Kia Sportage 2,0 CRDi AWD AT Platin - im Test | 28.09.2016
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Text und Fotos: Bernhard Reichel
Der Innenraum des Kia Sportage ist weniger sportlich, dafür aber elegant gestaltet. Die Mittelkonsole samt großen Display neigt sich leicht zum Fahrer. Die Bedienung und Aufteilung der Schalter ist intuitiv und ergonomisch. Auch das Navi lässt sich völlig simpel bedienen.
Grundsätzlich ist der Sportage ein angenehm komfortables Auto, verlässt man aber den Asphalt, registriert man seine härteren Schuhsohlen. Die 19-Zöller mit 245er-Bereifung und niedrigen 45er-Flanken (Serie beim Topmodell "Platin") fühlen sich natürlich auf befestigten Straßen deutlich wohler.
Der stärkere Zweiliter-Dieselmotor geht kraftvoll ans Werk, im Grunde ist man ohne große Zuladung übermotorisiert. Die herkömmliche Sechsstufen-Wandlerautomatik schluckt allerdings wiederum etwas Dynamik. Besser abgestimmt wurde die Lenkung, diese arbeitet nun merklich direkter.
Über die gebotenen Fahrleistungen gibt es also keinen Grund zur Klage, das hohe Gewicht von 1,7 Tonnen lässt sich aber in schnellen Kurven oder beim kräftigeren Bremsen nicht verbergen.
Unterm Strich trotzdem überraschend, dass man auch ohne besonders dynamische Fahreinlagen schon 7,9 Liter Diesel verbraucht. Womit die Werksangabe von 6,3 Litern Diesel deutlicher als anderswo üblich übertroffen wird. Immerhin sorgen 62 Liter Tankvolumen so oder so für ausgedehnte Etappen zwischen den Tankstopps.
Die Übersicht ist nicht ideal, dennoch vermittelt das Kia-SUV eine verlässliche Abschätzbarkeit und lässt sich prima in Parklücken bugsieren. Das Bild der Rückfahrkamera ist sehr gut und auch der optionale Querverkehrwarner ist eine sinnvolle Hilfe.
Den Sportage gibt es in den Ausstattungsvarianten Titan, Silber, Gold und Platin, wobei der 185 PS starke 2.0 CRDi nur in den beiden gehobenen Varianten erhältlich ist.
Als "Gold" startet er bei 36.790 Euro und ist unter anderem mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, Navi, Rückfahrkamera, Bluetooth-Anbindung, Parksensoren rundum, Licht- und Regensensor, Sitzheizung, Tempomat, JBL-Soundsystem und elektrisch verstellbaren Teilledersitzen schon sehr gut ausgestattet.
Für 40.390 Euro erhält man per getesteter "Platin"-Ausstattung noch einen Notbremsassistenten, schlüssellosen Zugang, elektrische Parkbremse, elektrische Heckklappe, Lenkradheizung, Sitzbelüftung, 19-Zöller, LED-Heckleuchten und eine Volllederausstattung dazu.
Für das Automatikgetriebe sind dann nochmals 2.000 Euro fällig. Panorama-Glasdach und Sicherheitspaket (Totwinkel-, Querverkehrs- und aktiver Einparkassistent) kosten jeweils 1.200 Euro und sind nur für den Platin bestellbar.
Plus
+ großzügiges Raumangebot
+ gute Fahrleistungen
+ gewohnt faires Preis/Leistungsverhältnis
+ 7 Jahre Fahrzeuggarantie
Minus
- hohes Gewicht
- dementsprechend erhöhter Verbrauch
- Automatik könnte spontaner sein
Resümee
Die neue, vierte Generation des Kia Sportage legt die Messlatte deutlich höher. Das SUV ist fesch, macht Spaß, ist komfortabel und bietet eine Menge Platz. Die Preise samt langer 7-Jahres-Fahrzeuggarantie bleiben wie immer fair. Nur Gewicht und Verbrauch reißen - zumindest in der getesteten Vollausstattung - ein wenig nach oben aus.

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