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Der neue BMW Z4 - schon gefahren

Objekt der Begierde

Mit dem neuen Z4 unterstreicht BMW seine Roadster-Kompetenz, schicke Optik, ein Alu-Klappverdeck und potente Motoren machen den offenen Bayern zum Objekt der Begierde.

Hier finden Sie Bilder des BMW Z4!

Roadster gehören zur Marke BMW wie die Maß zum Oktoberfest, im Jahr 1936 wurde der Grundstein dafür gelegt. Der BMW 319/1 brachte es damals auf 55 PS aus 1,9 Litern Hubraum, das reichte für eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Kein Wunder, dass sich der Roadster schnell in der international prestigeträchtigen Zweiliter-Klasse im Motorsport einen Namen machte.

Dem folgte Ende der 30er Jahre der BMW 328, mit sechs Zylindern und 80 PS war er einer der Stars der Racing-Szene. Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt wurde 1955 der für viele nach wie vor schönste Sportwagen aller Zeiten präsentiert, der BMW 507. Satte 150 PS ermöglichten für damalige Zeiten unglaubliche Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h.

Danach folgte eine längere Pause, erst 1988 sollte die Roadster-Tradition mit dem Z1 fortgesetzt werden. Zuerst nur eine Studie, entschied sich BMW dann doch dazu, eine Kleinserie des Zweisitzers mit den versenkbaren Türen aufzulegen. 1995 wurde dann die eigentliche Roadster-Neuzeit bei BMW eingeleitet, der Z3 erblickte das Licht der Welt, James Bond Pierce Brosnan ging damit auf Dienstfahrt.

Ebenfalls eine fahrende Rolle bei 007 wurde dem Z8 zuteil, mit der 400 PS starken Achtzylinder-Maschine des damaligen M5 (E39) ausgestattet, flossen viele Designelemente des BMW 507 aus den 50ern mit ein, Tempo 100 km/h wurde in weniger als fünf Sekunden erreicht. 2002 löste die erste Generation des Z4 den Z3 ab, insgesamt wurden nicht weniger als 180.000 Einheiten gebaut.

Das Ende des Stoffverdecks

Soweit der kurze Ausflug in die Geschichte, widmen wir uns nun dem jüngsten Roadster der Bayern. Der unterscheidet sich insofern deutlich von all seinen Vorgängern, der neue Z4 verfügt bekanntlich über ein Stahlklappdach.

Roadster-Puristen werden nun vermutlich die Nase rümpfen, oder den BMW gar von der Wunschliste streichen, unterm Strich war der Kundenwunsch nach einem Verdeck á la Mercedes SLK aber so groß, dass er umgesetzt wurde.

Die Vorteile des Systems liegen klar auf der Hand, die Geräuschdämmung bei geschlossenem Verdeck erreicht beinahe das Niveau eines Coupés, zudem ist der Z4 besser für den ganzjährigen Einsatz gerüstet. Aber auch der Nachteil ist offensichtlich, bei offenem Verdeck schrumpft der Kofferaum auf 180 Liter.

Allerdings wuchs das Kofferraumvolumen bei geschlossenem Dach von 280 auf 310 Liter, zudem kann eine Durchlademöglichkeit geordert werden, so dass auch einem Skiurlaub oder einer Golfrunde nichts im Wege steht.

Gratulieren muss man zur gelungenen Linienführung, während viele Klappdach-Cabrios oft mit einem etwas plumpen Hinterteil ausgestattet sind, ist der neue Z4 schöner denn je. Für das Design - innen und außen - sind übrigens zwei Damen verantwortlich, alles andere als selbstverständlich.

Juliane Blasi - zuständig für das Exterieur - nahm sich als Vorbild einen athletischen Männer-Körper, Nadya Arnout zeichnet für den Innenraum verantwortlich und legte großen Wert auf ein fahrerorientiertes Cockpit und höchste Verarbeitungsqualität.

Innenraum: Geräumig und edel

Der Z4 hat in seinem Segment die Nase vorne, so hochwertig und edel wirkt der Innenraum. Dort geht es für einen Roadster auch sehr luftig zu, der Zweisitzer ist in Länge und Breite etwas gewachsen, was auch den Passagieren zugute kommt. Die Ergonomie ist BMW-typisch hervorragend, Seitenhalt (elektrisch verstellbar) und Schenkelauflage der Sportsitze geben auch größeren Personen perfekten Halt.

Motorline.cc hatte bereits die Möglichkeit, mit dem neuen BMW Z4 rund ums spanische Alicante erste Testkilometer mit dem Topmodell 35isDrive zu sammeln. Der 306 PS starke Sechszylinder Biturbo ist auch im Z4 beeindruckend, in Kombination mit dem neuen DKG-Doppelkupplungsgetriebe eine echte Wucht.

