Nissan X-Trail 1,6 dCi Tekna - im Test | 06.05.2015
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Text und Fotos: Johannes Toth
Nissan will – vor allem mit der Maximal-Ausstattungsvariante Tekna – eindeutig in den Gewässern der deutschen Premium-Marken nach Kunden fischen. Das mag in den Fällen gelingen, wo die Motorleistung keine entscheidende Rolle spielt.
Denn der einzig angebotene 130-PS-Dieselmotor von Renault ist brummig und braucht Drehzahl, um beim Wegfahren an der Kreuzung nicht zu verhungern. Immerhin bringt es der lediglich 1,6 Liter große Motor auf 320 Nm Drehmoment.
Abseits der Motorisierung herrschen mehr Wahlmöglichkeiten, etwa zwischen Schalt- und Automatikgetriebe, oder zwischen Frontantriebs- und Allrad-Modell. Die drei Ausstattungsvarianten Visia, Acenta und Tekna starten preislich mit dem frontgetriebenen 6-Gang-Schalter bei knapp 27.990 Euro. Unser optimal bestückter Tekna kostet mit 4x4i-Antrieb 40.463 Euro.
Wer sich für den Allrad entschieden hat, findet in der Mittelkonsole einen Drehknopf mit den drei Optionen Frontantrieb, intuitiver Allradantrieb – der die Antriebskraft je nach Radschlupf zwischen Vorder- und Hinterrädern verteilt – und permanenter Allradantrieb mit fixierter Kraftverteilung. Dieser ist fürs Gelände gedacht und schaltet sich ab 40 km/h wieder ab.
Im täglichen Leben mit dem X-Trail fällt zum Beispiel das riesige Staufach in der Mittelkonsole positiv auf. Da können wir sogar eine Spiegelreflexkamera vor den neugierigen Blicken etwaiger Interessenten verstecken. Gleich davor finden wir je nach Bedarf beheiz- oder kühlbare Becherhalter eingebaut.
Ein feines Zubehör ist auch das riesige Panorama-Glasschiebedach. Die Kinder sind gleich begeistert, weil die Aussicht so toll ist und uns gefällt es, die heiße Luft des durch die Sonne überhitzten Innenraums schnell aufsteigen zu lassen und effektiv lüften zu können.
Der Wagen bietet viele zeitgemäße Features, aber manches ist unverständlich. Die Fensterheber sind nur in der Fahrertür mit einmaligem Kurzdrücken zu öffnen. Bei den anderen Fenstern muß der Schalter so lange gedrückt werden, bis das Fenster in der richtigen Position ist.
Für unser gutes Gewissen und um dem ökologischen Aspekt genüge zu tun, erstellt der Bordcomputer einen Eco Drive Report und errechnet die CO2 Ersparnis des aktuellen Trips. Damit bringt uns Nissan in spielerischer Art dazu, in einem Crossover-SUV doch auch was für die Umwelt zu tun.
Je nach Getriebeausstattung und Antriebsart gibt der Hersteller für den X-Trail bis zu 5,3 Liter Diesel auf 100 km an. In der Praxis kann der Diesel-Verbrauch auch einen bis eineinhalb Liter mehr betragen.
Plus
+ angenehmer und bequemer Familienreisewagen
+ umfangreiche Ausstattungsvarianten möglich
+ zeitgemäßer Crossover mit Geländeeigenschaften
+ kleiner Wendekreis
Minus
- wird nur mit einer - etwas brummigen - Motorvariante ausgeliefert
- Sitze in der dritten Sitzreihe sehr kompakt
Resümee
Wenn die Motorleistung eine eher untergeordnete Rolle in der Kaufentscheidung spielt, ist der Nissan X-Trail eine gute Wahl. Viel Platz und bequeme Sitze auch auf langen Strecken machen ihn zu einem guten Familien-Reisewagen. Die optionalen Zusatzsitze im Kofferraum sind für lange Fahrten weniger bequem, bieten aber spontane Mitfahrgelegenheiten.

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