RALLYE

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Asphalt-Fiesta

Die Rallye-WM gönnt ihren Akteuren keine Atempause: Nur eine Woche nach der Korsika-Rallye startet man in Spanien zum nächsten WM-Lauf.

Manfred Wolf

Auf die Teams wartet die „Rallye Catalunya“, der vorletzte Lauf der Saison, gleichzeitig die letzte Asphalt-Veranstaltung der diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft. Und es gibt gleich zwei große Neuigkeiten im Vorfeld der Rallye.

Erstmals müssen die Teams dieselben Chassis und dieselben Motoren wie auf Korsika verwenden. Mit dieser Regelung – zwei Rallyes mit ein und demselben Fahrzeug – will die FIA Kosten einsparen. Unumstritten ist dieser Schritt allerdings nicht, wie so vieles von dem, was die FIA in letzter Zeit beschließt.

Die zweite Neuerung betrifft die Rallye selbst. Die 41. Ausgabe wechselt nämlich den Austragungsort. Anders als in den vergangenen Jahren befindet sich das Rallye-Zentrum nicht mehr in der Touristenhochburg Lloret de Mar an der Costa Brava, sondern im rund 200 Kilometer entfernten Salou in der Region Tarragona.

Die meisten Sonderprüfungen liegen recht zentral, in den Bergen rund um Salou. Manche Streckenabschnitte wurden in den Jahren 2000 und 2001 bereits einmal gefahren, andere Prüfungen wiederum (wie die SPs „Querol“ oder „El Montmell“) sind seit über zehn Jahren nicht mehr auf dem Programm der Spanien-Rallye gestanden.

Die Streckenführung stellt daher für den Großteil der Piloten absolutes Neuland dar. Am grundsätzlichen Charakter des katalanischen Events ändert dies allerdings nichts: Die WRC-Piloten werden auch am kommenden Wochenende ihre rund 300 PS starken Turbo-Allradler wieder mit wahnwitzigen Geschwindigkeiten über breite, gewundene Asphaltstraßen treiben.

Die Spanien-Rallye gilt als schnellster Asphalt-WM-Lauf der Saison, nirgendwo sonst ist das Fahren rundstreckenähnlicher als dort – was zum Teil am besonders ebenen, griffigen Asphalt liegt, zum Teil an den ausgesprochen harmonischen Kurvenkombinationen. Die Piloten müssen konsequent auf Linie fahren, dabei cutten sie allerdings sehr exzessiv in die Gräben neben der Straße – und so hat das alles spätestens bei der zweiten Durchfahrt über die Prüfungen nicht mehr sehr viel mit Rundstreckenrennen gemein, zu viel Dreck liegt dann auf der Fahrbahn, vor allem für Fahrer mit höheren Startnummern kann das zum Problem werden.

Zusätzlich könnte die Rallye durch regnerische Verhältnisse noch schwieriger werden. Ander katalanischen Küste herrscht zwar bekanntlich sehr oft strahlender Sonnenschein, Ende Oktober besteht allerdings sogar dort die Möglichkeit von Regen und Nebel.

Der zeremonielle Start der Rallye erfolgt am Donnerstagabend in PortAventura, wo an den darauf folgenden drei Tagen auch die zentrale Servicezone untergebracht ist. Bis die Fahrzeuge ins Ziel nach Salou kommen, wo am Sonntag um 13:30 der Sieger erwartet wird, müssen die Teams insgesamt 15 Sonderprüfungen bewältigen, die längste davon, „Pratdip“ hat 28,35 Kilometer, ist aber nur einmal zu durchfahren.

Als absoluter Top-Favorit gilt einmal mehr Sebastien Loeb. Der Citroen-Pilot hat am vergangenen Wochenende in Korsika seine Ausnahmestellung unterstrichen, indem er alle 12 Sonderprüfungen der Korsika-Rallye gewann. Außerdem möchte Citroen in Spanien endlich auch den Marken-WM-Titel fixieren, dass die Franzosen dieses Ziel erreichen, daran zweifelt so gut wie niemand mehr.

Und auch auf der zweiten Front möchte sich Citroen die Siegerkrone aufsetzen: Der Spanier Daniel Sordo hat ausgerechnet bei seiner Heimveranstaltung die Möglichkeit, mit dem C2 S1600 für seinen Arbeitgeber den Titel in der JWRC zu holen!

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