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Keine Frage des Geldes

Vor allem zwei Erkenntnisse liefert der heurige Sommerreifentest des ÖAMTC: Wirklich schlechte Reifen gibt es generell nicht mehr. Und gute Performance liefern nicht nur hochpreisige Exemplare, sondern durchaus auch jene aus den unteren Preissegmenten.

Roland Scharf

Heuer haben sich der ÖAMTC und seine Partnerclubs wieder auf klassische Werte besinnt. Es kamen weder Transporter- noch spezielle SUV-Reifen zum Einsatz. Sondern ganz klassische Dimensionen der Kompakt- und unteren Mittelklasse, wie sie tausendfach auf unseren Straßen zu finden sind. Ein gelungener Service für all jene, die sowieso einen neuen Satz Pneus benötigen. Gerade in Pandemie-Zeiten, wo man den eigenen Wagen womöglich doch noch ein oder zwei Jahre länger fährt, ergibt es durchaus Sinn, Dimensionen unter die Lupe zu nehmen, die auch bei Fahrzeugen zum Einsatz kommen, die selbst nicht mehr ganz aktuell sind.

So gab es also insgesamt 32 Sommerreifen-Modelle der Größen 205/55 R16 91V und 225/50 R17 98Y, die sich alle den gleichen Tests in Sachen Fahr- und Sicherheitseigenschaften stellen mussten. Und natürlich zählen Komfort-, Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekte genau so zum Ergebnis wie der subjektive Eindruck, den die Testfahrer während der Erprobung bekommen haben. Wobei sich vor allem eine durchaus positive Tatsache immer stärker heraus kristallisierte: „Heuer zeigt sich wieder, dass in der Kategorie 'sehr empfehlenswert' nicht nur Modelle aus der obersten Preiskategorie vertreten sind", resu?miert O?AMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel.

Solide Mitte

Das Ergebnis bei der kleinen Dimension zeigt entsprechend viel Licht, aber auch unerwartete Schattenseiten. So erhielten von den 15 getesteten „205ern” gleich drei Modelle die Höchstnote „sehr empfehlenswert". Elf von ihnen kamen mit einem respektablen „empfehlenswert" davon, lediglich ein Exemplar mit einem „bedingt empfehlenswert". Geht es also um die reine Performance, führt an dem Trio Continental Premium Contact 6, Semperit Speed- Life 3 und Bridgestone Turanza T005 kein Weg vorbei. Wer die laufenden Kosten aber im Blick halten möchte, sollte etwas genauer hinsehen: So schnitt der Nokian Wetproof bei der Verschleiß-Wertung mit 25.000 Kilometern Laufleistung als Schlechtester ab. Als absoluter Dauerläufer entpuppte sich hingegen der Goodyear Efficient Grip Performance 2, der erst nach rund 55.000 Kilometern die Verschleißgrenze erreicht. Somit gilt er als so etwas wie der geheime Sieger des Tests. Dass er nämlich nur mit einem „empfehlenswert" abschnitt, lag lediglich an leichten Schwa?chen auf trockener Fahrbahn.

Teurer Ausrutscher

Und wie sieht es bei der großen Dimension aus? Hier kamen gleich 17 Probanden zum Handkuss. Und entsprechend dem beliebten Einsatzgebiet auf typischen Reisefahrzeugen wie Kombis und Limousinen konnten mit Falken Azenis FK510, Continental Premium Contact 6, Kumho Ecsta PS71 und Bridgestone Turanza T005 gleich vier in der Verschleiß-Wertung mit einem „sehr empfehlenswert” abschließen.

Generell beeindruckt das hohe Niveau dieses Segments, da gleich zwölf Typen mit einem „empfehlenswert” als Gesamtbenotung aus dem Test hervorgingen. Allen voran: der Michelin Primacy 4 mit Bestwerten in den Kategorien „Trocken" und „Verschleiß", jedoch leichten Missständen auf nasser Bahn. Hier ging es vor allem um den Bremsweg aus einer Geschwindigkeit von 80 km/h bis zum Stillstand – eine Prüfung, in der sich die größten Differenzen auftaten. So schaffte der Beste, der Semperit, diese Prüfung in nur 32,7 Metern. Die rote Laterne hingegen, der Firestone Roadhawk, benötigte mit 41,2 Metern knapp zwei Fahrzeuglängen mehr, um den Wagen vollständig anzuhalten. Diese schwache Performance war es dann auch, die dem US-Produkt im Endeffekt ein „nicht empfehlenswert” einbrachte – als einziger im Test.

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