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Muskulöse Offenbarung

Muss ein offenes Auto unbedingt einen Hochleistungsmotor haben? BMW sagt ja, und schneidet dem Power-Coupé M4 das Dach ab.

Michael Specht/mid

Am 6. September rollt das M4 Cabrio zum Österreich-Preis ab 96.600 Euro (Deutschland: ab 78.200 Euro) an den Start. Wirkliche Konkurrenz sieht man bei der M GmbH derzeit nicht.

Eine Überraschung ist das nicht. Denn obwohl der Preis wahrlich kein Pappenstiel ist, in Relation zur Leistung gelten die M-Modelle von BMW fast schon als Schnäppchen in der Szene.

Jetzt schlummern im M4 sogar satte 317 kW/431 PS unter der Haube. So viel wie nie zuvor. Ein deutlich schwächeres Porsche Carrera Cabrio kostet über 30.000 Euro mehr. Und bis die C-Klasse von AMG als Cabriolet auf der Straße ist, dürften mindestens noch zwei Jahre ins Land gehen.

So ist BMW auch entsprechend zuversichtlich, weiterhin genügend Abnehmer zu finden, die diese einmalige Kombination aus Luft und Leistung lieben.

Schon der Blick in den Motorraum lässt das Sportlerherz höher schlagen. Zwar ist unter der Kunststoffabdeckung nicht mehr viel vom Sechszylinder-Aggregat zu sehen. Doch mächtig Eindruck schinden lässt sich immerhin mit dem riesigen Karbonbügel, der sich U-förmig zwischen den beiden Federbeinaufnahmen spannt. Er ist keine Show, sondern dient der Aussteifung, was sich in besserer Fahrdynamik niederschlägt.

Die meiste Verantwortung dafür trägt jedoch der Motor, ein Dreiliter-Biturbo, der das alte Hochdrehzahl-Saugmotor-Konzept vergessen lässt. Der Abschied vom V8 im Vorgänger fällt mit diesem Drehmoment-Monster leicht. Der Sechszylinder macht alles besser und ist obendrein noch rund 25 Prozent sparsamer. Auch im Sport zählt Effizienz. Das neue Power-Paket verfügt über Direkteinspritzung, Valvetronic, zwei kleine und abgasnahe Turbolader und dreht trotzdem bis über 7.500/min.

Besonders stolz sind die Münchner auf die "lineare Leistungscharakteristik", über die Turbomotoren üblicherweise nicht verfügen. Schon bei 1.400/min, also knapp über Leerlaufdrehzahl, ist die Hälfte des maximalen Drehmoments von 550 Newtonmetern abrufbereit. Bei 1.850/min liegt der volle Wert an. Entsprechend brutal marschiert das M4 Cabrio los.

Und der Schub scheint nicht enden zu wollen. Die 100-km/h-Marke ist mit dem optionalen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe nach 4,4 Sekunden (0,7 Sekunden besser als der Vorgänger) durcheilt. Und man muss aufpassen, nicht ständig zu schnell unterwegs zu sein. Besonders auf Landstraßen gilt es, seinen Gasfuß im Zaum zu halten.

Zumal selbst bei geöffneten Verdeck der Wind keine natürliche Bremswirkung liefert. Es ist überraschend ruhig im M4-Cockpit, die Frisur sitzt. Vorausgesetzt, die Scheiben sind hochgefahren und das Windschott ist augestellt. Ungefiltert dringt dann höchstens noch der relativ dumpfe Sound des Sechszylinders an die Ohren.

Vor allem bei Drehzahlen zwischen 4.000 und 5.000 Umdrehungen pro Minute dröhnt es mittels elektronisch betätigter Klappensteuerung im Auspuffsystem mächtig aus den Endrohren. Auf Dauer ist das vielleicht ein bisschen nervend. Bei BMW heißt es indes, dies sei vom motorsportbegeisterten Kunden so gewünscht.

Das gilt ebenso für das Fahrwerk, mit dem sich in Klassenbestzeit die Nordschleife des Nürburgrings umrunden lässt. Lenkpräzision, Einlenkverhalten, Ansprechen der Bremsen und Federungskomfort sind top. All das zeigt unmissverständlich: Die Ingenieure der M GmbH verstehen ihr Handwerk.

Das heißt aber nicht, dass das M4 Cabriolet nicht auch als ruhiges Alltagsgefährt genutzt werden kann. Eigentlich bietet es drei Autos in einem: Sportwagen, Cabriolet und - dank dreiteiligem Stahlfaltdach - nach spätestens 20 Sekunden auch ein Coupé, das in Sachen Geräusch- und Komfortniveau sowie Ganzjahrestauglichkeit keinen Unterschied zu der Version mit festem Dach aufweist.

Alles über das BMW M4 Coupé und die viertürige Variante M3 lesen Sie nach Klick auf diesen Link!

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