Mitsubishi Outlander 2,0 Sport 4WD – im Test | 07.01.2004
Fahren und Tanken
Entgegen der klar in Richtung Diesel zeigenden Tendenz in Europa, hat sich Mitsubishi dazu entschlossen, den Outlander in nächster Zeit nur mit Benzinmotoren anzubieten.
Zum Test trat die 100kW/136PS starke 2L-Vierzylinder-16V Version mit einem maximalen Drehmoment von 176NM bei 4.500U/min an. Mit seinem extrem samtigen Lauf und dem niedrigen Geräuschpegel in allen Betriebszuständen ist es ein willkommener Lichtblick in unserem dieselnden Land. Das Aggregat hängt extrem gut am Gas, zeigt jedoch unter 3.000 U/min relativ wenig Lust, den Outlander vehement zu beschleunigen.
Fleißiges Schalten im perfekt geführten Fünfganggetriebe lässt den Japaner dann aber doch sehr sportlich antreten. Drehorgien bis knapp über 7.200 U/min sind kein Problem für den Motor, der in vielerlei Hinsicht mit dem des Evo 8 verwandt ist. Mit 11,4 Sekunden auf 100km/h und einer Spitzengeschwindigkeit von 192km/h kann sich der Mitsubishi im Vergleich zur Konkurrenz durchaus sehen lassen. Auch der Testverbrauch von nur 10,3L Superbenzin pro 100km wirkt gemessen an der Größe des Fahrzeuges mehr als überzeugend.
Bei der Abstimmung des aufwändigen Fahrwerkes kann man klar den sportlichen Gedanken der Ingenieure erkennen: Der Outlander zirkelt wie auf Schienen um Kurven jedweden Radius, die Karosserie neigt sich dabei nur unmerklich.
Dank der straffen und präzisen Lenkung ist man zu jeder Zeit optimal über den Fahrbahnzustand informiert.
Selbst im absoluten Grenzbereich schiebt der Japaner gutmütig über die Vorderräder und bremst sich dabei selbst ab. Ein Scherflein dazu trägt sicherlich auch der rennsporterprobte Allradantrieb mit Viscokupplung bei. Im normalen Fahrbetrieb werden je 50% der Kraft an die Vorder- und Hinterachse geleitet. Drehen einzelne Räder durch, wird das Antriebsmoment gezielt umgelenkt.
Ausflüge in leichtes Gelände und auch Fahrten auf rutschigen Schneefahrbahnen sind für den Outlander kein Problem. Schwereres Terrain sollte man sich und dem Auto wegen einer fehlenden Geländeuntersetzung und dem drehmomentschwachen Motor ersparen. Dafür ist der Mitsubishi aber auch gar nicht gedacht.
Ohne Tadel und gut zu dosieren präsentierte sich die ABS-Bremsanlage mit Scheiben vorne und hinten. Das Fehlen eines ESP ist Dank des wirklich narrensicheren Fahrverhaltens zu verschmerzen, aber nicht mehr ganz zeitgemäß.