Mitsubishi EVO IX - im Test | 24.08.2006
Fahren & Tanken
Mit 280 Pferdestärken unter der Haube ist das Kapitel "Fahren & Tanken" natürlich ein ganz besonderes. Vor knapp 15 Jahren wurde mit dem EVO I eine außergewöhnliche Baureihe aus der Taufe gehoben, seit damals - mittlerweile ist man bei Evolutions-Stufe neun angelangt - hat sich einiges getan.
Der letzte große Sprung war vom EVO VI auf den EVO VII, der Achter und nun auch der Neuner wurden nur leicht überarbeitet. Und dennoch, die aktuelle Ausbaustufe leistet immerhin 15 PS mehr als sein Vorgänger und kommt wie erwähnt auf 280 PS.
Das maximale Drehmoment von 355 Nm liegt bei 3.500 U/min an, der Sprint auf 100 km/h ist in nur 5,7 Sekunden absolviert. Allerdings will der Zweiliter-Turbomotor bei Laune gehalten werden, unter 3.000 U/min tut sich relativ wenig.
Hier punktet der schärfste Konkurrent Subaru Impreza WRX STi mit einem Hubraum-Plus von 500ccm, während das Turboloch dort der Vergangenheit angehört, ist es im EVO IX doch deutlich zu spüren.
Dank des gut abgestimmten Getriebes - erstmals darf in sechs Gängen gerührt werden - ist es aber kein Problem, diese kleine Schwäche zu überspielen. Setzt der Turbo dann richtig ein, wird man wie bei einer Hochschaubahn in den Sitz gepresst.
Erst bei 250 km/h ist Schluss mit lustig, bis dahin strebt der Japaner mit Übereifer vorwärts, unterstützt auch von einem neuen Diffusor am Heck. Wuchtige Brembo-Bremsen sorgen dafür, dass nicht weniger beeindruckend verzögert wird, ein Sport-ABS lässt zudem etwas mehr Schlupf zu.
Per Knopfdruck lässt sich eines von drei Fahrprogrammen starten, jeweils optimiert für Asphalt, Schotter und Schnee. Zugegeben, als Laie merkt man im halbwegs zivilen Betrieb nicht allzuviel von den Unterschieden, geht's ans Eingemachte, so ist aber sehr wohl die unterschiedliche Abstimmung spürbar.
Nicht weniger als drei Differenziale - zwei elektronische am Heck- bzw. Mitteldifferenziale und ein mechanisches an der Vorderachse - sorgen dafür, dass auf jedem Untergrund der bestmögliche Vortrieb garantiert ist.
Doch nicht nur beim Beschleunigen, auch in der Kurve wird die Kraft optimal verteilt, dadurch ist eine relativ neutrale Straßenlage erreicht worden. Die erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten sind beeindruckend, man kann kaum glauben was auf dem Tacho steht.
Wer fest Gas gibt, der muss natürlich auch mit einem stolzen Verbrauch rechnen. Die 10,6 Liter der Werksangabe sind getrost zu vergessen, selbst wer dem EVO IX nicht permanent die volle Leistung abverlangt, wird nur schwer unter 13 Liter kommen.
Und wer es so richtig krachen lässt, der muss rund alle 250 Kilometer eine Tankstelle ansteuern, bei einem Tankvolumen von 55 Litern können Sie sich den Schnitt leicht ausrechnen...