AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Fahrassistenten im Langzeitbetrieb
Goslar Institut

So wird der Assistent zum Risikofaktor

Auch darauf muss man jetzt bei älteren Autos achten: Eine gemeinsame Studie des TÜV Rheinland mit dem privaten Beratungs- und Forschungsunternehmen Transport Research Laboratory (TRL) warnt vor dem Verschleiß von Fahrassistenten.

mid/arei

Eine ganz wesentliche Aufgabe der Fahrassistenten besteht darin, Unfälle zu vermeiden. Da Autofahrer von einer fehlenden Funktionstüchtigkeit böse überrascht werden können, warnt eine gemeinsame Studie des TÜV Rheinland mit dem privaten Beratungs- und Forschungsunternehmen Transport Research Laboratory (TRL) vor dem Verschleiß.

Sie verlören im Langzeitbetrieb an Zuverlässigkeit, wenn sie nicht über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs gewartet und kontrolliert würden, lautet ein zentrales Ergebnis der Studie zur "Leistungsfähigkeit von Fahrassistenzsystemen über ihre gesamte Lebensdauer". Andernfalls könnten die Fahrassistenzsysteme, die zu mehr Verkehrssicherheit beitragen sollen, selbst zum "Risikofaktor" werden.

Assistenzsysteme in Kraftfahrzeugen sind elektronische Einrichtungen, die den Fahrer ganz allgemein bei der Bedienung dieser Maschine unterstützen beziehungsweise entlasten und ihn vor gefährlichen Situationen bewahren sollen. Der bekannteste dieser elektronischen Helfer ist sicherlich das Antiblockiersystem (ABS). Inzwischen gehören aber auch der Bremsassistent (BAS), der Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control - ACC) und Automatische Notbremssysteme (AEBS) nicht mehr allein zur Sonderausstattung von hochpreisigen Autos, sondern haben wegen ihrer sicherheitsfördernden Wirkung zunehmend Einzug auch in "normale" Fahrzeuge gehalten.

"Assistenzsysteme müssen über viele Jahre hinweg zuverlässig funktionieren", stellt Dr. Matthias Schubert fest, der beim TÜV Rheinland für das globale Mobilitätsgeschäft verantwortlich zeichnet. Nach seiner Einschätzung ist allerdings noch viel zu wenig darüber bekannt, wie sich Unfälle, unsachgemäße Reparaturen oder Verschleiß langfristig auf die Funktionsfähigkeit von Assistenzsystemen und damit auf die Sicherheit im Straßenverkehr auswirken. Deshalb untersuchten TÜV Rheinland und TRL, unter welchen Umständen Spurhaltesysteme möglicherweise nur noch eingeschränkt funktionieren - und welche Folgen das für die Sicherheit auf den Straßen haben kann.

Bei den Tests wurden speziell Situationen simuliert, bei denen weder Kontrollleuchten noch irgendwelche Warnsysteme aktiv waren. Als Ergebnisse ihrer Versuche notierten die Fachleute zum Beispiel, dass sich die Funktion des Spurhalteassistenten bei simulierten Steinschlägen in der Windschutzscheibe verschlechterte und in einigen Fällen sogar ohne Vorwarnung abschaltete. Außerdem stellten die Tester fest, dass das Assistenzsystem aufgrund der Modifizierungen nicht vor einem Überfahren der Fahrbahnmarkierung warnte oder darauf reagierte. Und bei der provozierten Kontaktunterbrechung in der Datenleitung des Pkws während der Fahrt deaktivierte sich der Assistent sofort, wie der TÜV Rheinland berichtet.

Die technischen Prüfer fordern, regelmäßige Kontrollen der Fahrassistenzsysteme in Fahrzeugen auf ihre Funktionstüchtigkeit und Zuverlässigkeit vorzuschreiben. Zumal aus Sicht des TÜV Rheinland die technische Entwicklung und geänderte rechtliche Regelungen rasch zu einer weiten Verbreitung von Fahrassistenzsystemen führen werden. Wie gut ein technisches System auf Dauer funktioniert, kann jedoch nur eine regelmäßige Wartung und technische Überprüfung zeigen, betont TÜV-Experte Schubert. Dafür sei auch der Zugang zu den Systemdaten für unabhängige Dritte im Rahmen der wiederkehrenden Hauptuntersuchungen wichtig, fügt er hinzu.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.

Die Women's Worldwide Car of the Year (WWCOTY) Jury freut sich, die Gewinner der acht Kategorien der diesjährigen Auszeichnung bekannt zu geben: Stadtmodell, kompakter SUV, großer Pkw, großer SUV, 4x4 und Pick-up, Performance- und Luxuswagen, beste Technik und Sandy Myhre Award für die frauenfreundlichste Marke.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

Wiener Automesse im Jänner 2025

Vienna Drive: Neuheiten in Wien zu sehen

Die "Vienna Autoshow" ist Geschichte, mit der "Vienna Drive" wird der Messegedanke vom 16. bis zum 19. Jänner 2025 parallel zur Ferienmesse wiederbelebt. Aussteller sind diesmal die Händler, erstmals werden Probefahrten angeboten.

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.