
Genfer Autosalon 2009 | 01.03.2009
Von Stand zu Stand: Teil 2 - Ferrari bis Lexus
Teil 2 unseres Rundganges am Genfer Autosalon: sportliche Neuheiten bei Ferrari und Lamborghini, Luxus bei Lexus, Infiniti und Jaguar!
mid/hh; Fotos: Stefan Gruber, motorline.cc
Ferrari
Mit viel Power lädt das neue Cabrio Ferrari California zu ausgiebigen Spritztouren unter freiem Himmel ein. Der bereits 2008 in Paris gezeigte flache Zweisitzer mit dem faltbaren Hardtop-Dach erweitert die Modellpalette zwischen dem Ferrari F430 und dem 599er GTB Fiorano.Der erstmals genutzte Front-Mittelmotor mit acht Zylindern ermöglicht eine Motorleistung von 338 kW/460 PS, die Beschleunigung von null auf 100 km/h soll unter vier Sekunden erfolgen. Die serienmäßige Traktionskontrolle "F1-Trac" und eine Karbon-Bremsanlage sorgen unter anderem für die nötige Standfestigkeit.
Daneben zeigt Ferrari vom Modell 599 auch die Variante 599XX für Rennsport-Zwecke. Einsatzgebiet ist allerdings nicht der Profisport, angesprochen werden ambitionierte Gentleman-Fahrer.
Fiat
Der Retro-Flitzer Fiat 500 legt sein Dach ab. Die neue Cabrio-Version kommt ab Mai nicht mit einer komplett wegfaltbaren Stoffhaube, sondern mit einem einrollbaren "Fetzendach". Die Dachholme und -streben bleiben somit wie beim Urahn aus den 50er-Jahren auch bei offener Fahrt erhalten.Herzig ist der kurze Stadtflitzer mit seinen runden Scheinwerfern und dem lächelnden Kühlergrill auch weiterhin. Durch die günstige Oben-ohne-Technik soll sich der Preisaufschlag für das Cabrio in Grenzen halten.
Darüber hinaus zeigen die Italiener den Ende 2008 eingeführten Fiorino Qubo, einen Hochdachkombi auf Basis des Kleintransporters Fiorino, der sich mit seinen seitlichen Schiebetüren und dem serienmäßigen ESP vor allem als preisgünstiges Familienauto eignet.
Fisker
Kalifornien hat sich in den USA zur Keimzelle für alternativ angetriebene Autos entwickelt. Nach dem Kleinseriensportler Tesla Roadster stellt sich nun auch die Elektro-Limousine Fisker Karma Hybrid den Europäern vor.Der sportliche Viertürer in klassischer Sportwagen-Form leistet bis zu 300 kW/408 PS und erhält seine Energie aus Lithium-Ionen-Akkus. Diese werden auf längeren Strecken von einem kleinen bordeigenen Verbrennungsmotor aufgeladen, alternativ ist das Tanken an der Steckdose möglich.
Eine Batteriefüllung soll für 80 Kilometer reichen. Der US-Preis liegt bei 87.900,- Dollar, in Österreich wird wahrscheinlich in etwa die gleiche Summe in Euro zu berappen sein. Die offene Version ist vorderhand noch eine Studie.
Ford
Giftgrün und mit bösem Blick lockt der Ford Focus RS leistungsbegeisterte Kompaktwagenfahrer. Der Fronttriebler verfügt über rekordverdächtige 224 kW/305 PS, damit diese auch sicher auf die Straße kommen, findet sich an der komplett überarbeiteten Vorderachse ein serienmäßiges Sperrdifferential.Die Preisliste startet bei in dieser Leistungsklasse günstigen 39.000,- Euro. Neben dem Kompakt-Renner zeigt Ford seine neue Stadtflitzerpalette und eine Studie, für die Designentwicklung der Marke in den kommenden Jahren.
Honda
Als "Volks-Hybrid" will der Honda Insight mit günstigen Preisen der Doppelmotor-Spritspartechnik in Europa zum Durchbruch verhelfen. Die Kombination eines Benziners mit einem E-Motor als Unterstützung beim Beschleunigen soll dem Kompaktmodell einen Verbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilometern ermöglichen.Äußerlich setzt der Fünftürer auf stromlinienförmiges Karosseriedesign, das an seinen Hauptwettbewerber Toyota Prius erinnert. Die Preise für den Honda sollen aber deutlich unter dem des technisch komplexeren Toyota-Modells liegen.
Außerdem zeigt sich der Honda Accord Type S, die Diesel-Topversion des Mittelklassemodells, dem Publikum. Limousine und Kombi verfügen dann über 132 kW/180 PS Leistung, erkennbar ist das an neuen Spoilerlippen und Seitenschwellern.
Außerdem am Start ist das Abschieds-Sondermodell "Ultimate Edition" des auslaufenden Roadsters S2000.
Hyundai
Mit dem Hyundai i20 nehmen die Koreaner wieder ein konkurrenzfähiges Kleinwagenmodell ins Programm. Nach dem bereits präsentierten Fünftürer zeigt sich in Genf erstmals der Dreitürer.Beide Modelle wurden in Europa gestaltet und sollen dem europäischen Geschmack entsprechen. Zur Ausstattung gehören unter anderem der Schleuderschutz ESP und sechs Airbags - eine ansehnliche Sicherheitsausstattung für einen Kleinwagen.