Atemberaubende 5,1 Sekunden vergehen bis Tempo 100 km/h, die Gänge werden entweder automatisch, mittels Schaltwippen am Lenkrad oder durch Ziehen bzw. Drücken des Schalthebels gewechselt. Das DKG ist übrigens dem derzeitigen Topmodell vorbehalten, alle anderen Modelle sind mit einem neu entwickelten Sechsgang-Schaltgetriebe ausgestattet.

Ein Traum: Das Doppelkupplungsgetriebe

Stichwort DKG, das Doppelkupplungsgetriebe überzeugt nicht nur durch extrem flotte Schaltzeiten, sondern auch über einen niedrigeren Verbrauch als der Handschalter. Neun Liter gibt BMW im Schnitt für das DKG an, mit manuellem Sechsgang-Getriebe genehmigt sich das Topmodell 9,4 Liter. Aber auch die für die beiden schwächeren Varianten verfügbaren herkömmlichen Automatikgetriebe liegen in Sachen Verbrauch unter den Handschaltern.

Ähnlich wie beim neuen 7er ist nun auch beim Z4 die Auswahl verschiedener Fahrmodi per Knopfdruck möglich. Während sich der Roadster im Normalbetrieb durchaus komfortabel zeigt, wird das Ansprechverhalten von Gaspedal und Dämpfer im Sportmodus spürbar geschärft. Wem das nicht reichen sollte, der kann im Sport+-Modus sogar leichte Drifts absolvieren, immer noch mit dem schützenden ESP in der Hinterhand.

Wie sportlich sich der BMW Z4 Roadster bewegen lässt, haben wir eindrucksvoll auf nahezu unglaublichen Straßen rund um Alicante erfahren. Dort gibt es Kurvenorgien, deren Existenz wir auf der Playstation mit dem Prädikat “unrealistisch” abgetan hätten. Stundenlang wedelten wir von Kurve zu Kurve, mal offen, mal geschlossen, aber immer mit toller Soundkulisse und einer riesigen Portion Fahrspaß.

Kein Leichtgewicht, dennoch Fahrspaß pur

Nicht zuletzt aufgrund der nahezu exakt ausgeglichenen Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse bleibt der Z4 sehr neutral, selbst in flotten Kurven untersteuert der Roadster kaum. Und auch die Traktion kann sich sehen lassen, die im Überfluss vorhandene Kraft wird unmittelbar in Vortrieb umgesetzt.

Spielerisches Leichtgewicht ist der neue Z4 allerdings keines, er bringt trotz einiger gewichtsreduzierender Maßnahmen wie dem Einsatz von Aluminium bei Dach, Motorhaube und vorderen Kotflügeln aufgrund zahlreicher Mehrausstattungen - alleine das Xenon-Licht wiegt in Summe stolze 18 Kilogramm - 100 Kilogramm mehr auf die Waage wie der Vorgänger. Macht unterm Strich zwischen 1.500 und 1.600 Kilogramm, je nach Motorisierung und Ausstattung.

Mehr Kritik wird sich der BMW Z4 aufgrund der Tatsache gefallen lassen müssen, dass das automatische Verdeck nur im absoluten Stillstand betätigt werden kann, während viele andere Klappdach-Cabrios auch bei langsamer Fahrt ihre Hüllen fallen lassen.

Der Grund für den Verzicht darauf ist aber kein technischer, sondern vielmehr ein rechtlicher. Denn laut Gesetz muss die dritte Bremsleuchte während der Fahrt immer zu sehen sein, was beim Öffnen und Schließen nicht einwandfrei möglich wäre. Allem Anschein nach möchte BMW damit einer eventuellen Produkthaftungsklage - Stichwort USA - vorbeugen.

Die Preisliste startet bei 39.950,- Euro

Abschließend noch ein Blick auf die Preise des neuen Z4. Der Einstieg in den vorerst nur mit Sechszylinder Benzinmotoren bestückten Roadster beginnt mit dem sDrive23i (204 PS) bei 39.950,- Euro, der sDrive30i (258 PS) steht mit 49.500,- Euro in der Preisliste und das Topmodell sDrive35i (306 PS) ist ab 55.500,- Euro zu haben.

Vierzylindermotoren dürften aller Voraussicht nachgereicht werden, denkbar ist auch ein Turbodiesel-Aggregat im Z4. Allerdings ist ein Selbstzünder eher unwahrscheinlich, denn die Käufer dieses Autos dürften mehr Wert auf auf Fahrspaß und Akustik denn auf Wirtschaftlichkeit legen.

Details zu Preisen, Ausstattungen und technischen Daten entnehmen Sie den pdf-Files in der oberen rechten Navigation!

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