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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text: Johannes Toth
Fotos: Johannes Toth (29), Bernhard Reichel (3)

Das Fahren. Alles am Nissan 370Z Nismo ist sehr hart und sehr direkt. Die Lenkung, das Ansprechverhalten, die Bremsen, das Fahrwerk.

Die Kiste beschleunigt in 5,2 Sekunden auf Hundert und regelt bei 250 km/h ab. Das maximale Drehmoment von 371 Nm liegt bei 5.200 Umdrehungen an. Selbstverständlich setzen die 3.696 ccm aber bereits auch im Drehzahlkeller genug Kraft frei.

Ab ca 4.000 U/min beginnt der Motor so richtig Spaß zu haben und dreht freudig bis in den roten Bereich ab 7.500. Bereits bei 7.000 beginnt die Ganganzeige zu blinken und empfiehlt zu schalten. Fällt uns aber nicht schwer, weil der nächste Gang uns mit besserem Drehmoment sowieso nochmals nach vorne reißt.

Da die zweite bis 110 und die dritte bis 160 km/h dreht, könnte Nissan das Auto in Österreich auch mit drei Gängen ausliefern. Wäre aber schade. Dann würden wir in Deutschland nicht bei 180 auf den 5er zurückschalten und weiteren Schub ohne Ende genießen können.

Die groß dimensionierte Bremsanlage packt bei Bedarf fest zu und verzögert ordentlich. Die Federung ist hart. Auf Kopfsteinpflaster oder auf Autobahnabschnitten mit Betonplatten besteht die Gefahr, dass die Plomben rausgebeutelt werden. Die geschwindigkeitsabhängige Lenkung braucht kräftiges Zupacken, lässt sich aber in jeder Situation absolut exakt steuern.

Auch die Menüführung am Screen und das Bedienkonzept des Autos sind lobenswert, weil durchwegs logisch aufgebaut und grafisch wirklich ansprechend gestaltet. Geisterfahrermeldungen werden unabhängig von der Radiomeldung angesagt und am Navi angezeigt. Es gibt sogar den Menüpunkt "Sprachwarnung bei Radarfalle" – das System kennt aber naturgemäß nur die fixen Boxen.

Negatives? Nun, die Sicht schräg nach hinten ist schlecht, die Sitze sind so eng, dass ein Sakko sich schlecht ausgeht und der Heckscheibenwischer ist unnötig, weil von hinten eh nix kommt.

So gibt es wenig zu bemängeln, aber er spaltet die Geister: Manche sagen, der 370Z Nismo sei ein rauer Geselle. Weicheier? Andere finden ihn hässlich. Neidisch? Wieder andere finden keinen Platz für ihre Kinder und Hunde. Für die gibt´s bei Nissan aber genügend andere Produkte.

Hier noch ein letzter Tipp: Wem als zufriedener Besitzer aus familienpolitischen Gründen der Verkauf des 370Z nahegelegt wird, er das selbst aber eigentlich gar nicht will, dem sei geraten, in serbischen Zeitungen zu inserieren.

Wenn dann jemand anruft und nach dem Modell fragt, kann er erfreut antworten „Nissan Nismo“. Der Anrufer wird enttäuscht auflegen. Nismo bedeutet auf serbisch nämlich „haben wir nicht“. Und zuhause kann er ruhigen Gewissens erzählen: „Den will keiner“.

Tja, da wären noch zwei Punkte. Erstens die Kosten: der Einstiegspreis für einen 370Z liegt bei 48.250 Euro - mit 328 PS, weniger gibt es sowieso nicht. Für den top-ausgestatteten und sportlich aufgerüsteten 344-PS-Nismo will der Händler 65.341 Euro überwiesen haben.

Zweitens der Verbrauch. 3,7 Liter. Hubraum. Dieser V6-Motor soll sich laut Nissan mit 10,6 Liter 98-oktanigem Super begnügen. Und ehrlich – das funktioniert sogar, solange man sich spaßbefreit bewegt. Sobald es jedoch lustig wird, können es auch vier Liter mehr sein.

Plus
+ wunderbar drehfreudiger Motor mit toller Zugkraft
+ agiles Fahrverhalten
+ ansprechende Display-Grafik
+ zwingt einem beim Einsteigen einen Smile ins Gesicht
+ bei offenem Fenster entsteht keine unangenehme Zugluft
+ gutes Preis-/ Leistungverhältnis: viel Spaß um faires Geld

Minus
- Kofferraum öffnen ist etwas mühsam: 2x Drücken nötig
- Ablagebereich hinter den Sitzen schlecht zugänglich
- wenig Sicht nach hinten

Resümee
Der 370Z Nismo ist ein klassisch konzipierter Sportwagen mit fairem Preisschild. Tolles Fahrverhalten, gepaart mit einem großen, starken Motor und einem klaren Bedienkonzept machen Lust aufs (schnelle) Autofahren. Wer puren Fahrspaß abseits der Mainstream-Sportwagenmarken sucht, trifft mit ihm eine gute Wahl.

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