
Versicherung für selbstfahrende Autos | 15.01.2015
Selbstversichert
Für selbstfahrende Autos wird es Änderungen beim Versicherungsschutz geben. Ein Teil der Prämien könnte auf die Autohersteller übergehen.
mid/rawi; Foto: Google
Einen Versicherungsschutz für selbstfahrende Autos will der Autoversicherer Allianz anbieten. Dabei verlagert sich die Risikoeinschätzung von menschlichen Fehlern, die Fahrer oder andere Verkehrsteilnehmer machen, zum Automobilentwickler.
Das sagte Allianz-Manager Alexander Vollert dem Nachrichtenmagazin Focus. "Wenn in zehn bis 15 Jahren das Auto in einem hohen Maße automatisiert fährt, wird sich der Einfluss der fahrerbezogenen Merkmale auf unsere Versicherungsmodelle abschwächen", erklärte der Experte.
Viele Assistenzsysteme machen dann voraussichtlich das Fahren sicherer. Eine hohe Prämiensenkung sieht Vollert allerdings nicht, schließlich "gibt es natürlich weitere Versicherungsaspekte wie Diebstahl oder Hagel, die bei der Prämiengestaltung zu berücksichtigen sind".
Ein Versicherungsmodell könnte nach Meinung von Experten eine Pool-Lösung sein: Hersteller und Versicherer würden dann in einen Topf einzahlen, aus dem bei Unfällen gezahlt wird, die Endkunden würden entlastet.
Versicherungsmanager Vollert glaubt nicht an das vollkommen selbstständig fahrende Auto der Zukunft. Ob dieses Realität wird, hänge davon ab, wie sich die rechtlichen Vorgaben änderten.
Bisher sind diese im Wiener Übereinkommen von 1968 geregelt: "Jeder Fahrer muss dauernd sein Fahrzeug beherrschen." Im vergangenen Jahr hat ein Ausschuss der Vereinten Nationen die Konvention ergänzt. "Danach sind Systeme, mit denen ein Pkw autonom fährt, zulässig, wenn sie jederzeit vom Fahrer gestoppt werden können", sagte Vollert.
Daraus folge auch, dass künftig ein automatisiertes Fahrzeug nur mit einem gültigen Führerschein gefahren werden dürfe und dass es - im Gegensatz zum Google-Auto (Bild oben) - mit Lenkrad und Bremsen ausgestattet sein müsse.