Mit muskulösen Proportionen wartet die seriennahe SUV-Studie Hyundai ix-Onic auf. Anfang 2010 rollt das bullig gestaltete Modell unter dem Namen ix35 als Nachfolger des Kompakt-SUV Tucson zum Händler. Wählbar ist dabei zwischen Front- und Allradantrieb.
In der neuen Generation soll dann auch das bislang übersichtliche Angebot an Dieselmotoren erweitert werden. Zusätzliche Spriteinsparungen soll eine Start-stop-Automatik bringen. Die Technik präsentiert sich auf der Messe bereits im Kompaktmodell i30.
Infiniti
Nissans Luxus-Tochter bringt mit dem G37 Cabrio einen sportlich gestalteten offenen Viersitzer mit aufsteigender Schulterlinie und schräger Windschutzscheibe, der sich mit einem V6-Benziner auf die Suche nach individualistischen Kunden macht.Wie gewohnt ist die Ausstattung nahezu komplett: Unter anderem gibt es Bi-Xenonlicht, Ledersitze und einen selbstreparierenden Lack serienmäßig. Die offene Version des in den USA bereits seit Jahren erfolgreichen Coupés dürfte sich daher in gehobenen Preisregionen bewegen, offizielle Angaben macht der Hersteller noch nicht.
Darüber hinaus sind auch die anderen Modelle des Herstellers zu sehen, die im Laufe des Jahres auch auf dem österreichischen Markt starten sollen. Neben dem oberen Mittelklassewagen G37 als Limousine und Coupé sind das die SUV-Modelle EX und FX.
Jaguar
Bei der mittlerweile in indischem Eigentum befindlichen Luxusmarke steht der neue 3,0-Liter-Diesel für die coupéhaft gestaltete viertürige Business-Limousine XF im Mittelpunkt.Das 3,0-Liter-Sechszylindertriebwerk wird in zwei Leistungsstufen mit 177 kW/240 PS sowie 202 kW/275 PS angeboten; der bisher erhältliche 2,7-Liter-V6-Diesel entfällt.
Die Tochtermarke Land Rover zeigt das SUV Freelander mit der neuen Start-Stop-Automatik; der innerstädtische Verbrauch des 112 kW/152 PS starken Dieselmodells soll mit der Spartechnik um rund 20 Prozent sinken.
Kia
Einen Vorgeschmack auf einen möglichen Mini-Van gibt der koreanische Hersteller mit einer Designstudie. Das Hochdachmodell auf Kleinwagenbasis trägt sportlich ausgestellte Kotflügel. Zudem verfügt die Studie über ein großes Glasdach, das Richtung Fahrzeugheck leicht abfällt.Mit seinem ausgefallenen Kasten-Design und zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten will der seit kurzem erhältliche Kleinwagen Kia Soul die Herzen junger Autokäufer erobern. Ebenfalls zu sehen ist die modellgepflegte Mittelklasselimousine Kia Magentis mit frisch gestalteter Front und verbesserten Motoren.
Lamborghini
Eine erleichterte, aber in Sachen Leistung verstärkte Version des Supersportwagens Murcielago namens "Super Veloce" soll solvente Kunden auf die Rennstrecke locken.Zahlreiche Bauteile aus Carbon und anderen Leichtbaumaterialien senken das Gewicht des allradgetriebenen Zweisitzers im Stealth-Look um rund 100 Kilo. Gleichzeitig steigt die Motorleistung auf rund 670 PS.
Lancia
Fiats edle Tochtermarke baut das Angebot beim im vergangenen Jahr eingeführten Kompaktmodell Delta mit seiner eigenständigen Van-artigen Karosserie aus. Neben einem neuen Top-Benziner mit 147 kW/200 PS und Automatikgetriebe ist auch eine neue luxuriöse Ausstattungslinie zu sehen.Vorgestellt wird auch ein neues Sondermodell des Delta sowie des Mini-Van Musa.
Lexus
SUV-Fahren ohne schlechtes Gewissen will ab Ende Mai der Lexus RX 450h möglich machen. Der 4,78 Meter lange Allradler mit Hybridantrieb dürfte deutlich weniger als sieben Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern benötigen.Damit hängt der dynamisch gestaltete Fünfsitzer zumindest auf dem Papier vergleichbare Dieselmodelle deutlich ab. Grund für die Sparsamkeit sind zahlreiche kleine Verbesserungen an der bereits im Vorgänger eingesetzten Kombination von Benziner und zwei Elektromotoren.
Unter anderem wird die Abgaswärme genutzt, um den Motor schneller auf Betriebstemperatur zu bringen. Ebenfalls zu sehen ist der bereits Ende März eingeführte RX 350.
Zudem betritt der luxuriös ausgestattete Lexus IS 250 C die Szene, das erste Mittelklasse-Cabrio der Toyota-Tochter. Der agile Hecktriebler erhält den aus der Limousinen-Version bekannten V6-Benzinmotor und setzt auf gute Verarbeitung und ein hohes Sicherheitsniveau.
Ein Blech-Faltdach sorgt für Ganzjahrestauglichkeit, geöffnet sollen im Innenraum nur minimale Windverwirbelungen spür- und hörbar sein.