
Trading Chance BMW | 23.03.2023
Prognose und Anleihe 2023
Hohe Energiepreise und Lieferketten, die sich von den Paukenschlägen der letzten drei Jahre immer noch nicht erholt haben – die Autoindustrie steht vor Herausforderungen. Besonders der Krieg in der Ukraine wirkt sich eine 5-Kilo-Kugel am Beim der Autobauer aus. Russland ist als Markt weggebrochen. Einige Hersteller haben massive Wertberichtigungen vornehmen müssen.
BMW ist bisher recht gut durch das schwierige Fahrwasser gekommen. Einerseits gehört der deutsche Autobauer eher ins Premium-Segment bzw. bedient die gehobene Mittelklasse – welche generell auf Schwankungen anders reagiert. Aber: BMW ist auch auf einem soliden Weg hinsichtlich der Transformation zur klimafreundlichen Mobilität. Klingt für Anleger doch ganz spannend. Es muss aber nicht zwangsläufig nur um die Aktie gehen.
Ein Überblick
Anleger können sich auch für einen anderen Weg entscheiden und Anleihen in das eigene Portfolio einbauen. In den letzten Jahren ist diese Anlageklasse speziell im Hinblick auf den Kauf von Staatsanleihen durch die EZB bekannt geworden. Aber: Anleihen als Finanzierungsinstrument werden auch von Unternehmen ausgegeben.
Hintergrund: Mittels einer Anleihe kann BMW Fremdkapital einwerben, ohne ein Darlehen aufzunehmen. Der Autobauer verspricht im Gegenzug die Zahlung eines jährlichen Zinses – verbrieft über den Kupon der Anleihe. Bei BMW ist für die Ausgabe der Anleihen die BMW Finance N.V. zuständig.
In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach zu diesem Instrument gegriffen, um Kapital einzuwerben – unter anderem 2018. Zum Emissionszeitpunkt gab BMW Anleihen mit drei Jahren bzw. sechs Jahren aus. Garantiert wurde die Anleihe durch die BMW AG mit einer Rendite von bis zu 1,3 Prozent (für die sechsjährige Laufzeit).
Bis zu 7,5% Zinsen: BMW-Anleihen
Dass sich der Autobauer in Teilen auf diesem Weg finanziert, wird für einige Anleger sicher eine Überraschung sein. Die aktuell längste Laufzeit bei den BMW-Anleihen ist am Markt bis Anfang 2033 verfügbar – mit einer Rendite von 3,3 Prozent. Die höchste Anleihen-Rendite erreicht die Tranche mit einer Laufzeit bis Februar 2026. Hier ist aktuell eine Rendite auf den Kupon von mehr als fünf Prozent möglich. Wer zudem das Aktienrisiko nicht scheucht, kann auch eine BMW Anleihe auf Aktien nutzen, die sogar noch höhere Renditen von bis zu 7,5% ermöglicht.
Jede Tranche spült dem Unternehmen drei- bis vierstellige Millionensummen in die Kasse. Aktuell hat der Autobauer BMW auf diesem Weg mehrere Dutzend Milliarden Euro an Anleihen emittiert. Der Vorteil ist klar: BMW finanziert sich an Banken vorbei. Aber auch Anleger profitieren von der BMW-Anleihe.
Welche Vorteile bietet die Anleihe?
Klar sind die Vorteile der Anleihe für den Autobauer in den Augen der Anleger zweitrangig. Wichtiger ist, welche Pluspunkte das Wertpapier gegenüber einer Aktie haben kann.
- Anleihen bringen planbare Rendite
Auf die Anleihe zahlt der Autobauer einen Zins. Dieser wird jedes Jahr über den Zinskupon ausgeschüttet und steht mit der Zeichnung fest. Hierdurch ist die Rendite im Gegensatz zu Aktien planbar.
- Anleihe durch BMW garantiert
Hinter der Unternehmensanleihe steht mit BMW als Garant ein DAX Unternehmen und ein Traditionsautobauer. Das Sicherheitslevel liegt sehr weit oben.
- Kupon handelbar
Anleihen sind so gestrickt, dass sich handelbar bleiben. Damit können Anleger einen Ertrag erzielen, der sich außerhalb der Zinsgutschriften bewegt – und müssen die Laufzeit nicht unbedingt absitzen.
Was sollten Anleger beachten?
Grundsätzlich besteht auch bei einer Anleihe von BMW immer ein Emittentenrisiko. Sprich: Der Herausgeber einer Anleihe kann Pleite gehen und dann die Zinskupons nicht mehr bedienen. So wird das Wertpapier am Ende einfach wertlos. Bei BMW ist das Risiko allerdings gering.
Wichtig: Am Markt werden auch Aktienanleihen auf BMW gehandelt. Diese haben nichts mit der Unternehmensanleihe zu tun. Hierbei wird ein strukturiertes Finanzvehikel gehandelt, dem ein Derivat zugrunde liegt.
Fazit: Mit BMW-Anleihen als Investitionsmöglichkeit nutzen
BMW ist an der Börse eine sehr wertstabile Aktie. Das Unternehmen hat zudem frühzeitig in die Zukunft investiert. Wer sich als Anleger dennoch nicht auf das Wertpapier einlassen will, kann einen anderen Weg gehen – und Anleihen zeichnen. Der Autobauer wirbt hier Kapital ein und schreibt Anlegern durchaus attraktive Zinsen gut. Der Vorteil: BMW-Anleihen lassen sich am Zweitmarkt durchaus handeln.