AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Winterreifen rechtzeitig wechseln

Vorausgedacht

Viele denken erst beim ersten Kälteeinbruch an Winterreifen - und stehen dann beim Reifenhändler Schlange. Rechtzeitiges Vorsorgen ist schlauer.

Foto: ARBÖ

Wenn die Temperaturen im Herbst langsam sinken, denken die wenigsten Autofahrer daran, ihre Winterreifen bald aufzuziehen. Dass dies fatale Folgen haben kann, zeigen insbesondere die Unfallstatistiken in solchen Zeiträumen.

Dabei sind Autofahrer, die rechtzeitig auf Winterreifen umstellen, nicht nur sicherer im Straßenverkehr unterwegs, sie umgehen auch lange Wartezeiten bei den Reifenherstellern und müssen sich im Falle eines Unfalls nicht erklären.

Winterreifenpflicht in Deutschland und Österreich

In Deutschland gibt es eine situative Winterreifenpflicht ohne fixiertes Datum, die Bereifung des Autos ist an die Wetterbedingungen anzupassen. In einem sehr milden Winter, in dem die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt fallen, kein Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch und Eis- oder Reifglätte drohen, wäre es daher theoretisch erlaubt, den ganzen Winter über mit Sommerreifen zu fahren.

Allerdings sieht die Realität oft ganz anders aus und Wintereinbrüche kommen nicht selten über Nacht. Wer nun mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert sein Leben und das Leben anderer.

Auch aus versicherungstechnischen Gründen ist das Fahren mit Winterreifen (M+S-Reifen oder Kennzeichnung mit "Three-Peak-Mountain-Snowflake"-Symbol) dringend zu empfehlen, möchte man sichergehen, dass die Versicherung im Schadensfall greift. Andernfalls drohen Leistungskürzungen aufgrund grob fahrlässigen Verhaltens. Mindestprofiltiefe: 1,6 Millimeter.

In Österreich herrscht für PKW und LKW eine situative Winterreifenpflicht, zeitlich vorgegeben zwischen dem 1. November und dem 15. April des Folgejahres. Vorgeschrieben sind Winterreifen mit "M+S"-Symbol, die Kennzeichnung mit der Schneeflocke allein genügt nicht. Die Mindestprofiltiefe beträgt vier Millimeter. Sommerreifen plus Schneeketten an den Antriebsrädern ist ebenfalls erlaubt, aber nur bei durchgängiger Schneedecke.

In anderen Ländern Europas gelten wiederum andere Winterreifen-Regeln, eine Übersicht dazu finden Sie nach Klick auf diesen Link.

Warum rechtzeitig Reifen wechseln?

Winterreifen weisen aufgrund ihrer speziellen Gummimischung bereits ab einer Temperatur von unter sieben Grad Celsius bessere Fahreigenschaften und ein besseres Bremsverhalten auf als Sommerreifen. Schon allein deshalb sollte man rechtzeitig an die Winterräder denken.

Dadurch umgeht er nicht nur die Schlangen bei den Reifenhändlern, die sich bilden, wenn es zu einem Temperatursturz kommt, sondern ist auch sonst sicherer im Straßenverkehr unterwegs.

In Deutschland empfiehlt der ADAC, die Winterreifen zwischen Oktober und Ostern aufzuziehen. In Österreich kann man sich zwar an den vom Gesetzgeber vorgegebenen Zeitraum orientieren, wer in Alpennähe wohnt, sollte jedoch den Zeitraum nach vorne und hinten etwas ausdehnen.

Bußgeld bei falscher Bereifung

Wer in Deutschland bei winterlichen Verhältnissen keine Winterreifen aufgezogen hat, dem droht ein Bußgeldbescheid in Höhe von mindestens 60 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Darüber hinaus muss im Einzelfall geklärt werden, ob durch die falsche Bereifung eine Behinderung des Verkehrs vorliegt. Liegt diese vor, erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro. Zuzüglich wird ein weiterer Punkt im Fahreignungsregister vermerkt.

In Österreich liegen die Bußgelder unter Umständen weitaus höher. Während einfache Verstöße noch mit einer Geldbuße von 35 Euro geahndet werden, kann bei einer vorliegenden Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer durch ein Verwaltungsstrafverfahren eine Strafe von bis zu 5.000 Euro verhängt werden.

Das rechtzeitige Aufziehen der Winterreifen lohnt sich also aus vielerlei Hinsicht. Autofahrer sind sicherer unterwegs, umgehen lange Wartezeiten bei den Reifenherstellern und sind auch bei Unfällen abgesichert. Von weniger Unfällen auf den Straßen und weniger Staus profitieren letztlich alle, jeder sollte daher die passende Bereifung seines Autos in den Wintermonaten sicherstellen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Von wegen, keiner mag mehr Autos

So wichtig ist Österreichern ihr Auto

Eine Umfrage der Verkaufsplattform AutoScout24 offenbart mehr emotionale Bindung zum fahrbaren Untersatz als vermutet. Und mehr noch: Sie hat im letzten Jahr sogar zugelegt.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.