Nissan Patrol GR Wagon – im Test | 20.10.2003
Big in Japan
Wenn Japaner große Geländeautos bauen, dann machen sie sogar den Amerikanern Konkurrenz. Bestes Beispiel: Der Nissan Patrol.
Manfred Wolf
Fesch ist er geworden, der „facegeliftete“ Patrol. Die aktuellste Auflage des Gelände-Riesen behübscht sich mit neuem Kühlergrill, neuen Stoßstangen und neuen Heckleuchten, die Scheinwerfer blinzeln nun in hübschem Klarglas-Design.
Wir sprechen hier von einem großen Auto. Wirklich groß, das heißt, über fünf Meter Länge und fast zwei Meter Breite. Fahren Sie hinter einem VW-Bus her, wirkt der wie ein Kleinwagen. Parken Sie gar neben einem Golf, glauben Sie sowieso, dass der in einem anderen Maßstab gebaut wurde.
Aber keine Angst: Der B-Führerschein reicht, um den Koloss bewegen zu dürfen. Und es ist erstaunlich, wie gut sich der Patrol bewegen lässt. Der großvolumige Direkteinspritzer bietet Drehmoment ohne Ende, die leichtgängige Servolenkung und die gute Übersichtlichkeit lassen einen auch in der Stadt nicht verzweifeln.
Allerdings stößt man innerstädtisch auch schon mal an die Grenzen des Machbaren: Speziell bei der Parkplatz-Suche und in engen Gassen ist ein Nissan Micra die bessere Wahl.
Doch dafür ist der Patrol ja auch nicht gebaut. Abseits der befestigten Straßen zeigt er, trotz seiner knapp 2,5 Tonnen Lebendgewicht, dass er zum Klettern gebaut wurde. Wobei ihm sein souveränes Auftreten im Gelände auch im normalen Straßenverkehr nicht schaden.
Den Spagat zwischen Komfort im Normalbetrieb und Geländegängigkeit haben die Nissan-Techniker prima hingebracht. Soviel Allround-Talent und Größe hat klarerweise ihren Preis.
Für die von uns getestete Top-Version muss der Käufer 46.000,- Euro bereithalten, da ist allerdings von der Leder-Ausstattung bis zum CD-Wechsler alles dabei. Und nicht nur angesichts dieser Top-Ausstattung, sondern auch unter Berücksichtigung der Top-Geländetauglichkeit geht der Preis voll in Ordnung.
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