Citroen Xsara Picasso 1,6 HDI 16V - im Test | 04.10.2004
Fahren & Tanken
Kultiviert waren sie ja schon immer, die HDI-Motoren der Franzosen. Bisher konnte ihnen aber auch ein gewisses Maß an Phlegmatik nachgesagt werden.
Ganz anders der neue 1,6 Liter HDI mit 16 Ventilen: Seine 109 PS scheint er locker aus dem Ärmel zu schütteln. Er dreht willig hoch, hängt gut am Gas. Ein Turboloch scheint ihm fast völlig fremd zu sein. Kein Wunder, stehen doch 240 Nm bereits ab niedrigen 1.750 U/min an der Kurbelwelle an.
Sein Verbrennungsprinzip verrät der Common-Rail-Diesel allenfalls beim Ausdrehen der Gänge. Hier merkt man doch recht deutlich, dass das Triebwerk bedingt durch die kurze Schnauze des Picassos doch recht nahe beim Fahrer platziert ist. Lässt man es richtig krachen, so spurtet der Xsara in 11 Sekunden auf 100 km/h, die theoretische Spitze liegt bei 183 km/h.
Eher komfortabel als sportlich ausgelegt ist das Fahrwerk. Selbst übelste Schlaglöcher werden gekonnt glatt gebügelt. Was dann noch in den Fahrgastraum vordringt, wird spätestens durch die weiche Polsterung aufgesaugt.
Dieser hohe Komfort muss allerdings durch deutliche Wankbewegungen in Kurven erkauft werden. Die wenig präzise Lenkung gibt kaum Rückmeldung über den Straßenzustand und animiert den Fahrer eher zu einer gemütlichen Gangart.
Hat man es dennoch einmal wirklich eilig, so zieht der Picasso unbeirrt um die Kurven und deutet den doch erstaunlich hoch angesiedelten Grenzbereich durch quietschende Reifen und Untersteuern an.
Übertreibt man die Kurvenhatz dann noch weiter, greift das ESP hart aber gerecht ein und bringt die Fuhre im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten wieder auf Kurs.
Bissig und dennoch gut zu dosieren zeigt sich die Bremsanlage. Auch bei hoher Beanspruchung konnten wir keinerlei Fading feststellen.
Mit einem Testverbrauch von 6,2 Litern auf 100 km erwies sich der Xsara als echter Marathonläufer. Mit einer Tankfüllung sind damit locker 1.000 km Reichweite möglich. 1.000 km mit dem guten Gewissen, einen der saubersten Diesel dieser Zeit zu fahren - Partikelfilter und modernster Motorsteuerung sei Dank.