Nissan Patrol GR Wagon – im Test | 20.10.2003
Fahren & Tanken
Der völlig neu entwickelte 3,0-Liter 16V Direkteinspritzer liefert rund 20% mehr Leistung und 40% mehr Drehmoment als das alte 2,8-Liter- Aggregat.
Damit leistet das moderne Diesel-Triebwerk 158 PS und wuchtet 354 Newtonmeter Drehmoment auf die Antriebswellen. Die reichen aber aus, um den 2.485 Kilogramm schweren Patrol souverän zu bewegen.
Das Motorgeräusch dringt dabei vor allem nach einem Kaltstart noch wahrnehmbar durch die Dämm-Materialien in den Innenraum, auch bei Vollgas meldet sich das Triebwerk merklich zu Wort, die Geräuschentwicklung bleibt aber im Rahmen.
Der Nissan Patrol ist ein Offroader nach altem Schlag, will heißen, er besitzt eine Stahl-Karosserie, die auf einem Leiterrahmen aufgesetzt ist. Seine Tugenden liegen daher klarerweise abseits der befestigten Straßen – aber nicht nur.
Auch auf der Autobahn und Überland hat der Patrol in unserem Test einen guten Eindruck gemacht. Natürlich neigt er sich in Kurven, auch die Lenkung ist etwas träge – aber Sportauto wollten die Ingenieure ja sowieso keines aus ihm machen. Und man merkt kaum, dass nicht nur hinten sondern auch vorne Starrachsen arbeiten.
Offroad steht sich unser Freund aus Japan maximal selbst im Weg: Durch seine extreme Größe sind die Überhänge vorne und hinten recht üppig ausgefallen, im harten Gelände kann es da eng werden.
Im Normalfall mit Hinterradantrieb unterwegs, gibt es für den Ausflug in extremere Regionen manuell zuschaltbaren Vorderradantrieb bzw. das Ganze mit Geländereduktion. Das Differential an der Hinterachse lässt sich zusätzlich zu 100 Prozent sperren.
Damit ist es wirklich erstaunlich, wie gut sich der Patrol selbst im härtesten Einsatz schlägt, besonders dann, wenn man sein hohes Eigengewicht in Betracht zieht. Motorline.cc hat den ersten Schnee in höheren Lagen genutzt, um der Geländegängigkeit auf den Zahn zu fühlen, gemeinsam mit dem zuständigen Förster, um keine Flurschäden zu verursachen.
Die Automatik funktioniert auf jedem Terrain ausgezeichnet, das System beinhaltet Overdrive, Schaltsperre sowie ein Winter- und Sportschaltprogramm.
Die wahre Überraschung kommt zum Schluss: Selbst mit Geländeeinsatz, zügiger Autobahnfahrt und Stadtverkehr kamen wir über die Werksangabe von 10,8 Liter auf 100 Kilometer nicht hinaus, wirklich ein toller Wert.