
Mitsubishi Lancer Sportback 1,5 Invite - im Test | 25.02.2010
Fahren & Tanken
Fangen wir ausnahmsweise hinten an; die von außen so ausladend wirkende Hinterhand hat nämlich auch im Fahrbetrieb ihre Tücken. Im Zusammenspiel mit der nach rückwärts ansteigenden Fensterlinie und dem breiten Heckspoiler ist die Übersichtlichkeit des Autos z.B. beim Einparken nämlich nicht ideal.
Es gilt bei den ersten Rangiermanövern mit dem Lancer Sportback etwas Vorsicht walten zu lassen, bis man sich an die äußeren Dimensionen des Autos gewöhnt hat. Der Heckspoiler hat übrigens noch eine weitere Tücke, nämlich in der Waschstraße – dort dient er als "Schmutzschoner". Völlig sauber wird die Heckscheibe bei automatischer Reinigung nie.
Der Lancer ist nicht nur mit Evo- und Ralliart-Doping ein agiles Auto. Das Fahrverhalten des 1,3 Tonnen schweren Autos erweist sich auch in der getesteten Version als agil und beherrschbar. Mit der Motorleistung des 1,5l-Benziners ist das Fahrwerk sozusagen unterfordert, man bewegt sich - mutwillige Manöver einmal ausgenommen - stets auf der sicheren Seite.
Die Abstimmung betont den Komfort, der Aufbau schmiegt sich mit sanfter Neigung in die Kurven. Renn-Ambitionen kommen also nur selten auf.
Der Motor ist sicherlich kein Leistungswunder, schlägt sich aber tapfer. Sein Drehmoment von 143 Nm liefert er mit gleichmäßiger Beharrlichkeit und nicht unwillig aus. Das Fünfganggetriebe ist in vier der fünf Fahrstufen passend abgestimmt, die fünfte könnte durchaus noch etwas länger ausgelegt sein, auch im Sinne reduzierter Geräuschbelastung.
Denn bei Autobahnfahrten wird es dann doch etwas laut. Die Lautstärke ist subjektiv das größte Manko an dieser Motorisierung: Man bewegt sich flott genug, die Geräuschkulisse wird auf die Dauer jedoch lästig.
Insofern kommt man auch nicht in Versuchung, die vom Werk angegebene Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h auszuloten. In 11,6 Sekunden ist aus dem Stand die 100-km/h-Marke erreicht.
Der Durchschnittsverbrauch im Testbetrieb pendelte sich im sorglosen Mischbetrieb bei 7,5 Litern auf 100 Kilometer ein. Das ist für einen hart arbeitenden Basis-Benziner durchaus in Ordnung, wiewohl in unserem Testzeitraum der Autobahnanteil etwas höher ausgefallen ist. Zusammen mit dem 60 Liter Treibstoff fassenden Tank ergibt sich daraus eine sehr brauchbare Reichweite.