Mitsubishi Pajero Pickup RalliTronic - im Test | 19.03.2007
Innenraum
All jene, die bereits mit dem Vorgänger des aktuellen L200 unterwegs waren, werden das Innenleben des Mitsubishis kaum mehr wiedererkennen.
Stellte das alte Modell die Insassen mit sprödem Hartplastikambiente noch auf die Probe, wirkt die neue Ausgabe des Japaners wohnlich wie eine Mittelklasselimousine. Ansprechender Kunststoff für Armaturenbrett und Türverkleidung, noble Zierleisten in Aluoptik und schicke Sitzbezüge ersticken jedwede Assoziation mit einem Nutzfahrzeug bereits im Keim.
Das Tüpfelchen auf dem i ist eindeutig die mystisch blau schimmernde Beleuchtung für Tachometer und Bordcomputer. Letzerer zeigt übrigens nicht nur grafisch nett aufbereitete Verbrauchswerte sondern auch die Seehöhe und einen Kompass.
Top ist neben der Materialauswahl auch die Verarbeitung: Auf der gesamten Testdistanz war weder auf der Straße noch im Gelände auch nur das geringste Knarr- oder Knarzgeräusch zu vernehmen. Der Japaner wirkt massiv wie eine Burg. Umso angenehmer, dass er auch tadellos zu bedienen ist. Alle Schalter und Knöpfe sind intuitiv zu erreichen, selbst der Wählhebel für den Super-Select-Allradantrieb flutscht beinahe ohne Kraftaufwand durch die Gassen.
Die Sitze sind auch auf langen Strecken ausreichend bequem, bieten jedoch ähnlich viel Seitenhalt wie eine Kirchenbank im Stephansdom. Anfangs gewöhnungsbedürftig, aber auf Dauer durchaus überzeugend war die eher „liegende“ Sitzposition: So muss der Fahrer die Beine beinahe gerade ausstrecken - ähnlich wie in einem Formel-Fahrzeug. Üblicherweise sitzt man in einem Geländewagen eher aufrecht mit stark abgewinkelten Beinen.
Das Platzangebot darf sowohl vorne als auch im Fond als königlich bezeichnet werden. Fünf Personen reisen selbst auf Gewalttouren vollkommen entspannt und frei von klaustrophobischen Anwandlungen.
Mit 132 Zentimetern Länge und 147 cm in der Breite ist die Ladefläche bei der Ausführung Doppelkabine immer noch ausreichend groß für sämtliche erdenklichen Transportaufgaben. Gute 900(!) Kilo Zuladung sollten selbst für die Übersiedelung eines ausgewachsenen Kampfstiers großzügig bemessen sein.
Während die ausladenden Dimensionen des L200 dank der hohen Sitzposition und dem winzigen Wendekreis im normalen Fahrbetrieb keineswegs hinderlich sind, gilt es beim Einparken entweder einen Einweiser oder eine Haftpflichtversicherung ohne Bonus/Malus-System zu haben: Hinter der Ladebordwand kann sich nämlich selbst eine S-Klasse formidabel verstecken.
Die Sicherheitsausstattung mit ABS, ESP, ISOFIX, fünf Kopfstützen und zwei Airbags ist für einen Pick-Up einzigartig, Seitenairbags wären aber trotz der massiven Bauweise der Karosserie wünschenswert.