AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Schnee-Treiben

Wir prüfen die Qualität der BMW-Allradsysteme im Wintertest anhand von so unterschiedlichen Modellen wie BMW i8 und Mini Clubman Cooper ALL4.

Text: Johannes Toth
Fotos: Johannes Toth, BMW

Die einzige Verbindung eines Fahrzeugs mit der Fahrbahn sind wenige Quadratzentimeter – so groß wie vier Handflächen. Sobald dieser Kontakt abreißt, kommt es zum Schlupf des Reifens und zum Verlust von Traktion.

Das kann vom durchdrehenden Reifen bis zum Rutschen des ganzen Fahrzeugs führen. Die Richtung der Rutschbewegung bestimmt dann in den meisten Fällen nicht mehr der Fahrer, sondern zumeist die Physik. Und nur ein rollendes Rad hat auch Haftung.

Aus diesen einfachen physikalischen Gegebenheiten heraus ergibt sich die Konsequenz, alle vier Räder antreibbar zu konstruieren. Das hat BMW sehr früh erkannt und schon 1985 den BMW 325i Allrad vorgestellt. Seither wurde sehr viel Allraderfahrung aufgebaut, von der inzwischen alle Marken des Konzerns profitieren. Die Käufer wissen das zu schätzen, da aktuell rund 60 Prozent aller neu zugelassenen BMW mit xDrive ausgestattet sind.

Um diese Vierradkompetenz genauer unter die Lupe zu nehmen, standen uns einige Allrad-Modelle der BMW-Group zum Test am Gletscher in Sölden zur Verfügung. So ist der vor einem Jahr komplett überarbeitete Mini Clubman ab sofort auch als ALL4 mit vier angetriebenen Rädern erhältlich.

Der neue Clubman ist in die Kompaktklasse vorgestoßen und soll dort auch Jungfamilien mit erhöhtem Platzbedarf ansprechen. Der Allradantrieb punktet hierbei als erhöhter Sicherheitsfaktor. Im normalen Fahrbetrieb Mini-typisch über die Vorderräder angetrieben, leitet der ALL4 die Kraft situationsbedingt und selbstständig über ein Haldex-Kupplung und eine Kardanwelle an die Hinterräder weiter.

Kritische Situationen werden durch Sensoren erkannt, die Lenkwinkel, G-Kräfte, Schlupf und Gaspedalstellung in Regelbefehle umwandeln. Dabei ist vom reinen Front- bis zum reinen Heckantrieb jede Kombination möglich, um die 192 Diesel- oder 190 Benzin-PS in optimale Traktion und Fahrstabilität umzuwandeln. So lässt sich auch der größte aller Minis agil durch den Schnee treiben.

Ein gänzlich anderes System eines Allradantriebs weist der zukunftsweisende Plug-in-Hybrid Sportwagen BMW i8 auf. Der frontseitige Elektromotor stellt 131 PS ausschließlich für die Vorderräder zur Verfügung.

Der 231 PS starke 1,5 Liter Dreizylinder Benzinmotor wirkt nur auf die Hinterräder. Die beiden Antriebssysteme sind nicht mechanisch verbunden und arbeiten bloß elektronisch gesteuert fahrsituationsabhängig einzeln oder gemeinsam.

Das eDrive System lässt sich auch manuell einstellen auf reinen Elektro-Modus, Antrieb per Benzinmotor oder gemischten Modus. Für optimalen Fahrspaß sorgt das Wegschalten des DSC (Dynamische Stabilitäts Control). Gleichzeitig wird die Traktionskontrolle (DTC) aktiviert und das System lässt sportliche Fahrweise mit kontrollierten Drifts zu.

Auch das Anfahren bei rutschigem Untergrund mit leicht durchdrehenden Rädern wird möglich. Leider werden die meisten i8 wohl nie echten Schnee unter die Räder bekommen, aber auf diesem Untergrund lassen sich die famosen Allrad-Fahreigenschaften des Sportlers am besten unter Beweis stellen.

Im Unterschied dazu sind die klassischen BMW X-Modelle wie X1, X3, X5 und X6 mit ihrem xDrive auch für mittleres Gelände ausgelegt. Höhere Bodenfreiheit und die Bergabfahrhilfe HDC, die einem Tempomat für niedere Geschwindigkeiten zwischen 6 und 35 km/h entspricht, unterstützen Gebirgsjäger und Förster.

Der xDrive lässt das Befahren von extrem unterschiedlichen Untergründen zu und sogar wenn eines der vier Räder ohne Traktion komplett in der Luft hängt, verteilt das Antriebssystem die Kräfte perfekt auf die anderen drei Räder.

Für den Fahrer ist diese von außen betrachtet spektakuläre Fahrsituation praktisch nicht spürbar. Unter allen anderen Fahrbedingungen sind die markenspezifisch dynamischen Fahreigenschaften von BMW immer präsent.

Da die X-Modelle in Österreich einen Anteil von 40 Prozent des verkauften Fahrzeug-Programmes bilden, können sich Freunde der Marke bereits jetzt auf 2018 freuen: da werden X2 und X7 auf den Markt rollen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Festivals: Anreise und Co

Musik macht mobil

Auch wenn die Vorfreude groß ist und die Kumpels im Auto schon abgehen: Vorausschauende Fahrweise und besonders viel Rücksicht bringt alle am besten zum Festival der Wahl. Eine Anreise mit der Bahn ist ebenso eine Überlegung wert, ist einfach stressfreier.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Mit dem Duster hat Dacia seit 2010 einen absoluten SUV-Preisknaller auf dem Markt, Achim Mörtl hat sich nun die neueste Version angesehen und erste Eindrücke und Testkilometer gesammelt.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

So wurde der Lamborghini Diablo zum Pop-Hit

Eine Dekade alt: "Maschin" von Bilderbuch

Autos in Musikvideos sind nicht neu. Doch wie die österreichische Band Bilderbuch den gelben Sportwagen in ihrem Musikvideo zu "Maschin" einsetzte, definierte die Grenzen zur Kunst neu. Wir feiern das Video, die Band und den Diablo bis heute – mit euch!