AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Fahren & Tanken

Dass die Spanier ihr Feuer nicht nur beim Flamenco und beim Stierkampf rauslassen, merkt man bereits nach den ersten Metern im neuen Leon: In dieser Klasse ist kaum ein handlicheres und kompakter wirkendes Fahrzeug erhältlich.

Besonders die elektrische Servolenkung mit variabler Unterstützung vermittelt dem Fahrer in jeder Situation das Gefühl, in direktem Kontakt zur Straße zu stehen. Mit anderen Worten: Der Leon fühlt sich an, als wäre er eine Erweiterung des eigenen Körpers. Bravo!

Seine sportliche Fahrwerksabstimmung verhilft ihm zu einem tadellosen Fahrverhalten. Schnelle Autobahnkurven wie auch enge Serpentinen werden locker und lässig durcheilt.

Lastwechselreaktionen kündigen sich durch zarte Heckschwenks an, sind aber - sofern man ESP geordert hat - vollkommen ungefährlich. Besonders hervorzuheben sei noch der stoische Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten, denn selbst böiger Seitenwind wirft den Leon nicht so schnell aus der Bahn.

Dass der Komfort bei soviel Dynamik nicht auf der Strecke geblieben ist, ist den Ingenieuren bei Seat hoch anzurechnen. Lediglich auf den übelsten Rumpelpisten, die Wien hervorgebracht hat, wünscht man sich etwas nachgiebigere Federn.

Als ehrlicher Kamerad erwies sich auch der bewährte 1,9 Liter Pumpe-Düse Direkteinspritzerdiesel mit 105 PS. Sein maximales Drehmoment von 250 Nm steht bereits bei 1.900 U/min an der Kurbelwelle an und wird über ein leicht und gleichermaßen präzise schaltbares 5-Gang-Getriebe an die Vorderräder weitergeleitet.

Nach Überwindung eines kleinen Turbolochs stürmt der Vierzylinder TDI-typisch wie ein Bär nach vorne. Die riesige Drehmomentwelle lässt unbedarfte Mitfahrer immer wieder aufs Neue
staunen, dass der Spaniern wirklich „nur“ 105 Pferde unter der Haube versteckt haben soll.

Mit 11,3 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h ist man auch tatsächlich mehr als standesgemäß unterwegs. Für die ganz Eiligen empfiehlt sich der 185 PS starke 2.0 TFSI Turbobenziner, der den Sprint in 7,8 Sekunden erledigt.

Dieser wird allerdings nicht ganz an den sensationellen Testverbrauch von 5,3 Litern Diesel pro 100 km herankommen. Lange Landstraßenetappen zauberten sogar die magische Vier vors Komma und selbst in der Stadt kletterte der Verbrauch niemals über 6,5 Liter. Hervorragend!

Leise Kritik zum Schluss: Die eingeschränkte Übersichtlichkeit nach schräg hinten und der überdurchschnittlich hohe Geräuschpegel bei Autobahntempo. Letzterer könnte aber auf die 17“-Winterbereifung des Testwagens zurückzuführen sein, denn das Motorengeräusch ist bei diesen Geschwindigkeiten kaum mehr wahrnehmbar.

News aus anderen Motorline-Channels:

Seat Leon 1,9 TDI Stylance - im Test

- special features -

Weitere Artikel:

Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Ein Schritt zurück ist zwei voraus

Das ist der neue VW Golf

Pünktlich zum fünfzigjährigen Jubiläum überarbeitet Volkswagen die achte Generation des Golf. Nicht zu viel wurde verändert, dafür aber zahlreiche wichtige Details.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.