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ORM: Wechselland-Rallye

Dritter Sieg in Folge für Neubauer

Der Salzburger konnte mit 16 von 17 SP-Bestzeiten einen sicheren Sieg vor Julian Wagner feiern; Kainer siegt in der 2WD.

Fotos: Harald Illmer

Im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Wechselland Rallye zum 23. Mal Ende August ausgetragen wurde, rückte der Veranstalter Stengg Motoprsport Fanclub im heurigen Jahr bei der 24. Auflage wieder auf den ursprünglichen Veranstaltungsmonat Mai nach vor.

Start- und Ziel wurde in die Servicezone von Friedberg nach Pinggau verlegt, wo auch die Rallyeleitung und das Pressebüro im modern ausgestatteten Veranstaltungszentrum (VAZ) der Marktgemeinde untergebracht war.

Die Rallye zählte als 4. Lauf zur heimischen Rallye-Staatsmeisterschaft ORM, ORM 2WD und Junioren, zum Rallyecup der AMF, zur Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft und zum Historischen Rallye-Cup. Dazu kam auch die Wertung zum dritten Lauf im M1 Rallye-Masters.

Gleich geblieben ist bis auf wenige Ausnahmen auch die Streckenführung der Rallye. Man war sowohl in Niederösterreich (Raum Krumbach/Mönichkirchen) als auch hauptsächlich am zweiten Tag in der Steiermark (Raum Rohrbach) unterwegs.Insgesamt sind heuer 45 Mannschaften an den Start gegangen. Die Piloten boten trotz der teilweise widrigen Wetterbedingungen, es regnete an beiden Tagen, erstklassigen Rallyesport und begeisterten die zahlreichen Zuschauer entlang der 17 Sonderprüfungen.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich der Veranstaltervertreter Willi Stengg, der selbst aktiv unterwegs war: „Leider hat es der Wettergott wieder nicht gut mit uns gemeint. Angesichts der zum Teil sehr schwierigen Verhältnisse war die heurige OBM Wechselland Rallye eine sehr spezielle Angelegenheit und somit auch eine besondere Herausforderung für die Piloten. Sehr wertvoll war auch die positive Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen. Besonderer Dank gilt den genehmigenden Behörden, den Gemeinden Pinggau, Friedberg, Dechantskirchen, Rohrbach a. d. Lafnitz, Krumbach, Zöbern, Mönichkirchen und Aspangberg und deren Bürgermeistern sowie der Polizei, den Feuerwehren und der medizinischen Sicherheitsstaffel MSS in Zusammenarbeit mit der Rettung. Auch unser gesamtes Organisationsteam hat hervorragende Arbeit geleistet.“

Zum tollen Gelingen der Rallye trug auch bei, dass das Geschehen rund um die zwei Tage erstmals live im Internet übertragen wurde. Willi Stengg: „Hier gilt der ganze Dank dem Team des Regionalsenders NF1 TV und der tollen Arbeit von Moderator Peter Bauregger, die unseren Sport durch die Live-Einstiege und zahlreichen Interviews direkt nach oder vor den Prüfungen sehr publikumswirksam in Szene gesetzt haben. Das war ein Versuch, und ich denke, dass diese Art der Verbreitung sehr gut beim Publikum angekommen ist.“

Zum sportlichen Verlauf:

Es war schon eine kleine Machtdemonstration, die Hermann Neubauer im Wechselland darbot. Anders kann man den Sieg des Salzburgers – es war nach 2016 und 29017 sein dritter in Pinggau – nicht bewerten. 16 von 17 Sonderprüfungen war der Ex-Meister im Ford Fiesta R5 schneller als seine Konkurrenten, kein einziges Mal hat in den zwei Tagen, die der vierte Staatsmeisterschaftslauf des Jahres gedauert hat, ein anderer Pilot die Rallye angeführt.

Und auch dass am Ende der keineswegs als langsam bekannte Jännerrallye-Sieger Julian Wagner (Skoda Fabia R5) als Zweiter 1,15 Minuten Rückstand aufweist, rechtfertigt den Begriff Wechselland-Dominator für Neubauer, der mit seinem Triumph in der Steiermark den dritten Saisonsieg in Serie einfuhr. Und damit die Differenz zum immer noch in der Meisterschaft führenden Wagner wieder verkleinerte.

