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Business-Jet

Audi erneuert mit der A6-Baureihe seinen klassischen Business-Jet. Die Limousine rollt im Sommer an und stellte sich einem ersten Test.

mid/brie

Da der Trend im Autoverkauf immer mehr in die Richtung SUV geht, stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch lohnt, eine klassische Limousine speziell in der gehobenen Mittelklasse anzubieten. Audi beantwortet diese Frage positiv und stellt den neuen A6 auf die Räder.

Beim Erstkontakt am Flughafen von Porto mutet der Neuling an, wie ein kleiner A8. Die Silhouette vermittelt das gleiche Maß an Eleganz, die auch der größere Bruder ausstrahlt, die kurzen Karosserie-Überhänge geben ihm jedoch einen Tick mehr Sportlichkeit. Einen zusätzlichen Beitrag in diese Richtung leistet die weit in den Kofferraumbereich auslaufende Heckscheibe.

Bei den Karosseriemaßen orientiert sich der A6 an seinem Vorgänger: Das Wachstum bewegt sich im überschaubaren Millimeterbereich. Bei Länge, Breite und Höhe sehen die Eckdaten so aus: 4,94 Meter, 1,89 Meter und 1,46 Meter. Zulegen konnte die Innenraumhöhe um 21 Millimeter und die Beinfreiheit im Fond um 12 Millimeter. Das Volumen des sehr tief anmutenden Kofferraums erreicht mit 530 Litern exakt den Wert des Vorgängers. Für Kunden mit dem Wunsch nach noch üppigerer Frachtkapazität reicht Audi im Herbst ohnehin die Kombivariante Avant nach.

Im Innenraum mischt sich gediegene Eleganz mit Technik-Gefühl: einerseits edle Materialien fürs Mobiliar, andererseits die Bildschirme für Information und Bedienung. Wie schon bei A8 und A7 hat Audi auch im A6 zahlreiche Schalter und Knöpfe gekillt - Fahrfunktionen und Infotainment werden per Berühren, Drücken und Wischen auf den glatten Flächen oder per Sprachsteuerung aktiviert.

Nicht immer die beste Lösung, denn klassische Knöpfe findet der Fahrer auch durch Tasten, während der Druck auf die richtige Stelle des Bildschirms exaktes Fixieren mit den Augen verlangt. Das wirkt, um die Sprache der Elektronik-Entwickler zu benutzen, insgesamt etwas "overdone".

Richtig Freude kommt jedoch auf, wenn es mit dem Audi auf die Straße geht. Dann macht der Wagen einfach einen guten Job - egal, ob der Sinn gerade mehr nach komfortablem Dahinrollen steht oder nach sportlichem Antritt.

Selbst die Basisversion ohne Luftfederung bügelt Straßenunebenheiten elegant aus und liefert bei forcierter Fahrt im Kurvengeläuf den gewünschten Gegendruck, der für sensiblen Kontakt zur Straße sorgt. Damit nicht genug: Wer sich den A6 mit Luftfederung und "Dynamik-Allradlenkung" gönnt, setzt bei Komfort und Dynamik noch einmal ein Sahnehäubchen oben drauf.

Der A6 nimmt dann jeden Straßentyp extrem gelassen und überrascht zudem mit einem Kurvenverhalten, das eher an einen kurzen Sportwagen als an ein 5-Meter-Auto erinnert. Der Trick: Bis 65 km/h lenken die Hinterräder gegenläufig ein und gestalten den Radius so kleiner, bei höherem Tempo stellen Sie sich eher parallel und nehmen dem Spurwechsel jede Nervosität.

Beim Blick in die Motorenliste fällt der Schwerpunkt Diesel auf. Die Selbstzünder treten zur Markteinführung erst einmal in zwei Varianten an, während nur ein Ottomotor offeriert wird. Allerdings rundet Audi einige Monate nach dem Verkaufsstart das Angebot nach unten mit einem neu entwickeltem Diesel-Vierzylinder ab, der bereits bei seinem Debüt in Portugal überrascht.

Mit seinen 204 PS ist die schwächste Version keinesfalls untermotorisiert. Leider stehen seine Homolagationsdaten noch nicht fest. Bei Verbrauch und Schadstoffausstoß sind jedoch niedrige Werte zu erwarten, sodass dem Erfüllen der strengeren Normen für Dieselmotoren nichts im Weg steht.

Dieser Vierzylinder dürfe der Renner im Verkauf werden, und das nicht nur bei den stets knapp kalkulierenden Flottenkunden. Die beiden stärkeren V6-Diesel überzeugen mit Laufruhe und akzeptablen Verbrauchswerten. Gleiches lässt sich auch vom kräftigen 3.0 TFSI sagen, der im Motorklang insgesamt etwas kerniger rüberkommt. Alle A6-Motoren sind als Mild-Hybride ausgelegt: die Sechszylinder sogar mit 48-Volt-Technik.

Klar, dass man bei einem Neuling in der oberen Mittelklasse nicht krampfhaft nach Fahrerassistenzsystemen suchen muss. Da bietet auch der A6 alles, was derzeit Stand der Technik ist. Als neue Hilfen tauchen beispielsweise ein Engstellen-Assistent auf (der auf Autobahnen in engen Baustellenspuren das Fahren erleichtert) und ein Ausstiegs-Assistent (er warnt vor dem Öffnen der Tür, wenn sich ein anderer Verkehrsteilnehmer im toten Winkel nähert).

Bei der Präsentation des neuen A6 wird Renald Lassowski, der technische Projektleiter des A6 nicht müde, alle Vorzüge seines automobilen Ziehkinds aufzuzählen. "Willkommen in der Business-Klasse" lautet sein Fazit. Treffender kann man das Entwicklungsziel für den A6 kaum ausdrücken.

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