4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}

Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Georg Koman

Von den komplexen Schaltvorgängen der Elektronik zwischen den diversen Fahrmodi bekommt man beim Fahren kaum etwas mit. Mit den Schaltpaddels am Lenkrad wechselt man nämlich keine Gänge, man verändert die Stärke der Rekuperation.

Hohe Rekuperation bedeutet kaum Bremsen, wenig Rekuperation kommt fast dem Segeln im Leerlauf gleich. In Wahrheit kommt der Mitsubishi Outlander PHEV mit einem einzigen Gang aus.

Unmöglich für einen Benzinmotor mit einem Drehmoment von 190 Nm bei 4.000 Touren? Nicht, wenn ihn zwei Elektromotoren mit jeweils 195 Nm ab der ersten Motorumdrehung unterstützen. Die Beschleunigung hat daher grundsätzlich etwas leichtfüßig-souveränes.

Abgesehen vom Autobahnbetrieb oder voller Beschleunigung lautet die Hauptaufgabe des Benziners: Laden der Batterie im mittleren Drehzahlbereich.

Dennoch: Der von Mitsubishi angegebene Verbrauchswert von 1,9 Litern ist nur für die ersten 100 Kilometer mit vollgeladener Batterie zu erzielen. Die übernimmt dann ja gleich einmal die ersten 52 Kilometer. Das aber nur bei abgeschalteter Klimaanlage, nicht zu niedriger Außentemperatur und extrem sanftem Gaseinsatz.

Im wahren Tester-Leben reichte die Batterie-Kapazität für etwa 35 Kilometer. Danach muss der Benziner als Generator für die Batterie einspringen, denn ohne Elektromotoren käme der PHEV mit seinem hoch übersetzten Ein-Gang-Getriebe nicht vom Fleck.

In diesem Fall lag der Testverbrauch dann bei 8,5 Litern, was für die ersten 100 Kilometer mit voller Batterie einen Wert von 5,7 Litern ergibt. In Summe eine tolle Leistung für einen 1,8 Tonnen schweren Allradler mit Benzinmotor.

Geladen wird über die normale Steckdose in rund fünf Stunden. Die "Smatrics"-Karte an Bord des Testwagens ermöglichte zwar Zwischenaufladungen z.B. am Supermarkt-Parkplatz (derzeit gibt es 52 Stationen in Österreich), aber nach einem normal langen Einkauf ändert sich am Ladestand nicht wirklich Entscheidendes.

Zwar verfügt der Outlander PHEV über einen 300-Volt-Schnellladeanschluss (Ladung in 30 Minuten) - derartige Ladestationen sucht man bei uns aber vergebens, auch für die eigene Garage ist keine erhältlich.

Als Preis nennt Mitsubishi für den Outlander PHEV zumindest 39.900 Euro. Dank NoVA-Entfall absolut keine Schreckensmeldung. Dafür gibt es die solide Basisausstattung "Intense". Der getestete "Instyle", der ausstattungstechnisch alle Stückerln spielt, ist mit 47.400 Euro zu bezahlen.

Momentan gibt es für den "Instyle" nochmals 7.000 Euro "Hybrid-Förderung" für händlerzugelassene Vorführmodelle, in etwa nach dem Motto: "Topmodell fahren, Basismodell bezahlen".

Plus
+ souveräne Antriebselektronik
+ bei voller Batterie toller Gesamtverbrauch
+ luxuriöse Serienausstattung beim "Instyle"
+ sehr solide Verarbeitungs- und Materialqualität
+ fairer Preis fürs Technik-Feuerwerk

Minus
- keine Schnelllade-Möglichkeit
- nervig piepsender Abstandsregel-Tempomat

Resümee
Obwohl der Mitsubishi Outlander PHEV optisch nicht mehr ganz modern wirkt, brennt er unter dem Blech ein Technik-Feuerwerk ab. Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb ist derzeit ein Alleinstellungsmerkmal. Kein Typ für Liebe auf den ersten Blick, aber für Faszination auf den zweiten.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Mitsubishi Outlander PHEV Instyle - im Test

Weitere Artikel:

Viel Lob vom F1-Weltmeister

Lewis Hamilton testet Ineos Grenadier

Sir Lewis Hamilton durfte in Begleitung von INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe höchstselbst den Grenadier auf der Straße und im Gelände einer schonungslosen Testfahrt unterziehen.

Fords Aushängeschild für Inklusion

Goodwood: Ford zeigt den "Very Gay Raptor"

Einfach nur cool, dieses Gefährt: Ford wird bei dem diesjährigen Festival of Speed im südenglischen Goodwood (bis 26. Juni 2022) unter anderem mit dem besonders kräftigen Ranger Raptor-Pick-up der nächsten Generation vertreten sein. Und zwar mit einem ganz besonderen Exemplar.

Mit Diesel-Power und Retro-Design nach Europa

Das ist der neue Toyota Land Cruiser

Nachdem Toyota 2021 den neuen, nicht für Europa gedachten Land Cruiser 300 vorgestellt hat, zogen die Japaner heute das Tuch von seinem kleinerem, aber keinen Deut weniger spannenden Bruder; auch für den alten Kontinent.

150.000 Euro nur für den Umbau

Das ist der delta4x4 Rolls Royce Cullinan

Ein Rolls-Royce parkt fast immer in der Garage oder steht an der Pforte eines Palast-Hotels parat. Doch geht es auch ganz anders, wie die Off Road-Experten von delta4x4 demonstrieren.

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.