Der Grazer Günther Knobloch holte sich nicht nur den „Titel“ des besten Steirers, sondern mit Platz drei seinen zweiten Podestplatz in seiner dritten Rallye als R5-Pilot. Dementsprechend glücklich waren am Ende die Spitzenpiloten.

Hermann Neubauer: „Ich habe eine sehr große Freude mit diesem Sieg, weil von Anfang an alles gepasst hat und er eigentlich nie wirklich in Frage gestanden ist. Das Auto war immer top, die Reifenwahl bis auf ein einziges Mal immer richtig. Auf der letzten Prüfung habe ich bis zur Hälfte noch voll gepusht, um mir noch die drei Zusatzpunkte für den Sieg zu holen. Als ich dann gewusst habe, dass ich fünf Sekunden vorne bin, haben meine Copilotin Christina Ettel, die ihren Mann Bernhard exzellent vertreten hat, und ich die Sache sicher ins Ziel gebracht.“

Julian Wagner: „Die Rallye hat für ich alles erfüllt, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe mir Regen gewünscht, um bei solchen Bedingungen zu lernen. Das ist voll aufgegangen. Ich nehme von hier viel Neues mit, das mir in Zukunft helfen wird, noch schneller zu sein. Hermann war hier nicht zu schlagen. Jetzt ist leider eine kleine Pause bis zur nächsten Rallye. Ich würde am liebsten morgen schon wieder fahren. Aber in Weiz greifen wir wieder voll an.“

Günther Knobloch: „Ich bin einfach nur überglücklich mit dem dritten Platz. Das ist weit mehr, als ich mir nach meinem heftigen Einschlag im Lavanttal erwarten konnte. Die letzte Sonderprüfung bin ich mega-saved unterwegs gewesen, nur um das tolle Ergebnis ja ins Ziel zu bringen. Vielen Dank an mein Team für die super Arbeit!“

Ein nahezu unglaubliches Ende fand die 2WD-Wertung in Pinggau. Luca Waldherr, der mit seinem brandneuen Ford Fiesta R2 bis zur SP 15 alle Prüfungen gewonnen hatte und schon über fünf Minuten (!) Vorsprung aufwies, rutschte auf SP 16 völlig unerwartet ins Out und musste aufgeben. Deshalb erbte der Burgenländer Andreas Kainer, der zuletzt im Vorjahr im Wechselland im Cockpit saß, den Sieg, der aber keineswegs unverdient war.

Denn Kainer zeigte im Opel Corsa OPC, dass er nichts verlernt und jederzeit noch eine Bereicherung für die Meisterschaft wäre. Andreas Kainer zu seinem Sieg: „Ich kann das Ganze eigentlich gar nicht glauben, und ehrlicher Weise muss man auch sagen, dass das dem Luca sein Sieg ist. Aber andererseits ist das halt Rallye, und die ist erst aus, wenn man im Ziel ist. Es war ein unglaubliches Wochenende, unsere Mechaniker haben einen Wahnsinns-Job gemacht. Und dass das Ganze noch fast vor meinem Zuhause stattgefunden hat, ist natürlich auch super.“

Alexander Baumgartner (VW Käfer) gewann die Junioren-Wertung vor Patrick Knoll im Ford Fiesta. Im Österreichischen Rallye Cup siegte der Niederösterreicher Martin Kalteis im Mitsubishi Evo VII vor den beiden Oberösterreichern Michael Lengauer und Robert Zitta (beide Subaru WRX). - Im Rallye Cup 2000 ging der Sieg an Alfred Leitner. Der Badener im Peugeot 206 bestritt im Wechselland seinen 100. Staatsmeisterschaftslauf. Christian Maier (VW Golf GTI) und Martin Pucher (Citroen Saxo) belegten die Plätze zwei und drei.

In der Historischen Rallye Staatsmeisterschaft profitierte der Sieger Alexander Baumgartner (VW Käfer) vom Ausfall des bis zur vorletzten Sonderprüfung führenden Jürgen Aigner (Porsche 911). - Im Historischen Rallye Cup ging der Sieg an Horst Stürmer (Audi Coupe). Im M1 Rallye Masters holte der Oberösterreicher Michael Lengauer im Subaru WRX überlegen einen überlegenen Sieg vor Harald Ruiner (Nissan Z350).

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