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ORM: Rebenland-Rallye

SP11: High-Speed-Feuerwerk in Leutschach

Nach 11 von 16 Sonderprüfungen führt noch immer Hermann Neubauer die Rebenland-Rallye an. Die Spitzenpiloten bieten den Tausenden Zuschauern eine irre Tempojagd durch die Weinberge.

Fotos: Harald Illmer

Mit neun Sonderprüfungen findet die Rebenland-Rallye rund um Leutschach, der Auftakt zur heimischen Staatsmeisterschaft, heute seine Fortsetzung. Vier davon wurden schon am Vormittag absolviert, weshalb sich ein momentaner Zwischenstand nach insgesamt elf Wertungsabschnitten ergibt:

In Führung liegt wie nach dem Freitag der Salzburger Hermann Neubauer im Ford Fiesta World Rally Car. Ganz rund läuft es beim Rebenland-Sieger des letzten Jahres jedoch auch heute nicht. „Wir haben unser Wasserpumpen-Problem, das uns auch gestern geplagt hat, noch immer nicht im Griff. Ich bin froh, dass es uns der Vorsprung von einer halben Minute erlaubt, den Motor etwas zu schonen. Die Devise heißt, die Führung zu verwalten und dann in der letzten Prüfung der Rallye noch einmal Vollgas zu geben, damit wir uns die drei Zusatzpunkte für den Sieg auf der Powerstage holen können.“

Hinter Neubauer liefern sich Gerwald Grössing (Ford Fiesta WRC) und Raimund Baumschlager (Skoda Fabia R5) einen beinharten Fight um Platz zwei. Momentan hat Grössing noch um 3,8 Sekunden die Nase vorn, er weiß aber, was auf ihn zukommt. „Das wird noch richtig geil am Nachmittag. Wir fahren praktisch am letzten Zacken. Das Tempo ist irrsinnig hoch. Und dabei ist von den Kilometern her die Rallye erst bei der Hälfte.“ In der Temposache gibt Raimund Baumschlager dem Niederösterreicher recht. „Viel Platz ist da nimmer“, meint der vierfache Rebenland-Sieger. „Die Burschen stehen schon mächtig am Gas.“

Einer dieser „Burschen“ ist Niki Mayr-Melnhof (Ford Fiesta R5), der sich nach SP 11 über die erste Bestzeit seiner immerhin erst einjährigen Rallye-Karriere freute. „Wenn die Routiniers vor mir meinen, dass es so schnell dahingeht, dann wertet das meinen SP-Sieg natürlich noch zusätzlich auf.“

Wieder dabei ist zur Freude der Tausenden Zuschauer an den Strecken der steirische Local Hero Andreas Aigner. Er und seine Copilotin Ilka Minor kamen ja gestern Abend nach einem Überschlag auf SP 7 nicht ins Ziel. Aigner nutzte jedoch heute die Möglichkeit, mit einer fünfminütigen Strafzeit behaftet wieder in die Rallye einzusteigen. „Der Überschlag war nicht so wild, das Auto praktisch gar nicht beschädigt. Jetzt kann ich zwar nicht mehr ganz vorne mitfighten, aber ich kann wenigstens einiges im Hinblick auf die Zukunft ausprobieren.“

Eine nähere Zukunft im World Rally Car sieht auch der Oberösterreicher Gerhard Aigner, der in Leutschach ein solches zum ersten Mal lenkt und auf dem zwischenzeitlichen neunten Platz liegt. „Es ist einfach ein überwältigendes Gefühl, einmal in so einem Auto zu sitzen. Natürlich klappt da nicht alles gleich auf Anhieb. Aber ich freunde mich immer mehr mit ihm an und werde wohl auch im Lavanttal damit an den Start gehen.“ Hoffnungsfroher Zusatz: „Wenn ich es heil ins Ziel bringe.“

In der 2WD-Zwischenwertung lacht weiterhin der Gleisdorfer Daniel Wollinger (Renault Clio R3) von der Spitze. Und wirkt deshalb sehr relaxed. „Die Marschrichtung stimmt. Dass wir gestern Abend auf SP 7 die siebente Gesamtzeit geholt haben, war der bisherige Höhepunkt für uns. Aber ich bin noch vorsichtig, die entscheidenden Prüfungen stehen erst am Nachmittag auf dem Programm.“ Darauf hofft auch Wollingers erster Verfolger Michael Kogler im Citroen DS3 R3. Der spricht jedoch von Glück, überhaupt noch dabei zu sein. „Nach dem Sprung auf der letzten Sonderprüfung (SP 11 Glanz) hat sich mein Auto bei der Landung quergestellt. Da hast du immerhin rund 190 km/h drauf. Ich hab’s grad noch abfangen können und bin daher froh, mit Wollinger noch um den 2WD-Sieg kämpfen zu können.“

Rebenland-Rallye 2017, Zwischenstand 11 von 16 Sonderprüfungen:

1. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel A/A Ford Fiesta WRC 54:09,5 Min
2. Gerwald Grössing/Josefine C. Beinke A/D Ford Fiesta WRC +31,1 Sek
3. Raimund Baumschlager/P. Winklhofer A/D Skoda Fabia R5 +34,9 Sek
4. Marijan Griebel/Stefan Kopczyk D/D Skoda Fabia R5 +1:23,8 Min
5. Niki Mayr-Melnhof/Leop. Welsersheimb A/A Ford Fiesta R5 +1:26,8 Min
6. Krisztian Hideg/Istvan Kerek Kr/Kr Mitsubishi Evo IX +3:41,7 Min
7. Gerald Rigler/Martin Roßgatterer A/A Ford Fiesta R5 +4:17,6 Min
8. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi Evo X +4:19,3 Min
9. Gerhard Aigner/Marco Hübler A/A Ford Fiesta WRC +4:27,3 Min
10. Andras Hadik/Krisztian Kertesz H/H Ford Fiesta R5 +5:03,3 Min
11. Daniel Wollinger/Patrick Forstner A/A Renault Clio R3 +5:09,6 Min
12. Vlastimil Majercak/Michaela Vejackova Sk/Sk Ford Fiesta R5 +5:36,8 Min
13. Michael Kogler/Jennifer Hofstädter A/A Citroen C3 R3 +5:47,4 Min
14. Julian Wagner/A. Katharina Stein A/D Opel Adam R2 +5:49,3 Min
15. Kristof Klausz/Botond Csanyi H/H Peugeot 208 R2 +5:49,6 Min

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