BMW 320d xDrive A - im Test | 26.04.2013
Fahrverhalten & Preis
Der Zweiliter-Diesel ist laufruhig und drehmomentstark, er fügt sich in Sachen Drehmoment und Fahrleistungen recht genau in der – goldenen – Mitte zwischen 316d und 330d ein.
380 Nm ab 1.750 Touren, perfekt portioniert von der schnell und ruckarm agierenden Achtgang-Automatik. Mehr Power benötigt man vielleicht am Stammtisch oder beim Quartettspiel, aber sicher nicht auf der Straße.
7,5 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h (mit Hinterradantrieb dauert er exakt gleich lang, mit Schaltgetriebe ein Zehntel länger) sind ein feiner Wert für ein Unter-200-PS-Auto, noch feiner wird es, wenn man ihn in Relation zum Verbrauch betrachtet. 4,7 Liter lautet der ECE-Mixwert.
Der ist zwar brauchbar für den Vergleich der Autos untereinander, absolut gesehen aber unrealistisch. Definitiv realistisch ist unser Testverbrauch von 6,1 Litern bei winterlich niedrigen Außentemperaturen. Weniger ist locker möglich, wenn man den serienmäßigen „Fahrerlebnis-Schalter“ auf „Eco Pro“ stellt. Dann schaltet die Automatik früher, und Stromverbraucher wie Klimaanlage oder Sitzheizung arbeiten moderater.
Der 3er xDrive hat einen Hauch mehr Gewicht auf der Vorderachse als der völlig ausgeglichene Hecktriebler, dennoch klammert auch er nerviges Untersteuern weitgehendst aus. Er ist straff gefedert, aber selbst mit den beim „Luxury“ serienmäßigen 17-Zöllern nicht stoßig.
Die Lenkung ist auch in Allradausführung sehr präzise und direkt, der Wendekreis jedoch um 0,5 Meter größer als mit Hinterradantrieb. Das stört im Fahrbetrieb allerdings gar nicht und beim Rangieren bestenfalls im Direkt-Vergleich. Die Bremsen sind gleichermaßen wirksam und standfest.
Der 320d xDrive ist die günstigste Möglichkeit, einen 3er-BMW mit Allradantrieb zu fahren, der Einstiegspreis lautet 40.150 Euro. Mit recht glanzloser Serienausstattung. Zu deren Auffettung ist das Österreich-Paket um 2.356 Euro jedenfalls empfehlenswert – mit Klimaautomatik, 2:1:2-Durchladesystem, Tempomat, Licht- und Ablagenpaket, Mittelarmlehne und Einparkhilfe hinten.
Die feine Achtgang-Automatik schlägt mit einem Preis von 2.608 Euro zu Buche, der Preis für den 320xDrive A lautet somit 42.758 Euro. Wie gewohnt gibt es bei BMW jede Menge an weiteren Paketen und Einzelextras, von sämtlichen Fahrerassistenzsystemen bis zum erstmals in einem Auto dieser Klasse erhältlichen, äußerst empfehlenswerten Head-up-Display.
Macht man mehrere Kreuzerln in der Aufpreisliste, sollte man sich nicht wundern, wenn dann unterm Strich 60.000 Euro oder noch mehr stehen.
Plus
+ zeitlos-gefällige Form
+ weitgehend neutrales Fahrverhalten
+ günstiger Verbrauch
+ souveräne Fahrleistungen
+ hervorragender Allradantrieb
Minus
- bescheidene Serienausstattung
- kleine Kofferraumöffnung
Resümee
Echt sexy, der xDrive - sofern Souveränität sexy macht. Dank Torque Vectoring der Sonderklasse ist Vortrieb nämlich immer dann da, wenn man ihn braucht. Was nicht nur im Winter, sondern bereits bei Nässe große Vorteile bringt. Die 2.300 Euro Mehrpreis gegenüber dem Hecktriebler könnte man definitiv schlechter investieren als in den xDrive.
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