Opel Speedster - im Test | 17.12.2002
Innenraum
Tja, spartanisch geht es zu. Spartanisch, aber nicht unkomfortabel. Vorausgesetzt, man ist nicht größer als Einsfünfundachtzig, denn der Fahrersitz lässt nur sich begrenzt verschieben, der Beifahrersitz ist überhaupt fix montiert.
Dafür hat man im Fußraum des Beifahrers eine Stütze angebracht, mittels der sich ängstliche Danebensitzer festspreitzen können. Was aber vielmehr eine psychologische Angelegenheit ist, denn die Ledersportsitze geben so exzellenten Halt, dass sich niemand festspreitzen braucht.
Am Fahrersitz kann man zusätzlich eine Lordosenstütze aufblasen, jeder der einmal einen Reebook-Pump-Turnschuh besessen hat, sollte sich auskennen.
Auskennen tut man sich auch bei den Armaturen (übrigens von Rennsport-Lieferant Stack), viele sind es nicht, dafür gut platziert und leicht ablesbar. Überhaupt ist der Innenraum aufs Notwendigste reduziert: Es dominiert der Werkstoff Aluminium, besonders schön fanden wir es in Form von CNC-gefertigten Fensterkurbeln, Lüftungsreglern und natürlich des Schaltknaufs.
Und noch was ist aus Alu: Der Startknopf. Tolles psychologisches Gimmick: Ich habe einen Startknopf im Auto, Rennfahrerfeeling, da fällt der Griff ans Leder des exzellenten Momo-Sportlenkrades gleich noch leichter.
Doch haltet ein und erschreckt nicht, wenn ihr zum ersten Mal in Windeseile am Lenkrad kurbeln müsst und plötzlich hupend um die Kurve driftet. Aus Platzgründen sind die Taster für die Hupe nämlich genau dorthin gewandert, wo der durchschnittliche Autofahrer gerne seine Handballen platziert. Kleiner Fauxpas, man gewöhnt sich aber schnell daran.
Im Lenkrad selbst versteckt sich sogar ein Full-Size-Airbag, gefinkelt gefaltet, anders können wir uns das nicht erklären. Sicherheitsfanatiker werden aber weder durch den Airbag, noch durch die ebenfalls vorhandenen Gurtstraffer und den integrierten Überrollbügel beruhigt werden und in Ihrer Limousine sitzen bleiben.
Dort gibt’s auch mehr Komfort, das ist in diesem Fall aber nicht das Thema. Der wahre Speedster-Fahrer verzichtet auch auf den optional erhältlichen Radio, alleine schon aus Gewichtsgründen. Außerdem: Willst du bei 140 km/h ernsthaft hören, was dir der Moderator erzählt, droht der Hörsturz.
Als einziger Luxus bleibt der Getränkehalter, dort kann ein Fläschchen Lourdes-Wasser platziert werden, wenn sich ängstliche Beifahrer, die den Rosenkranz nicht auswendig können, angekündigt haben.