4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text und Fotos: Johannes Toth

Der neue BMW X6 wird mit sechs Motorvarianten angeboten. Die drei Dieselmodelle fahren jeweils mit dem gleichen 3-Liter Motor in sehr unterschiedlichen Ausbaustufen vor. Der Kleinste hört auf den Namen X6 xDrive 30d, verfügt über immerhin 258 PS und ist ab 74.450 Euro zu haben.

Der größere Bruder heißt xDrive 40d und leistet zum Gegenwert von 81.350 Euro 313 PS. Unser Testwagen ist der X6 M50d mit 381 PS. In der Basisaustattung ist man ab 101.450 Euro dabei. Wenn´s wie in unserem Fall ein bisserl mehr an Extras sein darf, liegen 117.392 Euro an.

Selbstverständlich denkt BMW auch an die Benzinfraktion unter seinen Kunden und startet mit dem xDrive 35i mit 3 Liter Hubraum und 306 PS um 80.000 Euro geradeaus. Der xDrive 50i steht mit 4.395 ccm Hubraum und 450 PS um 101.000 Euro beim BMW-Fachhändler Ihres Vertrauens. Für die, denen das noch immer zu wenig Schmalz ist, gibt es den X6 M mit 575 PS aus 4,4 Litern ab schlanken 155.000 Euro.

381 PS also. Die treffen hier auf knapp 2.3 Tonnen und reißen das Geländecoupé mit 740 Nm Drehmoment aus dem Stand in 5,2 Sekunden auf 100 km/h. Schluss ist BMW-typisch wieder bei 250.

Klingt alles sehr gewaltig, spürt sich aber gar nicht so an. Dieser Wagen verleitet zum Gleiten und wir waren insgesamt sehr unaufgeregt damit unterwegs. Der Sport-Modus und die Schaltwippen am Lenkrad drängen sich nicht wirklich zur Benützung auf.

Ein angenehmes Familienauto, ein bequemes Reisefahrzeug. Das nicht zuletzt deshalb, weil der Kofferraum mit 580-1.525 Litern Volumen größer ist als vermutet.

Und weil ein doppelter Boden hier einmal eine positive Bedeutung bekommt. Der Kofferraumboden ist nämlich ein ordentlicher Deckel, der gestützt durch einen Gasdruckdämpfer in geöffnetem Zustand ein weiteres riesiges Staufach darunter offenbart.

Nach einer tollen Sache für lange Etappen klingt der Stauassistent, enthalten im Paket Driving Assistant Plus. Er übernimmt die Geschwindigkeit vom vorausfahrenden Fahrzeug und hält den Abstand zu diesem. Außerdem übernimmt der Stauassistent die Lenkung, sofern die Spurbegrenzung erkannt wird und beide Hände das Lenkrad berühren.

Soweit die Theorie. Gravierender Nachteil: nur bis 60 km/h (klar, STAUassistent) und nur auf vom Navigationssystem „freigegebenem Straßentyp“. In unserem Praxistest funktionierte das ausschließlich auf Autobahnen und Autostraßen, jedenfalls nicht auf der Landstraße. Das kann der Mitbewerb vom anderen Stern besser.

Positiv ist uns die sprachgesteuerte Eingabe für Telefon und Navi-Bedienung aufgefallen. Die Dame im System hat sogar schwierige Namen und Begriffe richtig verstanden und brav wiederholt. Nur „Wien“ war für sie unverständlich. Vielleicht, weil der X6 maßgeblich auch im Oberösterreichischen BMW-Werk Steyr entwickelt wurde.

Manche fragen übrigens sogar bei diesem Fahrzeug nach dem Verbrauch. Laut BMW begnügt sich der X6 M50d mit 6,6 Liter Diesel im kombinierten Fahrzyklus. In unserem Test waren bei gemischter Fahrweise Werte knapp unter 10 Litern machbar, was für 2,4 Tonnen Gewicht immer noch ansehnlich ist.

Plus
+ das Design polarisiert
+ seidenweiche Kraftentfaltung jederzeit abrufbar
+ vier Bequeme Sitze und auch hinten genug Kopffreiheit für Hut-Mitfahrer
+ angenehmer Reisewagen

Minus
- das Design polarisiert
- der mitlenkende Stauassistent funktioniert nur bei geringer Geschwindigkeit und auf Autobahnen

Resümee
Der überarbeitete BMW X6 polarisiert nach wie vor. Aber genau das macht ihn so spannend. Er ist vor allem in der Version M50d ein wunderbarer Reisegefährte, dessen Ruhe aus der Kraft kommt. Denn seine 381 PS sind latent spürbar und jederzeit seidenweich abrufbar.

News aus anderen Motorline-Channels:

BMW X6 M50d - im Test

Weitere Artikel:

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.

Elektrifiziert und komfortabler ohne Offroad-Abstriche

Neuer Nissan X-Trail vorgestellt

International gesehen ist der X-Trail nicht neu. Für die USA und China gibt es den Wagen schon zu kaufen (wenn auch in den USA unter dem Namen "Rogue"). Nun aber wurde in Japan die Version für den Heimatmarkt und in weiterer Folge auch für Europa vorgestellt.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.

Viel Lob vom F1-Weltmeister

Lewis Hamilton testet Ineos Grenadier

Sir Lewis Hamilton durfte in Begleitung von INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe höchstselbst den Grenadier auf der Straße und im Gelände einer schonungslosen Testfahrt unterziehen.

Startschuss der Serienfertigung in Hambach

Ineos Grenadier: Produktion gestartet

Ineos Automotive hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: den Start der Serienproduktion des Geländewagens Grenadier im eigenen Werk in Hambach, Frankreich. Die ersten Auslieferungen stehen somit für Dezember 2022 an.

Acht "Grenadiere" stehen zur Verfügung

Ineos Grenadier am Red Bull Ring erlebbar

Der Red Bull Ring ist erneut um eine Attraktion reicher. Ab April darf der neue Ineos Grenadier auf dem Offroad-Gelände von Österreichs berühmtester Rennstrecke zeigen, was er kann.