
Mini Cooper D ALL4 Countryman - im Test | 22.12.2010
Innenraum
Im NCAP-Crashtest konnte der Countryman überzeugen, und sicher behütet fühlt man sich auch im Innenraum des Viersitzers. Die Fensterflächen sind nicht allzu groß, das Dach trägt FahrerIn etwas tief in die Stirn gezogen, die Aussicht durch die Windschutzscheibe auf Verkehrsampeln und andere weit oben befindliche sehenswerte Dinge ist also mitunter mühsam. Die Kopffreiheit ist aber prima.
Echter Viersitzer: Im Fond des Wagens warten zwei einzelne Fauteuils auf Passagiere. (Eine Dreierbank gibt es ohne Aufpreis optional.) Sie sind auch längs verschiebbar, allerdings profitiert davon niemand.
Denn einerseits sitzt man in Reihe 2 nur beim Maximalabstand zu den Vordersitzen wirklich bequem, und andererseits begrenzt ein "Mäuerl" die Ladefläche im Kofferraum. Weder Gepäck- noch Lebensraum wird also beim Längsverschieben gewonnen.
Entfaltungsmöglichkeiten
Leben lässt es sich aber kommod im Countryman. FahrerIn freut sich an guter Sitzposition; vier Personen können sich komfortabel untergebracht fühlen, und sofern es nicht auf Weltreise geht, ist auch für deren Gepäck Platz.
Zwischen einkaufstauglichen 350 und immerhin 1.170 Litern lässt sich das Transportvolumen variieren; die Sitzlehnen lassen sich eben versenken, es bleibt aber ein Zwischenraum. Dort ruht das Center Rail.
Runde Sache
Das ist eine Alu-Schiene, auf der allerlei Ablagen und Halterungen angebracht und längs verschoben werden können. Die Telefonhalterung ist eher ein Witz, ansonsten sind die gebotenen Helferchen praktisch. Der Anblick von blankem Metall zwischen den Sitzen erinnert aber an einen Besuch beim Baumarkt.
Das Cockpit – naja, das Cockpit. Fans der Marke schätzen das große zentrale Kombi-Instrument, und "mehr Mini" bedeutet offenbar auch "mehr Tacho"! Die riesige Bahnhofsuhr, die da die Mitte des Armaturenträgers beansprucht, grenzt in ihren Proportionen allerdings ans Lächerliche.
Und ist noch dazu unpraktisch, wenn man wirklich wissen will, wie schnell man fährt. Dazu blickt man von Haus aus nur auf dem kleinen digitalen Behelfs-Tacho im Drehzahlmesser. Mühsam wie in allen Minis sind die schlecht beschrifteten, bei Dunkelheit kaum unterscheidbaren Schalter für Fensterheber, Nebelscheinwerfer usw.
Minimedia
Zwischen den vorderen Sitzen wartet ein iDrive-artiges Interface, das im Alltag sich als halbwegs benutzerfreundlich erweist. Aber das wäre auch einfacher gegangen! Die im Interieur verwendeten Materialien hingegen sind großteils dem Preis angemessen (Ausnahme: Die steinharten Türverkleidungen), das Lenkrad schmeichelt dem Griff ebenso wie der (fast) Billardkugel-große Schaltknauf.
Wie es mit dem riesen Mini während der Fahrt aussieht, lesen Sie auf Seite 3!