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Nissan X-Trail LE 2.0 dCi – im Test

Fahren & Tanken

„Onroad“ zeigt der X-Trail genau jene Manieren, die zu seinem noblen dunklen Anzug passen. Hier fährt, abgesehen vielleicht von der etwas spürbaren (aber nie beunruhigenden) Seitenneigung des höheren Aufbaues, ein PKW. Ebenso handlich wie leicht beherrschbar und komfortabel.

Wenn man doch einmal ins Schlingern kommt, zeigt sich die Grundabstimmung von der gutmütigen Seite, das ESP werkt diskret hinter den Kulissen wie ein echter (oder wirklicher?) österreichischer Hofrat. Zu all der Stressfreiheit gesellt sich die hohe Sitzposition – man möchte mit dem X-Trail gerne auf Urlaub fahren.

Das aber doch vorzugsweise auf befestigten Wegen; denn die Bodenfreiheit findet recht rasch ihre Grenzen. So hochbeinig, wie der X-Trail auf den ersten Blick erscheint, ist er dann ja doch nicht; es rumpelt rasch an der Bodenplatte. Da sollte man also nicht zuviel riskieren. Aber bei den meisten SUVs beschränkt sich das „Offroad“ ohnehin auf Gehsteigkante und Schotterweg, und da ist das Fahrwerk immer noch mehr als unterfordert.

Das schlaue System „All Mode 4x4-i“ setzt sich automatisch in Szene, wann immer es gebraucht wird,. Wählbar ist mit einfachem Knopfdrehen auch der Modus mit gesperrtem Mitteldifferential. Eine Bergauf/Bergab-Anfahrhilfe hält auf Tastendruck den X-Trail einige Sekunden lang fest an den Hang gekrallt, bis man unterwegs ist. All das funktioniert ganz ohne Hektik.

Im City-Verkehr gibt er sich, obwohl kein Winzling, recht wendig und mit seiner kantigen Form auch recht übersichtlich. Wertvoll nicht zuletzt aufgrund der verdunkelten Heckscheiben ist die Einparkhilfe mit Kamera; man gewöhnt sich an diese Hilfestellung rasch, und sie eröffnet Parkmöglichkeiten, die man sich vorher nicht auszunutzen getraut hätte.

Der tadellose Dieselmotor ergänzt diese Sorglos-Package perfekt. 360 Nm Drehmoment stellt der 2.0 dCi bereit, und das bereits bei 1.800 Touren. Er plagt sich nicht damit, das 1,7-Tonnen-Auto zügig zu beschleunigen; laut Werksangaben in 10 Sekunden von Null auf 100, laut subjektivem Empfinden „flott genug“. Auch flotte Autobahnetappen absolviert der X-Trail lässig. Die Vmax liegt laut Zulassung bei stolzen 200 km/h.

Das Sechsgang-Getriebe ist kongenial abgestimmt – nicht zu lang, nicht zu kurz. Die Schaltung wirkt im Vergleich zum restlichen Auto nicht ganz so vertrauenerweckend-robust, sie scheint aus einem kleineren Modell ihren Weg in den X-Trail gefunden zu haben.

Das ist aber nur ein subjektiver Eindruck, die Gangwechsel funktionieren tadellos. Die bissige Kupplung wiederum kommt offenbar aus einem Sportwagen; auf den ersten Kilometern ist Vorsicht und Eingewöhnung angesagt.

Auch an der Tankstelle gibt es keine Dramen: Nissan verspricht einen Verbrauch von 7,1 Liter Diesel auf 100 km im Mischbetrieb, wir haben 8,5 Liter konstatiert. Das ist okay für die gebotene Leistung.

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