Ford Kuga 2,0 TDCi – im Test | 03.11.2013
Fahrverhalten & Preis
Michael Hintermayer
Ein dickes Plus des Kuga ist seine erstaunliche Fahrdynamik. Diese ist von einer Limousine kaum zu unterscheiden. Schuld daran sind das sehr sportlich, aber immer noch bequem abgestimmte Fahrwerk und die zahlreichen Systeme, die bisher nur in Sportwagen zum Einsatz kamen.
Das „Torque Vectoring“ bremst in engen Kurven das vordere, kurveninnere Rad ab und sendet so das Drehmoment zum belasteten äußeren Rad, so lässt sich der Kuga kinderleicht auch durch Haarnadelkurven „zirkeln“. Unangenehme Karosseriebewegungen kennt der Kuga nicht, versuchte Provokationen durch Lenkung, Gas oder Bremse quittiert er mit einem Kühlergrill-Lächeln.
Der Vierzylinder-Direkteinspritzer hat in Verbindung mit der Sechsgang-Powershift-Automatik leichtes Spiel mit dem 1,7 Tonnen schweren SUV. Schon bei 2.000 Touren stemmt sich das maximale Drehmoment von 340 Nm auf den Antriebsstrang und lässt den Kuga auch aus dem Drehzahlkeller kraftvoll beschleunigen.
Das schnell und sanft agierende Automatikgetriebe hat immer den passenden Gang parat und lässt auch Überholmanöver und Bergpassagen ohne nerviges hin- und herschalten zu.
Der Vorwärtsdrang des Ford Kuga endet bei 196 km/h, bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h ist die Geräuschdämmung hervorragend, erst bei höherem Tempo steigt der Lärmpegel merklich an.
Thema Verbrauch: Den gewohnt optimistischen EU-Mixwert von 6,2 Liter konnten wir nicht erreichen, im Schnitt waren es rund acht Liter, die pro hundert Kilometer die Brennräume füllten.
Auch der neue Allradantrieb überzeugte uns. Die Kraftverteilung auf die Hinterachse erfolgt via Haldex-Kupplung und wird bei Bedarf zwanzig Mal schneller berechnet als ein Lidschlag des menschlichen Auges dauert. So ist das Drehmoment immer dort, wo man es auf rutschigem Terrain auch braucht.
Zusätzlich wurde in den vorderen Lufteinlässen ein Klappensystem verbaut. Was in den 1980er-Jahren beim Porsche 928 aufgrund drohender Überhitzung der hinteren Zylinderbänke notwendig war, dient beim Ford-SUV der schnelleren Erwärmung des Motors sowie einer Verbesserung des Luftwiderstandes.
Im Kaltlauf schließt sich das System und lässt den Motor schneller die Betriebstemperatur erreichen, außerdem verbessert sich der Aerodynamik um fünf Prozent, was sich bei Autobahnfahrten ohne großen technischen Aufwand positiv auf den Verbrauch auswirkt.
Preislich kommt der von uns getestete Kuga mit Automatik und Topausstattung „Titanium“ auf 38.250 Euro, womit er sich weit oben in der Preisliste wiederfindet. Der Einstiegspreis für das „Smart Utility Vehicle“, wie Ford den Kuga zurecht selbstbewusst nennt, beginnt beim 150-PS-Benziner in der Ausstattung „Trend“ um 27.300 Euro.
Plus:
+ hoher Fahrspaß
+ dynamisches Auftreten
+ hohe Material- und Verarbeitungsqualität
+ großzügiges Platzangebot
Minus:
- kleiner Info-Bildschirm
- Verbrauch
Resümee:
Die zweite Generation des Ford Kuga darf durchaus als gelungen bezeichnet werden, sie bietet hohe Sicherheit, gepaart mit einer hochwertigen Ausstattung sowie einer Fahrdynamik, die kein anderes SUV dieser Klasse aufwarten kann.
Weitere Testdetails:![]() |