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Böser Blick

Audi peppt den A6 auf: optisch sanft, technisch deutlich tiefgreifender. Mit durchwegs stärkeren Motoren und ein paar feinen Technik-Features.

Georg Koman

Dass der Audi A6 den bösen Blick hat, wissen nicht nur Vodoo-Zauberer. Seine (zahlreichen) Fans lieben ihn dafür, aufgescheuchte Linksspur-Fahrer auf der Autobahn weniger.

Im Zuge des aktuellen Facelifts wurden die Augen nochmals nachgeschärft, mit einem markanten LED-Tagfahrlicht-Streifen mittendurch. Xenon-Licht ist Serie, LED und das dynamisch alles Notwendige ausleuchtende Matrix-Licht gibt es gegen Aufpreis.

Ansonsten kann man das optische Facelift innen wie außen lediglich als Feinschliff bezeichnen. Kleine Änderungen betreffen den Kühlergrill, die Lufteinlässe, die Stoßfänger und die Auspuff-Endrohre.

Unter dem Blech tat sich mehr. Praktisch alle Motoren wurden leistungsgestärkt, bei gleichzeitig um bis zu 22 Prozent gesenktem Verbrauch.

Basismotor bei den Benzinern ist nun der 1,8 TFSI mit 1,8-Liter-Turbo und 140 kW/190 PS (Vorgänger: 180 PS). Mit Sechsgang-Schaltgetriebe ist die Limousine ab 45.700 Euro zu haben, der Avant-Aufpreis beträgt rund 2.500 Euro.

An der Spitze steht wie gewohnt der gewaltige RS6 Avant mit seinem 412 kW/560 PS starken 4,0-Liter-V8-Benziner ab 141.200 Euro (Deutschland: 109.200 Euro). Dessen Mix-Verbrauch wurde nochmals gesenkt: von 9,8 auf 9,6 Liter.

Das Infotainment-System nutzt jetzt einen besonders schnellen Grafikchip von Elektronik-Partner Nvidia und den höchstmöglichen Mobilfunk-Standard LTE. Gleichfalls neu sind spezielle Media-Streaming-Apps.

Selbstverständlich mit an Bord ist die volle Dröhnung an Fahrer-Assistenzsystemen. Die automatische Geschwindigkeitsregelung "Adaptive Cruise Control mit Stop&Go-Funktion" gehört ebenso dazu wie die Anzeigefunktion über ein Head-up-Display und ein nunmehr 300 Meter weit "sehender" Nachtsichtassistent.

Das stufenlose Getriebe "Multitronic" ist out und weicht dem überarbeiteten 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe "S-tronic" in Modellen mit Frontantrieb. Im Diesel A6 2.0 TDI ultra S tronic mit 110 kW/150 PS beweist die feinfühlige S tronic ihre Effizienz mit einem Normverbrauch von 4,2 Liter (Avant 4,4 Liter) je 100 Kilometer.

Daneben gibt es bei den Benzin-Motoren noch einen 2.0 TFSI mit 185 kW/252 PS und einen 3.0 TFSI V6 mit 245 kW/333 PS. Der Vierzylinder-Diesel 2.0 TDI ist in einer zweiten Leistungsstufe mit 140 kW/190 PS zu haben.

Als technisches Schmankerl rollt diese Motorisierung als Avant serienmäßig mit GFK-Federn an. Diese Kunstoff-Federn wiegen 4,4 Kilogramm weniger als Stahl-Pendants und verfügen konzeptbedingt über eine gewisse Eigendämpfung. Daher kann der Dämpfer etwas später ansprechen, die Sache wird komfortabler. Sollte das Konzept bei den Kunden Anklang finden (was zu erwarten ist), wird es sukzessive ausgeweitet werden.

Für den 3.0-V6-TDI stehen drei Leistungs-Versionen zur Wahl: 160 kW/218 PS, 200 kW/272 PS und als bulliger Biturbo-TDI mit 235 kW/320 PS, der mit maximal 650 Newtonmeter Drehmoment in 5,5 Sekunden den Spurt von null auf 100 km/h meistert. Als Draufgabe bietet Audi ihn im A6 und A6 Avant als 3.0 TDI Competition Clean Diesel anlässlich des 25-jährigen Quattro-Jubiläums mit 5 kW/6 PS mehr an.

Das Fahrverhalten des A6 hat sich durch das Facelift nicht geändert. Der große Audi fühlt sich in Fahrt viel kleiner an, ist agil, präzise und bleibt bei schneller Fahrt so neutral wie möglich.

Vor allem mit Allradantrieb samt Torque Vectoring (das Drehmoment wandert blitzschnell zum Rad, das den meisten Grip hat) fängt er mit Begriffen wie "untersteuern" oder "Übersteuern" nur wenig an.

Nach dem schon erwähnten Topmodell RS6, dessen Hochleistungs-V8 mit der beeindruckenden Kraftfülle von 700 Newtonmetern zwischen 1.750/min und 5.500/min keine Fragen offen lässt, sind S6 und S6 Avant die Kraftmeier im A6-Gewand.

Sie greifen auf den gleichen 4.0-Liter-V8 mit Zylinderabschaltung zurück, der hier mit 331 kW/450 PS und 550 Newtonmeter maximalem Drehmoment Dampf macht. 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h stehen den 3,9 Sekunden des RS6 kaum nach. Empfehlenswert für die Power-Modelle: Das Optik-Paket "Schwarz glänzend", das Chrom mit beeindruckender Konsequenz durch Schwarz ersetzt.

Die A6-Familie aus Limousine, Avant und Allroad kommt insgesamt auf 33 Varianten. Sie resultieren aus der Kombination von Benzin- und Diesel-Motoren in elf Leistungsversionen, Front- und Allrad-Antrieb sowie der Kraftübertragung durch 6-Gang-Handschaltung, Siebengang-Doppelkupplungs-Automatik "S tronic" und Achtgang-Wandlerautomatik "tiptronic".

Dazu zählen auch die beim A6 neuen, effizienten "ultra"-Modelle, die unter anderem Sprit durch Bremsenergie-Rückgewinnung, Motor-Start-Stopp sowie spezielle Aerodynamik-Anbauteile und Leichtbautechnik sparen.

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