4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
BMW X5 eDrive – schon gefahren

SUV unter Strom

Der neue BMW X5 eDrive glänzt durch Mini-Normverbrauch und erlaubt bis zu 30 Kilometer rein elektrisches Fahren.

mid/ms

Nach dem i8 kommt nächstes Jahr mit dem X5 eDrive BMWs zweiter Plug-in-Hybrid auf den Markt. Wären da nicht die typischen Tarnfolien am Blech und an den Scheinwerfern sowie der Tankdeckel am vorderen linken Kotflügel - kein Mensch würde erkennen, dass es sich hier um einen ganz besonderen X5 handelt. Unter der Haube werkelt erstmals ein Vierzylinder.

Richtig gelesen: vier. In dieser Fahrzeugklasse eigentlich ein absolutes No-Go, Öko hin, Sparsamkeit her. Doch muss der Zweiliter-Turbobenziner (245 PS) den dicken Bayern nicht alleine antreiben. Ihm hilft ein 95 PS starker Elektromotor. Und damit kriegt das Ganze gleich eine andere Dimension. Zusammen bilden sie das perfekte Team. Bärenstarker Antritt und trotzdem knauserig wie ein Kleinwagen. Für den X5 Plug-in-Hybrid gibt BMW einen Wert von 3,8 Litern pro 100 Kilometern an. "Das sind 4,7 Liter oder 55 Prozent weniger als bei einem vergleichbaren X5 mit Dreiliter-Benzinmotor", sagt Projektleiter Gerhard Thiel.

Dass der bayerische Premium-Hersteller die aufwendige Technik gerade in den X5 packt, hat seinen Grund. SUV werden sehr viel öfter für kurze Strecken eingesetzt als Limousinen wie beispielsweise der Fünfer oder Siebener. "80 Prozent der Autofahrer legen täglich weniger als 30 Kilometer zurück", erklärt Thiel. Zudem ist das urbane Umfeld für einen Plug-in-Hybrid das ideale Terrain, schon im Hinblick auf eventuelle Umweltzonen, die auch Dr. Marcus Bollig früher oder später in den meisten Großstädten dieser Welt kommen sieht. "Wir werden hier in Zukunft elektrisch fahren", sagt der Leiter EfficientDynamics.

Beim X5 eDrive, so der vermutlich spätere Name des Plug-in-Modells, reicht dazu ein kleiner Schalter auf der Mittelkonsole. Sanft und leise, doch nachdrücklich setzt sich der über zwei Tonnen schwere SUV in Bewegung, angetrieben nur durch die E-Maschine. Sie wurde vorn ins Achtgang-Automatikgetriebe integriert, dort, wo zuvor der Drehmomentwandler saß. Durch diese Platzierung brauchten die Ingenieure am permanenten Allradantrieb (xDrive) keine Änderung vorzunehmen.

Bis zu 120 km/h lässt das System elektrisches Fahren zu. Allerdings nur mit seichtem Gasfuß. Wird mehr Leistung abgefordert oder wenn dem 9-kWh-Akku (Lithium-Ionen) der Saft ausgeht, schaltet sich nahezu unmerklich der Vierzylinder-Turbo ein. Vom Klangerlebnis erreicht das Zweiliter-Aggregat natürlich nicht die Souveränität eines Sechs- oder gar Achtzylinders, spricht aber, zumindest im Sport-Modus, sehr spontan an, weil Verbrennungs- und Elektromotor ihre Kraft gemeinsam beisteuern.

Trotz der etwa koffergroßen Batterie im Heck büßt der X5-Fahrer so gut wie kein Ladevolumen ein. Ebenso bleibt das SUV ein vollwertiger Fünfsitzer, mit dem die Familie bequem in den Urlaub fahren kann. "Das Fahrzeug behält seine volle Alltagstauglichkeit", sagt Projektleiter Thiel. Auch die rund 250 Kilogramm Mehrgewicht, die Batterie, Leistungselektronik und E-Motor auf die Waage bringen, sind weder im Handling noch beim Bremsen oder Beschleunigen zu spüren.

Mit dem Sportwagen i8 leitet BMW diesen Sommer sein Plug-in-Zeitalter ein. Der X5 eDrive folgt im nächsten Jahr. Und es gehört nicht viel Fantasie dazu, dass der Münchener Autobauer mit dieser modular aufgebauten Hybrid-Architektur vom Dreier aufwärts nach und nach seine gesamte Palette ausrüsten wird. Gilt es doch, bis 2020 den von der EU vorgegebenen CO2-Flottenausstoß von 95 g/km zu erreichen. Und dies ist ohne Elektrifizierung definitiv nicht zu schaffen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Nicht mal Fliegen ist schöner

Das ist der Brabus 900 Crawler

Zum 45-jährigen Firmenjubiläum geht Tuning-Profi Brabus aus Bottrop neue Wege: Mit dem Brabus 900 Crawler präsentieren die PS-Spezialisten ihr erstes Supercar mit selbst konstruiertem Chassis und einer weitgehend offenen viersitzigen Karosserie. Man könnte auch sagen: Ein putziges Spielzeug für den Öl-Scheich.

Einer für alle Fälle

Toyota Hilux im Hänger-Alltagscheck

Der Toyota Hilux ist der ideale Alltagsbegleiter für all jene, die eine Vielzahl von Transportaufgaben zu bewältigen haben - in der gesamten Bandbreite im privaten wie im professionellen Einsatz

Mehr als 40 Prozent der in den letzten fünf Jahren verkauften Range Rover tragen den Zusatz Sport. Zuletzt wurde das Luxus-SUV zusammen mit dem kleineren Evoque und dem Discovery Sport zum meistverkauften Modell der Briten. Noch in diesem Jahr fährt die dritte Generation des Range Rover Sport vor. Wir konnten den kommenden großen Rangie bereits in Augenschein nehmen.

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.

Dritte Sitzreihen in Autos sind oft nur Notlösungen; gerade geräumig genug für Kinder und kurze Strecken. Hier nicht. Im größten Defender aller Zeiten haben tatsächlich acht Erwachsene Platz. Ja verdammt, in der dritten Sitzreihe gibt’s sogar Sitzheizung und ein eigenes Panoramadach!