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Mercedes F 800 Style – schon gefahren

Das Labor

Nicht nur Zeitvertreib für die Ingenieure und Stylisten von Mercedes: Der F 800 Style ist auch ein rollendes Labor für zukünftigen Antrieb.

mid/jwo, jg

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Am Genfer Salon zu Beginn des Jahres zeigte Mercedes-Benz das Konzeptfahrzeug mit dem Namen F 800 Style der Öffentlichkeit. Es beinhaltet Design-Akzente, die vermutlich in künftigen Generationen der C-Klasse auftauchen werden. Daneben experimentiert man mit alternativen Antrieben.

Lautlos rollt der 4,74 Meter lange und nur 1,44 Meter hohe F 800 Style an. An seinem Design sollen sich die Autos mit dem Stern in Zukunft mehr oder weniger orientieren. Organisch gerundete Linien, weich geschwungen und doch gespannt - eine "emotionale" Formensprache ist angesagt, die Zeit der Unterkühltheit ist vorbei.

Dass die Mercedes-Designer mit der Umsetzung bereits begonnen haben, zeigen z.B. die Vorderansicht des SLS oder der unlängst vorgestellte CLS, der mit dem F 800 deutliche Ähnlichkeiten aufweist.

Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass über das Grunddesign hinaus beim F 800 Style außen, innen und unterm Blech noch viele Neuerungen für kommende Mercedes-Generationen übrig bleiben. Das beginnt beim Antrieb: Nach wie vor bearbeiten die deutschen Ingenieure das Thema Brennstoffzelle, dafür ist der F 800 auch ausgelegt.

Ansteckend

Das Forschungsauto selbst allerdings fährt mit einem Plug-In-Hybridantrieb: Einen V6-Benziner mit 3,5 Litern Hubraum und weiterentwickelter Direkteinspritzung, der es auf rund 220 kW/300 PS bringt, kombiniert man mit einem Elektromodul, das im Gehäuse der Siebenstufen-Automatik integriert ist und zusätzliche 80 kW/109 PS liefert.

Der unter dem Rücksitz eingebaute Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von rund 10 kWh lässt sich nicht nur über Energierückgewinnung und bei schneller Fahrt mit dem V6-Motor aufladen, sondern auch über eine Schnellladestation in rund 15 Minuten bzw. binnen fünf Stunden an der Haushalts-Steckdose. Bei rein elektrischer Fahrt hat der Mercedes eine durchschnittliche Reichweite von bis zu 30 Kilometern im Stadtverkehr, die Höchstgeschwindigkeit liegt dann bei 120 km/h.

Im durchschnittlichen Stadt-Einsatz kann ein Plug-In-Hybrid wie dieser also großteils ohne lokale Emissionen unterwegs sein (denn bei der Stromgewinnung entsteht zwangsweise auch Dreck, aber nicht in der Umgebung des Fahrzeuges).

Übersteigt die Kippstellung des Gaspedals die 90-Prozent-Marke, arbeiten Elektro- und Benzinmotor zusammen und liefern so rund 301 kW/409 PS. Die sicher nicht leichte Limousine schießt los, als hätte sie einen Achtzylinder unter der Motorhaube. Laut Hersteller schafft der F 800 eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 4,8 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.

Den Verbrauch nennt das Werk mit 2,9 Litern Benzin auf 100 Kilometer, was einen CO2-Ausstoß von 69 g/km bedeuten würde. Zum Vergleich: Selbst der sauberste Serien-Smart kommt nicht unter 86 g/km.

Touchscreen ohne Touch

Auch im Inneren des Fünfsitzers haben die Entwickler neue Bedienungskonzepte ausprobiert. Das in bestem Designer-German "Cam-Touch-Pad HMI" getaufte System ist die mögliche zukünftige Erweiterung des heutigen Command-Systems. Der Drehknopf ist out, bedient wird es quasi im Handumdrehen.

Nach wie vor findet sich das Display des Bordcomputers neben dem Fahrer in der Mittelkonsole. Dazu kommt ein separates Touchpad am Kopfende der Mittelarmlehne. Die Hand, die der Fahrer über das Touchpad bewegt, wird über eine Infrarotkamera transparent im Display abgebildet: Der Benutzer sieht also seine Finger wie Schemen über die Einstelloptionen gleiten, ohne dabei irgendetwas zu verdecken oder gar Fingertapper zu hinterlassen.

Dazu gibt es im F 800 erweiterte Funktionen diverser Assistenzsysteme. Verbessert wurde zum Beispiel das automatische Abstandsregelungsystem namens Distronic: In Hinkunft soll es, ähnlich der elektronischen Deichsel für Lkw, in der Lage sein, einem vorausfahrenden Auto selbstständig zu folgen - der Fahrer muss nicht einmal lenken.

Laut Mercedes erkennt das System beim vorausfahrenden Fahrzeug selbstständig den Unterschied zwischen Kurvenfahrt und Abbiegen. Sobald der Verkehrsfluss schneller wird als 40 km/h, schaltet sich der (Achtung:) "Staufolgefahrassistent" ab und überlässt das Fahren wieder dem Fahrer.

Dass der F 800 jemals in Serie geht, ist unwahrscheinlich. Aber viele der einzelnen Komponenten werden wir sicher in Serienfahrzeugen finden. Wenn 2012 die runderneuerte S-Klasse kommt, dann wahrscheinlich auch mit dem Hybridantrieb.

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