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Fahrverhalten, Verbrauch und Preis

Bernhard Reichel

Im Innenraum des Hyundai ix35 FCEV herrschen mehr als ausreichende Platzverhältnisse und auch das Kofferraumvolumen mit 465 Litern kann sich trotz Wasserstofftanks im Keller sehen lassen.

Mit dem Aufblinken "Ready" im Tacho wird signalisiert, dass es los gehen kann. Sonst spürt man keinen Unterschied zum absoluten Stillstand. Auch Kaltstarts bis zu minus 20 Grad sind nun praxistauglich.

Zügig und leichtfüßig sprintet das zwei Tonnen schwere Elektro-SUV davon. Mit ausbleibender Zugkraftunterbrechung der Ein-Gang-Automatik und sofort anstehendem Maximaldrehmoment kommt einem die Beschleunigung deutlich spritziger vor, als die 12,4 Sekunden laut Datenblatt.

Die Abrollgeräusche sind dezent und werden auch auf der Autobahn nicht störender. Bald färbt diese Ruhe auch auf den Fahrer ab.

Trotz Licht, Radio und Sitzheizung verloren wir auf der Autobahn bei Tempo 130 nur einen Kilometer theoretisch angegebener Reichweite pro zwei gefahrenen Kilometern. Bei Tempo 160 ist aber Schluss. Offroad-Ausflüge sind aufgrund des hohen Gewichts und des fehlenden Allradantriebs kein wirkliches Thema.

Die angegebene Reichweite von fast 600 Kilometern ist also durchaus realistisch, vor allem, da beim Bremsen immer wieder nachgeladen (rekuperiert) wird. Etwa ein Kilogramm Wasserstoff wird so pro 100 Kilometer verbraucht. Einmal Volltanken dauert drei Minuten.

Das Tankstellennetz wird still und heimlich ausgebaut. Deutschland baut in den nächsten Monaten 50 neue Tankstellen. 400 sind geplant. Österreich geht es etwas gemütlicher an: Derzeit gibt es eine H-Tankstelle in Wien und eine in Innsbruck.

Aber: in Wien wird bald eine zweite Tankmöglichkeit eröffnet, Linz und Graz folgen ebenfalls in Kürze. Die erste Tankstelle, von der OMV betrieben, steht in Floridsdorf (21. Wiener Bezirk) in der Shuttleworthstraße, was ja schon recht futuristisch klingt.

Ein Kilogramm Wasserstoff kostet rund neun Euro, eine Tankfüllung schlägt also mit gut 50 Euro zu Buche. Wenig Unterschied zu einer normalen Tankfüllung, das könnte in Zukunft aber ganz anders aussehen.

Und wieviel kostet das ganze Auto? Glatte 78.000 Euro veranschlagt Hyundai für den ix35 FCEV. Um 1.816 Euro pro Monat lässt sich das Elektro-SUV auch für zwei Jahre leasen.

Der Fiskus hält sich ausnahmsweise zurück: Normverbrauchsabgabe (NoVA), motorbezogene Steuer und Sachbezüge fallen keine an.

Für Vorsteuerabzugsberechtigte reduziert sich der Preis auf 65.000 Euro. Dafür gibt es fünf Jahre Garantie, höchstens aber bis 100.000 Kilometer. Gebaut wird der FCEV in Korea, wo derzeit jährlich 10.000 Wasserstoff-ix35 vom Band laufen.

Die Ausstattung ist zum Preis passend ziemlich komplett, serienmäßig sind unter anderem Lederpolsterung, Zweizonen-Klimaanlage, 17-Zoll-Alufelgen, Nebelscheinwerfer, Bordcomputer, Einparkhilfe & Kamera, Licht- & Regensensor, Bluetooth und schlüsselloser Zugang.

Plus
+ geschmeidige Elektro-Beschleunigung
+ Platzangebot wie gewohnt
+ praxistaugliche Reichweite
+ schneller Tankvorgang

Minus
- sehr wenige Tankstellen
- hoher Preis für hohe Technologie

Resümee
Hyundai stellte mit dem ix35 FCEV ein komplett alltagstaugliches Elektroauto auf die Räder. In Sachen Reichweite und Auftankgeschwindigkeit ist es herkömmlichen Elektroautos heillos überlegen. Die Wasserstoff-Technik entschlüpft den Kinderschuhen und hat enormes Potenzial. In jedem Fall ist es nur konsequent, das am häufigsten vorkommende Element als Energiequelle zu nutzen.

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