Ford Mondeo 2,0 TDCi Titanium X - im Test | 14.09.2007
Fahren & Tanken
Altgediente Mondeo-Fahrer wissen, dass das größte Asset ihres fahrbaren Untersatzes (neben dem Raumangebot) die Fahrdynamik ist. Nicht anders verhält es sich beim Neuen.
Die Lenkung ist direkt, dabei aber angenehm leichtgängig und präzise sowieso. Die Sechsgang-Schaltung könnte knackiger und kurzwegiger nicht sein. Die Bremsen sind kraftvoll, fading-frei und bestens dosierbar.
Das Fahrwerk wurde wieder einmal hervorragend abgestimmt, ein feiner Kompromiss zwischen agil-straff und sanft-komfortabel. Hat man die variable Dämpferverstellung (IVDC) um 1300 Euro bestellt, kann man zwischen drei Positionen („Comfort“, „Normal“ und „Sport“) wählen.
„Comfort“ ist sänftengleich, aber ein wenig schwammig, „Normal“ für 90 Prozent aller Fahrsituationen perfekt, und „Sport“ verwendet man halt für die Lieblings-Kurvenstraße.
Fehlt da nicht noch etwas? Ach ja, der 140 PS starke Diesel-Motor. Der setzt wenig Highlights. Zwar ist er gut gedämmt und vibrationsarm, erwacht aber erst ab rund 1700 Touren zum Leben und verabschiedet sich bereits bei 4000 Touren wieder von echtem Leistungsdenken.
Dieses fahraktive Auto könnte 400 PS vertragen – aber man soll nicht maßlos werden. Wohl aber sollte man intensiv nachdenken, ob man nicht gleich zur kaum schwächeren 130-PS-Variante greift und dann noch die Automatik-Option in Anspruch nimmt.
Die Übersicht nach vorne ist gut, nach hinten bzw. schräg hinten sieht es aufgrund der beim Fünftürer hohen Kehrseite und der extrem flachen Heckscheibe weniger gut aus.
Eine Einparkhilfe („Park-Pilot-System“), beim Mondeo nur für vorne und hinten erhältlich, daher um deftige 520,- Euro wohlfeil, wäre daher nicht von Nachteil. Die Sitzposition ist eher hoch, aber auch für Großgewachsene gut einstellbar.
Beim Verbrauch hält der Mondeo, was er verspricht. Selbst bei provokanter Fahrweise ist er kaum über die Neun-Liter-Marke zu bringen. Der angegebene Durchschnittswert von 5,9 Liter scheint dennoch etwas optimistisch.
Wenn man aber mit einem fast 1,6 Tonnen schweren Familienauto zwischen sechs und sieben Liter Diesel partikelgefiltert verbraucht, kann man selbst Josef Pröll, Al Gore und Greenpeace gemeinsam in die Augen schauen.