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Süverl

Wäre der Ford EcoSport ein weibliches Wesen, müsste sie "Süverl" heißen - was für kleines, herziges, praktisches SUV steht. Im Test.

Georg Koman

"Süverl" bedeutet eigentlich Silvia auf Wienerisch. Aber für ein kleines SUV sollte man diesen Namen ausnahmsweise zweckentfremden dürfen.

Der Ford EcoSport ist außen kompakte 4,24 Meter lang, das gute Raumgefühl und das knuffige Äußere entstehen durch die recht beachtliche Höhe von 1,70 Metern. Die macht auch ein Ladevolumen von soliden 333-1.238 Litern möglich.

Ungewöhnlich in dieser Klasse ist die seitlich angeschlagene Hecktür mit außen montiertem Vollwert-Reserverad. Sieht urig aus, benötigt aber ordentlich Platz zum Aufschwingen.

Ab Juni kann man den leicht modellgepflegten EcoSport übrigens auch ohne Außen-Reserverad ordern. Hinten ohne sozusagen.

Den in Indien gebauten EcoSport gibt es in drei Motorisierungsvarianten: Als 1,5-Liter-Saugbenziner mit 112 PS, als Einliter-Turbobenziner mit 125 PS und als 1,5-Liter-Dieselmotor mit 90 PS (ab Juni: 95 PS).

Wer nicht selbst schalten will, hat auch keine Qual der Wahl: Dann kommt nur der 112-PS-Benziner infrage. Ihn gibt es auch mit (Doppelkupplungs-)Automatik. Um bescheidene 1.000 Euro Aufpreis übrigens.

Spannender ist allerdings der von uns getestete Einliter-Dreizylindermotor mit Turboaufladung. Mit dem erhält der EcoSport erst so richtig den EcoBoost.

Dass Dreizylinder Arme-Leute-Motoren sein sollen, gilt im Downsizing-Zeitalter längst nicht mehr und für diesen Motor schon gar nicht. Bestenfalls im Kaltlauf hört man die ungerade Zylinderzahl, spüren tut man sie nie. Das Geräuschniveau geht insgesamt als angenehm niedrig durch.

Dafür spürt man die Beschleunigung. Beim Durchzug von 50 auf 100 km/h im vierten Gang ist der Turbo fast doppelt so schnell wie der kaum leistungsschwächere und deutlich voluminösere Sauger (12,8 zu 20,3 Sekunden). 190 Nm Drehmoment sind ja auch eine Ansage für ein Einliter-Motörchen.

Der EcoSport fährt sich agil, wie eigentlich alles, wo Ford draufsteht. Die Lenkung ist recht direkt, der Wendekreis kompakt, die Bremsen packen soldie zu. Eine Sänfte unterm Hintern darf man allerdings nicht erwarten, die Federung ist ziemlich knackig.

Beim Verbrauch schrumpft der Einliter-Benziner sogleich wieder auf die ihm zustehende Größe: Als ECE-Mixwert werden 5,3 Liter angegeben. Die erreichten wir im Test nicht ganz, aber 6,1 Liter galten vor noch nicht allzu langer Zeit als Dieselwert.

Mit Allradantrieb gibt es den EcoSport nicht, obwohl er mit 20 Zentimetern Bodenfreiheit, 55 Zentimetern Wattiefe und Böschungswinkeln von 22 Grad vorne bzw. sogar 35 Grad hinten beste Voraussetzungen für Offroad-Abenteuer hätte. Aber auch mit Vorderradantrieb gilt: "Ein bisserl was geht immer", solange es nicht zu steil oder allzu rutschig ist.

Der Einstiegspreis für den Ford EcoSport lautet 18.990 Euro - als 112-PS-Saugbenziner in der Ausstattung "Trend". Für den getesteten Turbo-Benziner mit 125 PS sind mehr als gerechtfertigte 1.000 Euro Aufpreis fällig und nochmals 1.500 Euro, wenn man - so wie wir - die feine "Titanium"-Ausstattung wählt.

Bei dieser ist eine Menge serienmäßig: Etwa Klimaautomatik, Leder-Stoff-Polsterung, schlüsselloser Zugang, 16-Zoll-Alufelgen, Fernbedien-Zentralsperre und einige Chrom-Applikationen.

An Extras empfehlenswert sind das Multimedia-System SYNC (Sprachsteuerung von Anrufen und Apps, Notruf-Assistent, Bluetooth) um 250 Euro sowie das "Komfort-Paket" (automatisch abblendender Innenspiegel, Licht- und Regensensor, Tempomat) um 350 Euro.

Plus
+ kräftiger, kultivierter, sparsamer Dreizylindermotor
+ agiles Fahrverhalten
+ ordentlich Raum für Personen und Gepäck
+ solide Verarbeitung
+ fairer Preis

Minus
- seitlich angeschlagene Hecktür

Resümee
Der Ford EcoSport hat ein fesches, absolut eigenständiges Äußeres, scheint innen größer zu sein als außen, verfügt mit dem Einliter-Dreizylinder-Turbo über eines der herausragendsten Downsizing-Aggregate und bleibt preislich fair. Ein Allradantrieb wäre das Tüpfchen auf dem "i", ist in dieser Klasse allerdings kaum üblich.

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