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Lokalaugenschein: 30 Jahre Mercedes G-Klasse

Die unendliche G-schichte

Seit 30 Jahren wird die G-Klasse in Graz hergestellt, Motorline.cc war in den Produktionshallen und absolvierte mit einem Testfahrer das berüchtigte Schöckl-Rodeo.

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Die G-Klasse von Mercedes ist eine Ausnahmeerscheinung im Offroad-Segment, neben dem Landrover Defender zählt der in Graz gebaute G zu jenen Allradlern, die mittlerweile zeitlos sind. Auch wenn der Fortschritt unter dem Blechkleid des einst als Puch G geborenen 4x4 Evergreens nicht Halt gemacht hat, das optische Erscheinungsbild blieb nahezu unverändert.

Vor über 30 Jahren hatte Mercedes mit dem Unimog zwar einen äußerst geländegängigen Klein-LKW im Programm, ein Offroad-tauglicher PKW fehlte allerdings. Auf der Suche nach einem kompetenten Partner unterzeichneten die Stuttgarter schließlich 1972 einen Kooperationsvertrag mit Steyr-Daimler-Puch, die Grazer konnten eine hohe Kompetenz im Allradbereich vorweisen.

Produktion bis 2015 gesichert

So wurde gemeinsam jenes Auto entwickelt, dass 2009 sein 30jähriges Produktionsjubiläum feiert. Ende ist dabei keines in Sicht, die Verkäufe der G-Klasse stimmen sehr zufriedenstellend, zudem ist das Geburtstagskind eines der profitabelsten Modelle im Portfolio, ein Ende des Modells scheint also noch länger nicht in Sicht, die Produktion ist bis 2015 gesichert.

Motorline.cc stattete dem mittlerweile zur Magna-Gruppe zählenden Werk in Graz einen Besuch ab, statt vollautomatisierter Produktionsstraßen setzt man dort noch auf Handarbeit. Über 90 Prozent des Autos werden manuell hergestellt, Roboter sind die Ausnahme. Die Halle gleicht einer Manufaktur, gearbeitet wird im Einschicht-Betrieb, um die hohe Qualität zu gewähren.

Größter Markt der G-Klasse ist übrigens nach wie vor Deutschland, gefolgt von den USA, Russland und den Arabischen Emiraten. 5.000 bis 6.000 Fahrzeuge laufen jedes Jahr in Graz vom Band, rund 1.000 Stück davon kommen in den militärischen Einsatz. Die australische Armee bestellte kürzlich über 1.000 Einheiten dreiachsiger Spezialmodelle, die über deutlich mehr Ladekapazität verfügen.

Teils kuriose Umbauten begleiten die Geschichte der G-Klasse, vom Papamobil in mehreren Ausführungen bis hin zum Siegerauto bei der Dakar-Rallye 1983 mit Jacky Ickx am Steuer reicht das Geschichtsbuch.

Drei Motoren, drei Karosserievarianten

Drei Karosserievarianten - Station Wagon kurz und lang sowie Cabrio - stehen ebenso wie drei Motoren - der 350 CDI mit dem bekannten Sechszylinder Turbodiesel sowie die potenten Benziner 500 und 55 AMG - zur Wahl. Letzteres Modell erfreut sich steigender Beliebtheit, der Gesamtanteil des 507 PS starken Modells liegt bei stolzen 40 Prozent.

Beliebt ist die AMG-Versionen nicht nur bei amerikanischen Rappern - die übrigens schön schauen würden, wüssten sie, dass ihre Autos in den Werkshallen an manchen Stationen volkstümlichen Schlagern lauschen (müssen) - sondern auch als gepanzerte Variante in Russland, stark ist die Nachfrage auch aus Japan und China.

Das eigentliche Highlight neben dem Werksbesuch war aber ohne Frage das Befahren der Teststrecken am Grazer Hausberg, dem Schöckl. Seit über 30 Jahren müssen sich dort Geländewagen aller Art behaupten, dem G reicht aber niemand das Wasser.

Mit einem Schmunzeln ließ man uns übrigens wissen, dass die ersten Protoypen die Torturen nicht überstanden und sprichwörtlich auseinandergefallen sind.

Davon sind die Serienmodelle seit 30 Jahren aber weit entfernt, was man den Fahrzeugen zumuten kann, ist schlichtweg unglaublich. Die Magna-Testfahrer haben weder Mitgefühl noch Erbarmen mit der G-Klasse, bereits bergauf geht’s in einem beeindruckenden Tempo. Weder schroffe Felsen noch tiefe Löcher stoppen den Vorwärtsdrang.

Beim so genannten "Schöckl-Rodeo" bleibt einem aber dann schlichtweg der Mund offen. Mit teilweise über 60 km/h geht es hinunter ins Tal, man wird geschüttelt und ist gerührt ob der Qualitäten der Mercedes G-Klasse, dass ein Serienauto solche Strapazen scheinbar locker wegsteckt, war wirklich nicht zu vermuten. Ein paar Eindrücke der rasanten Testfahrt finden Sie auf www.Motorline.TV!

Hart im Nehmen müssen auch die Testfahrer sein, zwischen sechs Uhr morgens und acht Uhr abends stehen zwölf Auf- und Abfahrten auf dem Programm, das Funkeln in den Augen der Fahrer verrät aber, dass jede Minute davon großen Spaß zu machen scheint.

Und zur Abwechslung sind die Männer auch auf dem italienischen Hochgeschwindigkeits-Oval von Nardo unterwegs, wenngleich dann natürlich eher mit potenten 4matic-Limousinen als der G-Klasse.

Die Preisliste der Mercedes G-Klasse startet mit dem 350 CDI in kurzer Station Wagon Version bei 87.476,- Euro, der 500er kommt auf 110.473,- Euro und der 507 PS starke G 55 AMG ist ab stolzen 156.801,- Euro zu haben. Eine Beschleunigung von 5,5 Sekunden auf 100 km/h und das herrliche Grollen des Achtzylinders gibt’s dann serienmäßig.

Technische Daten, Ausstattung & Preise

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