Rallye-WM: News | 15.09.2007
Die Rallyewelt trauert um Colin McRae
Ex-Weltmeister Colin McRae ist bei einem Helikopter-Absturz ebenso wie sein Sohn Johnny und zwei weitere Personen ums Leben gekommen.
Die Nachricht vom Tod Colin McRaes versetzt die Motorsport-Welt in tiefe Trauer. Der 39jährige Ex-Rallye-Weltmeister kam gemeinsam mit seinem fünf Jahre alten Sohn Johnny, dessen Freund Ben Porcelli und dem 27jährigen Graeme Duncon - ein Freund der Familie - beim Absturz von McRaes Privathubschrauber unweit seines Anwesens in Lanark/Schottland ums Leben.
Die Unfallursache ist noch ungeklärt, ein mechanischer Defekt gilt derzeit als wahrscheinlich. McRae hinterlässt Ehefrau Alison und Tochter Hollie.
Der Name Colin McRae steht für den Rallyesport wie kaum ein anderer, seine hohe Popularität erlangte der Schotte aufgrund seines spektakulären Fahrstils, der ihm auch einige heftige Abflüge bescherte.
Doch nicht nur durch das Rallyefahren selbst wurde Colin McRae zum Star, auch Computerbegeisterten ist er dank der Spiele-Reihe „Colin McRae Rally” seit Jahren ein Begriff.
Geboren am 05.06.1968 im schottischen Lanark war McRae zunächst begeisterter Motocross-Pilot, ehe er 1986 seine Liebe zum Rallyesport entdeckte. 1985 bestritt er seine erste Rallye in einem Talbot Sunbeam, zwei Jahre später folgte der erste WM-Einsatz in Schweden auf einem Vauxhall Nova.
Nur ein Jahr später krönte er sich im Alter von 20 Jahren zum schottischen Rallye-Champ, 1991 und 1992 entschied er auch das britische Championat für sich. 1993 gewann er auf Subaru in Neuseeland seine erste WM-Rallye, 24 weitere Siege sollten folgen.
Die große Stunde schlug Colin McRae im Jahr 1995, als erster Brite der Geschichte holte er sich den Rallye-Weltmeistertitel, auf Subaru. Es sollte bei dem einen WM-Titel bleiben, drei Vizetitel verbuchte McRae noch auf sein Konto.
Das Ende seiner WRC-Karriere kam nach der Saison 2003 bei Citroën, es folgten noch zwei weitere Gast-Einsätze, 2005 für Skoda bei der GB-Rallye und 2006 für Citroen bei der Türkei-Rallye. Seit 2004 konzentrierte sich Colin McRae auf Marathon-Rallyes wie die Dakar-Rallye, fuhr aber auch die 24 Stunden von Le Mans.
Zuletzt widmete sich der Schotte intensiv der Entwicklung seines eigenen Rallye-Fahrzeuges, den Colin McRae R4 stellte er 2006 vor. 2008 war ein neuerlicher Start bei der Dakar-Rallye für das X-Raid BMW Team geplant, auch über eine Rückkehr in die Rallye-Weltmeisterschaft wurde spekuliert.
Mit Colin McRae verliert Großbritannien innerhalb von nur zwei Jahren zwei absolute Größen des internationalen Rallye-Sports, Richard Burns erlag 2005 im Alter von 34 Jahren einem Gehirntumor.
Zahlreiche Fotos aus der bunten Karriere von Colin McRae
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