
ORM: Waldviertel-Rallye | 16.11.2017
Wollinger ist erneut 2WD-Vizemeister
Der ersehnte Meistertitel bei den zweiradgetriebenen Autos ist Daniel Wollinger (Renault Clio R3 Maxi) abermals verwehrt geblieben.
Fotos: Daniel Fessl; Dominik Fessl
"Es soll einfach nicht sein", so die ersten Worte des enttäuschten Steirers im Ziel einer anspruchsvollen und problembehafteten Waldviertel-Rallye. Nach 14 Sonderprüfungen mit einem Schotteranteil von 85% standen für Daniel Wollinger und seine neue Beifahrerin Kerstin Heiss der 23. Gesamtplatz und ein sechster Platz in der stark besetzten 2WD-Klasse zu Buche – zu wenig, um sich bei den "Final Rally Days" rund um Horn den begehrten Titel zu holen.
Trotz guter Aussichtslage und großer Motivation war beim Saisonfinale von Beginn an der Wurm drin beim Duo des Auto Lieb Rallye Teams. Wollinger: "Wir haben uns in der zweiten SP ohne erkennbare Fremdeinwirkung den linken vorderen Dämpfer am Renault Clio R3 Maxi beschädigt. Die anschließende Reparatur hat dann leider etwas zu lange gedauert, und wir bekamen dafür eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt. Beim Versuch, die Zeit wieder gutzumachen, hatten wir dann auch noch einen Steher zu verzeichnen, womit die Rallye eigentlich schon am ersten Tag für uns gelaufen war." Auch beim abschließenden "Head to Head"-Duell in der neu gestalteten MJP Racing Arena blieb Wollinger hinter seinen eigenen Erwartungen zurück, wodurch die Beiden auf dem sechsten Zwischenrang übernachteten.
Am Samstag versuchte der Laßnitzthaler noch, das Unmögliche möglich zu machen und die Chancen auf den erstmaligen Gewinn der 2WD-Krone zu wahren. Dennoch war sich Wollinger bewusst, dass es dazu eines kleinen Wunders bedürfte: "Ich musste auf einen Ausritt oder einen Ausfall der vor mir liegenden Konkurrenten hoffen, aber die Jungs sind einfach fehlerfrei geblieben. Zu allem Überfluss wurden wir auf dem Manhartsberg-Rundkurs auch noch aufgehalten. Wir hatten zwar noch ein paar starke Zeiten zu verzeichnen, aber speziell gegen Julian Wagner war diesmal kein Kraut gewachsen. Ich möchte ihm zum verdienten 2WD-Titel gratulieren. Vor allem die achte Gesamtzeit in der Powerstage war echt beeindruckend."
Für Wollinger steht nach der Enttäuschung erst einmal eine Analyse auf dem Plan, bei der die Gründe für den Abfall in der zweiten Saisonhälfte eruiert werden sollen. "Wir sind mit drei Siegen in Folge extrem stark in die Saison gestartet, konnten aber das hohe Niveau nicht bis zum Schluss durchhalten. Voriges Jahr haben wir den Titel beim letzten Rennen an Simon Wagner verloren und diesmal an seinen jüngeren Bruder. Jetzt werden wir uns zusammensetzen, alles analysieren und schauen, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Mein Dank geht am Ende einer langen Saison an mein gesamtes Team, meine Beifahrer und ganz besonders an meine Familie. Bedanken möchte ich mich vor allem auch bei meinen langjährigen Sponsoren und Unterstützern, die mir den Kampf um die 2WD-Meisterschaft ermöglicht haben. Alles in allem war es ein gutes Jahr, und ich hoffe, dass ich ihnen mit dem Vizestaatsmeistertitel etwas von ihrem Vertrauen zurückgeben kann."