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Alles neu macht der Jogger

Die rumänische Renault-Tochter Dacia ist auf Erneuerungskurs. Ein neues Markenlogo mit neuem Khaki-Grünen Farbschema begann die Modernisierung, jetzt folgen nach und nach die Modelle. Als Ablöse für den Lodgy und den MCV kommt jetzt der Minivan Jogger. Wir sind der Einladung nach Nizza gefolgt, um den Dacia Jogger bei einer ersten Testfahrt zu begutachten.

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Mit dem Erscheinen des Jogger hat Dacia alle fünf Modelle runderneuert und stellt nun die jüngste Produktpalette in Europa. Als Renault-Tochter setzt man auf die neueste verfügbare Plattform, die CMF-B Plattform, auf der auch der Clio und der Captur basieren - eine solide Basis also. Der Dacia Jogger ist im beliebten C-SUV Segment angesiedelt und präsentiert sich als echtes Platzwunder.

Standardmäßig als 5-türige Version erhältlich gibt es für jede Ausstattungslinie die Option auf sieben Sitze zu erweitern (für einen vertretbaren Aufpreis von 800 Euro). Aber fangen wir bei den Preisen an: Den Jogger gibt es zum Start in Deutschland mit zwei möglichen Motorisierungen, einmal als reinen Benziner und einmal als Benziner/Autogas (LPG) Modell. In Österreich hingegen fällt die LPG-Variante weg, hier gibt es nur den Benziner zu kaufen. Der Startpreis des Benziners liegt in der "Essentiels" Version in Deutschland bei 13.990 Euro, in Österreich werden mindestens 14.990,- Euro fällig. Das Ende der Fahnenstange markiert und Deutschland die Top Version "Extreme+" des Benzin/Autogas (LPG) Modells als 7-Sitzer mit 18.790 Euro. In Österreich hingegen gibt es "nur" drei Ausstattungslinien. Das "+" bei Extreme entfällt, so ist der siebensitzige Extreme hier die Top-Version, die um 18.690 Euro über den Ladentisch geht. Da wie dort gilt: So viel Platz in einem Neuwagen für unter 20.000 Euro bietet derzeit kein anderer Hersteller.

Der Dreizylinder Benziner TCe 110 leistet 81 kW/110 PS, die Version mit zusätzlichem Autogas System TCe 100 ECO-G liegt bei 74 kW/101 PS. Das maximale Drehmoment von 200 Nm und die Spitzengeschwindigkeit von 183 km/h teilen sich beide Modelle. Geschaltet wird immer per manueller 6-Gang Handschaltung - eine Automatik ist erst in einem späteren Hybrid-Modell ab 2023 geplant. Einen großen Unterschied während der Fahrt konnten wir zwischen den beiden Motorisierungen nicht ausmachen, der Motor reagiert angemessen und wir konnten ohne Probleme im normalen Verkehrsgeschehen mitmischen.

Merken wird es der Kunde später an der Tankstelle, mit dem Benzin/Autogas Modell gibt Dacia eine Reichweite von 1.230 - 1.254 km an, mit dem reinen Benziner sind es 877 km (jeweils als 7-Sitzer) bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,7 Litern auf 100 km, im Test lagen wir bei einer gemischten Strecke von grob 300 Kilometern bei 6,1 Litern auf 100 km - also nah dran. Sollte der Markt es erfordern (zum Beispiel wegen neuer Regularien) besteht auch die Möglichkeit auf der bestehenden Plattform ein Plug-in-Hybrid Modell zu bringen, dieses wird aktuell bewusst noch nicht angeboten, da dies den Preis in die Höhe treiben würde.

Im Innenraum durften sich die Designer austoben, um ein sehr modulares Fahrzeug zu entwerfen. Bei der 7-sitzigen Version wirkt das Kofferraumvolumen mit nur 160 Litern überschaubar, die letzten beiden Sitze lassen sich aber werkzeuglos in ein paar Sekunden einfach ausbauen. Dank eines Gewichtes von unter 10 Kilogramm pro Sitz ist dies auch ohne Schwierigkeiten allein zu erledigen. Schon landen wir bei 607 Liter Kofferraumvolumen. Durch umklappen der Rücksitze in zweiter Sitzreihe lässt sich dieses Spiel fortführen, um auf bis zu 1.807 Liter (1.819 Liter im 5-Türer) zu kommen - man hat zwei Meter in der Länge und einen Meter in der Breite Ladefläche zur Verfügung. Damit lässt sich auch bequem der Einkauf im Möbelhaus des Vertrauens absolvieren.

Die letzten beiden Sitze eignen sich auch nicht nur als Notbehelf, hier hat man auch als 1.80 Meter große Person noch genügend Kopffreiheit. Um in hinterster Reihe Platz zu nehmen, müssen aber die Sitze in zweiter Reihe entsprechend umgeklappt werden, um dann hinten durchzukrabbeln. Die Sitze sind aufsteigend wie in einem Kinosaal angeordnet, für genügend Sicht ist also ebenfalls gesorgt.

Ein nettes Detail versteckt sich auch in der Dachreling, diese ist modular aufgebaut und kann mit einem mitgelieferten Torx Schraubendreher einfach von Längsrichtung auf Querrichtung umgebaut werden - man spart sich also extra Dachaufbauten, die sonst bei Nichtbenutzung verstaut werden müssten. Der Innenraum ist einfach gehalten, Plastik dominiert das Geschehen - ein paar Stoffapplikationen weichen dieses Bild etwas auf. An der Verarbeitung ist nichts auszusetzen. Die Sitze sind auch auf längeren Strecken bequem und bieten ausreichend Seitenhalt, eine Sitzheizung gibt es auch Wunsch ebenfalls.

Pfiffig ist die Smartphone-Halterung neben dem Infotainment System, die es auch mit Kabelloser Ladefunktion gibt. Android Auto und Apple CarPlay sind in der großen Version des Infotainment Systems mit acht Zoll Touch-Bildschirm ebenfalls an Bord. Das System ist recht simpel gehalten, dafür findet man sich aber sofort gut zurecht - auch die Navigation ist grafisch nicht Next-Level, führte uns aber unkompliziert und mit guten Ansagen ans Ziel, mehr braucht es eigentlich nicht. Die Rückfahrkamera könnte etwas hochauflösender sein, aber immerhin haben wir die Option einer Rückfahrkamera, das können manche Automobile, die das Doppelte kosten, auch noch nicht besser. Zwei Isofix Halterungen in den äußeren Fondsitzen runden das Paket ab.

Unterm Strich ist der Dacia Jogger ein solides Automobil mit viel Stauraum, das in diesem Preissegment bei der anvisierten Zielgruppe keine Konkurrenz zu fürchten hat - ab Mitte März 2022 beim Händler des Vertrauens zu haben.

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