RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ORM: Lavanttal-Rallye

Neubauers Rückkehr ins (Lavant-)Tal der Tränen

Kann Raimund Baumschlager im Lavanttal gleich den nächsten Sieg einfahren oder kann ihn Hermann Neubauer daran hindern?

Fotos: IG Rallye Fotoservice (Harald Illmer, Daniel Fessl)

Zwei absolute Siegkandidaten haben heuer noch eine der berühmten Rechnungen mit der Lavanttal-Rallye offen. Raimund Baumschlager beraubte sich letztes Jahr mit einem seiner seltenen Unfälle schon zu Beginn der Rallye aller Chancen.

Trotz neun Minuten Zeitverlust fuhr er dann noch vom zwischenzeitlichen 106. auf den achten Gesamtrang. „Heuer will ich in Wolfsberg aber gewinnen. Letztes Jahr hatten wir Pech und 2013 war Beppo Harrach vorne. Also bin ich hier schon seit zwei Jahren sieglos – das geht nicht!“

Aber auch Hermann Neubauer musste hier 2014 ein persönliches Drama erleben. Als dominierender Mann der Rallye versagte ihm auf der allerletzten Sonderprüfung sein Ford Fiesta S2000 den Dienst. Statt dem bereits sicher geglaubten ersten Sieg bei einem Staatsmeisterschaftslauf gab es am Ende Tränen der Enttäuschung und einen überglücklichen Gerwald Grössing an der Spitze. Der Lavanttal-Titelverteidiger fehlt heuer, weil er noch an den Folgen eines Skiunfalls leidet.

Hermann Neubauer startet einen neuen Versuch, in Wolfsberg zu gewinnen. „Ich glaube fest, dass wir das Zeug dazu haben. Zuletzt im Rebenland haben wir einen zweiten Platz erreicht, uns dabei aber noch Reserven gelassen. Da war es nur wichtig, wieder einmal ins Ziel zu kommen. Im Lavanttal werden wir es dem Raimund nicht mehr so einfach machen, obwohl er natürlich schon unglaublich schnell ist.“

Eine absolute Bereicherung der Szene kommt aus Deutschland nach Wolfsberg. Der erst 22-jährige Fabian Kreim begeisterte bei seinen ersten zwei Auftritten mit einem Skoda S2000 aus dem Hause BRR von Raimund Baumschlager. Die Saarland-Rallye in Deutschland konnte er gewinnen. Bei der technisch um einiges anspruchsvolleren Rebenland-Rallye fuhr er als Dritter aufs Podest. Mit zwei SP-Bestzeiten ließ er dabei sogar Teamchef Baumschlager hinter sich und unterstrich damit sein riesiges Talent. Baumschlager: „Eigentlich habe ich gedacht, ICH muss IHM was lernen und plötzlich lag er vor mir. Da war selbst ich überrascht. Er ist ein echter Rohdiamant.“ Der von sich selber behauptet: „Ich will ganz nach oben – und das so schnell wie möglich!“

Hermann Neubauer bringt wieder seinen Ford Fiesta S2000 an den Start und ist somit den einzigen der acht S2000-Boliden, die nicht Skoda Fabia heißen. Fünf weitere Piloten wollen Raimund Baumschlager mit demselben Fabrikat fordern, welches der Rekord-Meister fährt – Vizemeister Mario Saibel aus Wien hofft im Gegensatz zum Rebenland, wo er hinter Kreim Vierter wurde, diesmal auf einen Podiumsplatz. Schwer einzuschätzen sind ausländischen Piloten Jiri Tosovsky (Tch), Dmitry Biryukov Rus), Rudolf Horvath (Ung) und Janos Puskadi (Ung).

Die restlichen, wenngleich nicht chancenlosen Gegner des Spitzenfeldes vertrauen den motorischen Kräften ihrer Mitsubishis bzw. Subarus. Der deutsche Spitzenpilot Hermann Gaßner (Mitsubishi Evo X R4) führt ein starkes ausländisches Feld, bestehend aus seinen Landsmännern Maximilian Koch (Subaru WRX STi) und Manuel Egginger (Mitsubishi Evo IX) sowie dem Russen Viacheslav Chulyukanov (Mitsubishi Evo IX) und dem Tschechen Jozef Denes (Mitsubishi Evo IX), an.

Aus heimischer Sicht gilt das Augenmerk Günther Knobloch. Hinter dem Start des Grazer Ex-Motorrad-Piloten steht jedoch noch ein Fragezeichen. Knoblochs Team-Partner Gunthard Puchleitner flog bei der Rebenland-Rallye heftig ab, und der Mitsubishi Evo IX, mit dem Knobloch in Wolfsberg fahren wollte, wurde dabei so stark beschädigt, dass die Zeit, ihn wieder konkurrenzfähig hinzubekommen, zu knapp werden könnte. Knobloch: „Das entscheidet sich erst Ende der Woche.“

Die Niederösterreicher Hermann Haslauer (Subaru WRX STi) und Peter Ölsinger (Mitsubishi Evo X) sowie der Oberösterreicher Robert Zitta (Subaru WRX STi) komplettieren die rotweißrote Verfolgerschar . . . nur fast, denn besonders die Protagonisten aus Kärnten wollen im Lavanttal natürlich aufzeigen. Diese heißen in der stärksten RC2-Klasse Norbert Liebert (Mitsubishi Evo IX) und Andreas Mörtl (Mitsubishi Evo IX R4).


ORM Div. I
1. Raimund Baumschlager     47 Punkte
2. Kajetan Kajetanowicz     28 Punkte
3. Hermann Neubauer         20 Punkte
4. Jaromir Tarabus          17 Punkte
5. Mario Saibel             16 Punkte

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

ORM: Lavanttal-Rallye

- special features -

Weitere Artikel:

Auf den knüppelharten Schotter-Stages der Ungarn-Rallye schaffen Wagner/Winter das angepeilte Top 10-Ergebnis. Kramer/Kvick nach Überschlag out.

Achims Sport am Montag

Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Achim Mörtl hinterfragt den seiner Meinung nach farblosen Auftritt von Simon Wagner am Wochenende beim ERC-Lauf in Ungarn und stellt die Frage nach seinen Zielen.

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters

Lavanttal-Rallye: Vorschau Neubauer

Hoffen auf mehr Fortune im Lavanttal

Nach dem frühen Ausfall im Rebenland hofft der Salzburger nun auf mehr Fortune. Mit Co Bernhard Ettel könnte er den 4. Gesamtsieg bei der Lavanttal Rallye holen - wie schon in der Steiermark wartet erneut starke Konkurrenz auf das Skoda-Duo

Lavanttal-Rallye: Bericht

Gebrüder Wagner feiern ersten Doppelsieg

Staatsmeister Simon Wagner feierte bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg seinen zweiten Sieg nach 2022 / Ein packendes Sekundenduell prägte vor allem die 2WD-Staatsmeisterschaft