Chevrolet Aveo 1,4 LT – im Test | 11.02.2009
Fahren & Tanken
An dieser Stelle ein Gruß an die KollegInnen von der Konkurrenz! In einigen Testberichten ist Kritik an der Schaltung des Aveo durchgeklungen, und zwar stets bei Tests eines bestimmten Fahrzeuges.
Daran sieht man, dass Auto nicht gleich Auto ist, denn wir fuhren einen anderen Aveo und waren von den Gangwechseln in unserem Testwagen durchaus angetan. Knackig und deutlich definiert, aber nicht brachial, mit hinreichend kurzen Wegen - eine angenehme Überraschung in dieser Klasse. Wir haben da schon viel Schlimmeres erlebt!
Hatten wir Glück, oder unsere Kollegenschaft Pech? Im Zweifel nehmen wir das letztere an. „Kernig“ ist die Devise auch beim Motor. 100 PS und ein Drehmoment von 131 Nm stellt der 1,4l-16V-Vierzylinder zur Verfügung.
Bei einem Gewicht von 1,1 Tonnen reicht das für adäquates Fortkommen, allerdings geht in höheren Geschwindigkeitsbereichen die Flottheit etwas verloren. Denn an Durchzug beim Beschleunigen fehlt es etwas.
Die Beschleunigung von 11,9 Sekunden ist nicht bahnbrechend, mit 175 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit angegeben – sie zu erreichen, würde wohl eine Weile brauchen.
Innerhalb der heimischen Tempolimits bewegt man sich ohne Stress, solange keine Steigung dazwischen kommt. Dann muss man einen Gang zurück und damit in höhere, und lautere, Drehzahlbereiche.
Der Motor plagt sich auf der Autobahn hörbar – mit einer Leistung von 100 PS sollte das eigentlich nicht so spürbar der Fall sein. Dazu produziert sich der Fahrtwind mit Pfeifen und Zischen.
Weniger ein Auto für die Fernreise also, deshalb bleiben wir in der Stadt. Zwischen City und Suburbs fällt neben der Übersichtlichkeit der Karosserie die relative Schwergängigkeit der Lenkung auf. Das ist eigentlich nicht unsympathisch, denn dadurch fühlt sich das Auto insgesamt etwas „gehaltvoller“ an.
Aber bei gröberem Gekurbel (z.B. Einkaufstour mit Einparken-Ausparken-Einparken) wird es dann bisweilen schon anstrengend. Um die Mittellage ist das Lenkverhalten außerdem etwas ungenau und gefühllos.
Das Fahrverhalten ist hinreichend flink, das Fahrwerk erweist sich schwer zu erschüttern. Was ja schon allein in Ermangelung des ESP eine gute Sache ist. Der Verbrauch bewegte sich in unserem Test bei nicht wirklich bahnbrechenden 7,0 bis 7,5 Litern auf 100 Kilometer.