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Porsche Macan S Diesel - im Test

Fahrleistungen, Verbrauch & Preis

Der Dreiliter-V6-Diesel im Porsche Macan S Diesel liefert sein mächtiges Drehmoment von 580 Nm zwischen 1.750 und 2.500 Touren an die serienmäßige Siebengang-Doppelkupplungs-Automatik.

Diese verarbeitet die nicht unerhebliche Schubkraft souverän. Für das kleine Turboloch, das jedem Kickdown-Vorgang folgt wie das Amen im Gebet, kann sie ja nichts. Kommt der Schub, agiert sie schnell, supersanft und meist goldrichtig.

Die Position "Sport" des Getriebeprogramms kann man sich mehrheitlich sparen. Da wird immer ein niedrigerer Gang gewählt, was vornehmlich Nervosität ins Gefüge bringt. 6,3 Sekunden benötigt der Fast-Zweitonner aus dem Stand auf 100 km/h - das reicht locker für 99,9 Prozent aller Lebenssituationen.

Hörbar ist der Diesel bei handelsüblichen Drehzahlen kaum, von einem Benziner ist er dabei sowieso nicht zu unterscheiden. Wird der Gasfuß schwer, lässt der V6 aber sogleich ein wohl abgestimmtes Röhren vernehmen. Genau so soll es sein. Sound-Engineering gehört nicht umsonst zu den großen Stärken von Porsche.

Der elektronisch geregelte Allradantrieb ist vom Feinsten. Über ein Verteilergetriebe geht normalerweise mehr als zwei Drittel des Drehmoments an die Hinterachse. Torque-Vectoring nach allen Seiten sorgt aber dafür, dass immer dort Power zur Verfügung steht, wo die Reifen Grip haben.

ESP greift porschetypisch spät ein, dem Fahrwerk schenkten die Techniker gleichermaßen Vertrauen, wie es der Fahrer tun kann. Schaltet man das Helferlein weg, zeigt der Macan ein sanft übersteuerndes Fahrverhalten. Genau, wie man das von einem Porsche erwartet.

SUV-Gegner in Sachen Fahrdynamik sind sehr rar gesät, der Preis für die hohe Fahrpräzision ist natürlich ein straffes Fahrwerk. Die am Testwagen montierten 20-Zöller (Serie: 18 Zoll) tragen dazu ihren Teil bei, sehen aber auch enorm gut aus. Trotzdem: Knüppelhart ist der Macan nicht, und eine Sänfte mit dem Porsche-Emblem vorne drauf wir wohl niemand ernsthaft erwartet haben.

Als kongenial erweisen sich die präzise, relativ direkte Lenkung und die gnadenlos zupackenden Bremsen, markentypisch bissig abgestimmt.

Leichte Offroad-Ausflüge verzeiht der Macan durchaus, fühlt sich dabei aber nicht wirklich in seinem Element. Es sei denn, man bestellt die Luftfederung, dann kann man die Bodenfreiheit um weitere 32 Millimeter erhöhen.

Der Normverbrauch liegt bei 6,3 Litern, im Test gab sich der Macan mit 7,8 Litern Diesel zufrieden. Wer darüber meckert, hat sich in der Fahrzeugklasse geirrt.

Angesichts des Macan auf einen einigermaßen preisgünstigen Einstieg in die Porsche-Welt zu spekulieren, führt geradewegs zur Enttäuschung. Der Macan ist preislich oberhalb von Boxster und Cayman angesiedelt, liegt mit 66.722 Euro für den S Diesel aber immerhin um satte 9.000 Euro unter dem gleich motorisierten Cayenne. Porsche und preisgünstig - das geht auch beim Macan nicht zusammen.

Plus
+ leiser, drehmomentstarker V6-Diesel
+ hervorragende Siebengang-Automatik (PDK)
+ Fahrdynamik am obersten SUV-Ende
+ alle erdenklichen Extras vorrätig
+ Porsche-Design sehr gelungen auf einen SUV übertragen

Minus
- nicht wirklich üppige Serienausstattung
- Preis absolut gesehen hoch, im Porsche-Gefüge aber fair

Resümee
Der Macan erfüllt als kompaktes Porsche-SUV alle Erwartungen. Er transformiert das 911er-Design perfekt ins SUV-Segment, liefert hervorragende Fahrleistungen, ist ein begnadeter Fahrdynamiker und alles andere als preisgünstig. Der feine Dieselmotor lässt einen Ansatz von Vernunft durchblitzen. Aber natürlich nicht so viel, dass es das porschige Feeling stören würde.

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