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"newTrabi": 1:10-Studie auf der IAA

Honeckers Rache

Für die einen ein liebenswertes Kultobjekt, für andere ein Tiefpunkt der Autogeschichte: Der Trabant könnte zürückkehren....

Kretzn oder Kronjuwel?: Der Trabant 601 war auch bei uns schon während des Kalten Krieges zumindest im Osten des Bundesgebietes kein Unbekannter. Nach der „Wende“ schwärmten die Zweitakter dann im großen Stil aus, die Welt zu erkunden – und verärgerten so manchen Verkehrsteilnehmer mit rachitischer Beschleunigung und Zweitakt-Mief.

Die „Rennpappe“ mit dem Kunstharz-Body genießt in ex-kommunistischen Ländern und vor allem im Ursprungsland im deutschen Osten einen unvergleichlich „kultigeren“ Status. Die Rede ist hier vor allem vom ab 1964 gebauten Modell P601 mit den schicken Heckflossen. 23 PS und eine Menge ölige Geruchsnote pumpte der Stolz der VEB Sachsenring in Zwickau – mancherorts auch „Honeckers Rache“ genannt - aus dem 600ccm-Zweitakter.

Eigentlich hätte das Modell nur wenige Jahre in Produktion bleiben sollen, letztlich wurden bis 1990 über 3 Millionen der „Räng-Täng-Tängs“ gebaut. Am Schluss gab es auch eine Variante mit VW-Viertakter, sie blieb eine ungeliebte Fußnote in der Geschichte der VEB Sachsenring.

Und jetzt??

Die Büchse der Pandora, nämlich die Rechte zur Marke „Trabant“, liegt beim Modellauto-Hersteller Herpa – und der rüttelt jetzt einmal probeweise am Deckel. Auf der IAA wird ein 1:10-Modell des „newTrabi“ vorgestellt, außerdem gibt es eine Kampagne im Internet. Und bei entsprechender Resonanz steigt vielleicht bald wieder blauer Rauch auf, wenn der „newTrabi“ durch die blühenden Landschaften des Aufschwung Ost rollt.

Der Initiator der Idee „newTrabi“ ist Klaus Schindler aus der Herpa-Geschäftsleitung. Seine Motivation im O-Ton: „Wir wollen mit unserer Initiative den Trabi in neuer Form auf die Straße bringen, um die Geschichte dieses Kultobjektes fortzuführen. Dazu möchten wir die Meinung möglichst vieler Menschen in die Gestaltung eines neuen Trabant mit einbinden, denn der Trabi ist ein hoch emotionalisiertes Auto. Daher ist es für uns wichtig, die Meinungen der Automobilfans zu hören und sie in der Entwicklung zu berücksichtigen.“

Oder steckt dahinter doch nur ein Gag zum Verkauf von Modellautos, mit denen Herpa ein recht flottes Geschäft macht? Wir werden es herausfinden – und in der Zwischenzeit dürfen wir uns fragen, wann endlich das Revival des Puch 500 kommt...

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