4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Der Dicke macht sich lang

Ein mächtiger Brocken war der noble Brite ja schon immer. Nun wird der Range Rover auch noch länger - als „long wheel base“-Version.

mid/ms

Der Range Rover „long wheel base“ wird damit zu einem Gefährt, für das Parkhäuser und Innenstädte zu Revieren werden, die man tunlichst meiden sollte. Um satte 20 Zentimeter streckt Land Rover seinen Luxus-SUV und will so dem betuchten Kunden eine coole Alternative zu den sonst üblichen "Chauffeurs-Limousinen" bieten.

Gewöhnlich werden bei der Konzeption eines neuen Autos alle Dinge in einem sogenannten Lastenheft verewigt: Größe, Motorisierungen, Package, Antriebe und dergleichen mehr. So auch beim jüngsten Range Rover, der seit Ende vorigen Jahres auf dem Markt ist. Auch die bereits üppige Beinfreiheit im Fond - schließlich misst der Radstand des Range Rover rekordverdächtige 2,92 Meter - hielt man für mehr als ausreichend. Denkste. "Händler, vor allem aus China und den USA, meldeten uns, dass Kunden vermehrt den Wunsch nach noch mehr Raum im Fond äußersten", sagt Land Rovers Vorstandschef Ralf Speth.

Kritik, die man sich daheim in England zu Herzen nahm. In der hauseigenen Abteilung ETO (Engineered To Order) entstand so die Version LWB (Long Wheelbase). Glücklicherweise geht der Eingriff nicht zu Lasten der Proportionen. Die Silhouette und das scheinbar "schwebende" Dach - ein typisches Styling-Element der Marke - bleiben dem Luxus-Liner auch mit längerem Radstand erhalten. Äußerlich ist die Version durch ein "L" an den Flanken gekennzeichnet.

Nun wird der 5,20 Meter lange Range Rover damit nicht viel anders fahren als er es ohnehin schon tut - sehr souverän. Zumindest nicht im dichten Verkehr von Los Angeles, wo wir den Riesen-Range erstmals bewegen konnten. Unebenheiten federt er theoretisch zwar noch etwas geschmeidiger ab, und auch längere Bodenwellen scheinen unter dem LWB-SUV ihr Dasein zu verlieren. Doch subjektiv lässt sich da kein Unterschied "erfahren". Tribut zahlt einzig der Fahrer, nämlich dann, wenn es ums Rangieren geht. Der Wendekreis mit 13,4 Metern nähert sich dem eines kleinen Lkw. Empfohlen wird, schon mal die Hofeinfahrt zu vermessen, bevor es ans Bestellen geht.

Zu den eindeutigen Gewinnern im langen Range gehört ganz klar die Person hinten rechts. Dessen Beinfreiheit ist so groß, dass ohne Probleme die Knie übereinandergeschlagen werden können - zumindest dann, wenn der Beifahrersitz elektrisch in die vorderste Stellung gefahren wird. Im Unterschied zur normalen Limousine genießt der Gast im Fond eine deutlich bessere Sicht. Und der Insasse thront schließlich hoch über dem Wagenboden. Das serienmäßige Panoramadach nimmt zudem durch den üppigen Lichteinfall jegliches Restgefühl von Enge.

Optional können sogenannte Executive-Class-Sitze bestellt werden. Sie haben Massagefunktion und erlauben mit 17-Grad-Lehnenverstellung doppelt so viel Neigung wie gewöhnlich - und ermöglichen sicher ein noch erholsameres Nickerchen. In der höchsten Ausstattung, genannt "Autobiography Black", ist sogar eine Beinauflage dabei. Für die Arbeit unterwegs verfügt die Langversion über elektrisch ausfahrbare Ledertische mit integrierten USB-Buchsen und Getränkehaltern. Ein größeres Kühlfach ist in der Mittelkonsole integriert.

Am wenigsten Gedanken dürfte sich die Klientel sicherlich über den Antrieb machen. Hauptsache, es ist genügend Leistung vorhanden. Zur Wahl stehen zunächst ein 4,4-Liter-Achtzylinder-Diesel mit 250 kW/339 PS - der Motor für Europa - und ein Fünfliter-Kompressor-V8 mit strammen 375 kW/510 PS. Ihn bevorzugen die Chinesen und Amerikaner.

Schon bald nach der Markteinführung im März nächsten Jahres will Land Rover auch einen Diesel-Hybrid anbieten, der eine Systemleistung von 250 kW/340 PS bereitstellt und den 2,4 Tonnen schweren Engländer im besten Fall nur rund sieben Liter Kraftstoff entlocken soll. Nebensächlich bis uninteressant für den Besitzer. Denn wer bereit ist, mindestens 130.000 Euro und in der Supernobel-Ausstattung "Autobiography Black" sogar bis zu 200.000 Euro auszugeben, der wird seine Kaufentscheidung sicher nicht von ein paar Liter Sprit abhängig machen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Viel Lob vom F1-Weltmeister

Lewis Hamilton testet Ineos Grenadier

Sir Lewis Hamilton durfte in Begleitung von INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe höchstselbst den Grenadier auf der Straße und im Gelände einer schonungslosen Testfahrt unterziehen.

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Limitiert auf 2.500 Exemplare

Der Elfer wird zum Wüstenfuchs

911 Dakar nennt Porsche den ersten und bislang einzigen Offroad-Elfer aller Zeiten. Wer will, kann sogar 170 km/h im Offroad-Modus fahren.

Fords Aushängeschild für Inklusion

Goodwood: Ford zeigt den "Very Gay Raptor"

Einfach nur cool, dieses Gefährt: Ford wird bei dem diesjährigen Festival of Speed im südenglischen Goodwood (bis 26. Juni 2022) unter anderem mit dem besonders kräftigen Ranger Raptor-Pick-up der nächsten Generation vertreten sein. Und zwar mit einem ganz besonderen Exemplar.

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.