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Beim Autokauf auf Nachhaltigkeit achten

Nachhaltige Tipps

Das Thema Nachhaltigkeit prägt viele Konsumentscheidungen. Auch beim Kauf eines Autos kann ein Blick durch die Brille der Nachhaltigkeit nicht schaden. Diese Tipps helfen dabei.

Fotos: pixabay.com

Das Thema Nachhaltigkeit prägt viele Konsum- und Kaufentscheidungen. Wer seinen eigenen Konsum auf nachhaltige Beine stellen möchte, fährt mit dem Elektroauto (und hofft, dass der Strom dafür aus erneuerbaren Quellen wie Sonnen- Wind- und Wasserkraft kommt) oder setzt auf unverpackte Lebensmittel.

Auch Car-Sharing-Modelle boomen und lösen zwei Probleme auf einen Streich: Weil man sich nicht für jede kurze Fahrt ein Auto ausborgt, sondern dazu tendiert, bewusster unterwegs zu sein, reduzieren sich zum einen die Abgase auf der Straße und verringert sich zum anderen das Staupotential, da weniger Fahrzeuge durch die Städte schippern. Doch nicht nur im täglichen Leben kann Nachhaltigkeit gelebt werden. Auch bei großen Anschaffungen, wie etwa dem Kauf eines Autos, kann ein Blick durch die Brille der Nachhaltigkeit nicht schaden. Diese Tipps helfen dabei.

Aus alt mach' neu

Das Grundprinzip „Aus alt mach' neu“ ist eine Leitlinie in puncto Nachhaltigkeit. In der Praxis bedeutet das: Jedes Fahrzeug, was von der Straße genommen wird, weil es ausgedient hat, muss wieder zurück in den Werkstoffkreislauf gelangen. Spannend ist in diesem Zusammenhang die Information von Green-Motors, die eine Statistik aufgreifen, laut der zwar die Automobilproduktion seit 1990 massiv gestiegen sei, deren Abfall jedoch weniger wurde.

Brisanz in das Thema brachte eine EU-Gesetzesänderung aus dem Jahr 2015. Demnach sollten 95 Prozent der Fahrzeuge wiederverwendbar sein. Besonders viel Arbeit bedeutete das auch in jüngster Zeit für die Betreiber von Schrottplätzen, die Fahrzeuge zum Recycling erhielten, die grundsätzlich noch zum Anfängerfahrzeug taugen würden, allerdings einen großen Nachteil haben: Sie haben einen Dieselmotor und viele Diesel-Fahrzeughalter sorgen sich um Fahrverbote in Städten. Ein für Deutschland nicht zu unterschätzendes Problem, Österreich ist davon bisher verschont geblieben.

Tipp: Es gibt deutschlandweit etwa 1.200 klassifizierte Demontagebetriebe. Diese sind eine sichere Anlaufstelle für eine ordnungsgemäße Entsorgung des Altfahrzeugs. Jeder, der sein Fahrzeug dorthin bringt, muss einen Verwertungsnachweis erhalten und mitnehmen. Dieser muss beim Kauf eines Neufahrzeuges vorgewiesen werden, damit man die Verschrottungsprämie kassieren kann. Auch kann er nötig sein, um die Erhebung der Kfz-Steuer und der Kfz-Versicherung zu verhindern, schließlich wurde das Fahrzeug ja verschrottet.

CO2-Reduktion zur Verringerung der Klima-Erwärmung

Die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist ein Wunsch jener, die sich aktuell nach einem neuen Gefährt umsehen. Doch der Markt ist – aufgrund der neuen, sehr komplexen Verbrauchs- und Abgasmessmethode WLTP – undurchsichtig geworden. Fakt ist: EU-Regularien zwingen die Autohersteller ohnehin dazu, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zu bauen, die möglichst wenig CO2 produzieren. Mit (Diesel-)Fahrverboten hat das für die Gesundheit unschädliche CO2 allerdings nichts zu tun, diese betreffen ausschließlich Schadstoffe wie Stickoxide (NOx).

Eine Variante zur Drosselung der CO2-Werte sind alternative Antriebe – wie etwa batterielektrische Motoren oder Plug-in-Hybride, wie beispielsweise der BMW 330e. Verbrauchertipps lautet dennoch: Beim Kauf eines neuen Fahrzeugs ist der Blick auf valide Zahlen zum CO2-Ausstoß des Fahrzeuges unerlässlich. Das trägt nicht nur dem Wunsch bei, ein nachhaltiges Gefährt anzuschaffen, sondern spart auch Geld, wie das Deutsche Umweltbundesamt erklärt:

„Die CO2-Emissionen eines Autos und damit seine Klimawirksamkeit hängen direkt vom Kraftstoffverbrauch ab: Pro verbrauchtem Liter Benzin werden etwa 2,33 kg CO2, pro Liter Diesel 2,65 kg CO2 freigesetzt. Auch die Kosten für das Tanken steigen linear mit dem Verbrauch. Es lohnt sich deshalb doppelt, ein Auto mit einem möglichst geringen Kraftstoffverbrauch zu wählen.“

Tipp: Ein geringerer Benzin-oder Diesel-Verbrauch schlägt sich in Deutschland auch mit Blick auf die zu zahlende Kfz-Steuer mildernd zu Buche. Die CO2-Emissionen (= die Höhe des Verbrauchs) bedingen nämlich in unmittelbarer Konsequenz die Höhe der Kfz-Steuer. In Österreich ist die Höhe der Kfz-Steuer etwas altmodisch über die Motorleistung definiert, daneben gibt es aber die Normverbrauchsabgabe, die den Kaufpreis eines Neuwagens mit hohem Verbrauch massiv verteuert.

Naturstoffe im Fahrzeug

Es sind mehrere Entwicklungen, die bedingen, dass der Einsatz von Naturstoffen bei der Fertigung von Fahrzeuginterieur immer häufiger wird. Zum einen ist es das Gewicht, das vor allem beim Hanf deutlich geringer ist als bei synthetischen Stoffen. Darüber hinaus bietet Hanf großes Sicherheitspotential: Er splittert nicht, selbst wenn er bricht, brennt nicht und er weist laut Hempflax eine positive CO2-Bilanz auf, weil er (zu Lebzeiten) wie jede Pflanze CO2 aufnimmt, das er für sein Wachstum benötigt. So trägt er positiv zur Klimabilanz bei.

Tipp: Gut verarbeitete Naturfasern bedeuten auch im Interieur des Fahrzeugs keinen erhöhten Pflegeaufwand. Der gewohnten Fahrzeugpflege im Innenbereich steht also nichts im Wege.

Auch bei der Ausstattung darf der Rotstift angesetzt werden

Unterm Strich gibt es eine einfache Faustformel, die da lautet: Jedes Ausstattungsmerkmal, das dem Inhaber Komfort bietet, kostet doppelt – und zwar beim Kauf und beim Spritverbrauch. Auf elektrische Fensterheber, eine beheizbare Heckscheibe oder eine Klimaanlage zu verzichten, mag vielleicht in der Theorie für manche denkbar sein, in der Praxis hingegen könnte sich die Umsetzung problematisch darstellen, denn nur wenige Fahrzeuge werden noch ohne diese „Grundausstattung“ angeboten.

Tipp: Wer die Wahl hat, kann zumindest mit dem Gedanken an die Nachhaltigkeit auf unnötige Ausstattungsmerkmale verzichten. Besonders schwergewichtig und damit verbrauchsintensiv sind beispielsweise große Räder, Glasschiebedächer und schwenkbare Anhängekupplungen.

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