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Fahren & Tanken

Wenn bei einem Fahrzeug der Drehzahlmesser mittig und als größte Anzeige im Reigen aller Armaturen angebracht ist, dann könnte dies ein Indikator sein, um was es bei dem fahrbaren Untersatz wirklich geht.

Beim Subaru Impreza WRX STi ist nicht nur das der Fall. Es gibt auch noch einen Schaltindikator, einstellbar, versteht sich. Keine schlechte Idee. Wenn nach 5,5 Sekunden 100 km/h erreicht sind und die Beschleunigungs-Orgie ohne Luft zu holen weitergeht, dann ist es ganz gut, wenn ein dezentes Pieps-Geräusch und ein orange-rotes Lämpchen zum nächsten Schaltvorgang auffordern.

Schalten selbst geht mit dem, extra für den STi entwickelten, Sechsgang-Sportgetriebe extrem schnell, kurz und knackig vor sich. Die deutlich größer dimensionierte Kupplung hilft dabei, die maximal 343 Newtonmeter Drehmoment optimal weiterzureichen.

Wer ist nun für die 5,5 Sekunden von Null auf 100 km/h und die 343 Newtonmeter Maximal-Drehmoment zuständig? In bester Subaru-Tradition natürlich ein Boxermotor: Zwei Liter Hubraum, vier Zylinder mit je vier Ventilen, je zwei obenliegende Nockenwellen pro Zylinderreihe mit Zahnriemenantrieb, 265 PS bei 6000 Umdrehungen.

High-Tech wohin man schaut. Gewichtsreduzierte Pleuelstangen, größere Lufteinlasskanäle, variable Ventilsteuerzeiten durch ein „Active Valve Control System“, das die Ventilsteuerzeiten variabel gestaltet, mit Sodium (!) gefüllte Auslassventile, neue Kolben, ein verbessertes Ansaug- und Auspuffsystem, ein modifiziertes Turbosystem, optimiertes Motormanagement, und und und.

Die Überarbeitung des Motors hat sich bezahlt gemacht: Das Turboloch (das maximale Drehmoment steht erst bei 4000 Umdrehungen an) ist zwar noch da, aber wesentlich kleiner und weniger störend.

Außerdem hört sich „Turboloch“ sowieso dramatischer an, als es ist. Erstens kann der Motor wunderbar auf Drehzahl gehalten werden und im flüssigen Fahrbetrieb ist davon kaum etwas zu merken. Und zweitens muss beim Sprint aus dem Stand halt die Kupplung ein wenig leiden, dann geht auch das ohne Probleme.

Boxer-typisch brabbelt der Motor ruhig und entspannt vor sich hin, das Auspuffgeräusch verursacht in allen Fahr- und Stand-Situationen helle Freude. Sportlich und dabei nicht penetrant, die Geräuschkulisse übt sich in erfreulicher Zurückhaltung.

Für den souveränen Vortrieb und die ausgezeichneten Fahreigenschaften noch viel mehr verantwortlich als das tolle Triebwerk, sind Allrad-System und Fahrwerk.

Das für Subaru typische, permanente Allrad-System baut auch im Impreza WRX STi auf die Prinzipien niedriger Schwerpunkt, optimale Gewichtsverteilung und symmetrischer, linearer Antriebsstrang.

Für die Verteilung der Kraft sorgen drei Differenziale: Während die Drehmomentverteilung vorne und hinten von zwei „Suretrac“-Sperrdifferenzialen übernommen wird, sitzt dazwischen ein Zentraldifferenzial mit selbsttätig sperrender Visco-Kupplung.

Diese arbeiten so effizient, dass selbst auf losem Schotter kaum Vortriebs-Verlust eintritt, auch auf nassem oder extrem staubigen Asphalt zieht sich der Impreza aus jeder noch so abenteuerlichen Querlage wieder heraus.

Dabei spielt auch das von Kayaba speziell entwickelte Upside-Down-Fahrwerk eine tragende Rolle. Dabei kommen sogenannte „invertierte“ Federbeine zum Einsatz, die Hydraulikeinheit befindet sich oben (statt unten) und die Schubstange unten (statt oben) im Dämpferbein.

Perfekt ergänzt wird dieses System durch Einzelradaufhängung vorne (Dreieckslenker, Stabi) und hinten (zwei Querlenker, ein Längslenker, Stabi).

Die Kurvengeschwindigkeiten, die damit auf den verschiedensten Fahrbahn-Belägen erreicht werden können, sind atemberaubend. Den Grenzbereich des Autos werden wohl nur wirkliche Rallye-Piloten und ähnlich begnadete Autofahrer entdecken.

Insofern ist es auch völlig unerheblich, dass der STi lediglich über ein Sport-ABS mit EBD verfügt und keine Stabilitätskontrolle vorweisen kann. Ganz abgesehen davon, dass es ein Frevel wäre, wenn beim gepflegten Drift auf Schotter plötzlich die Elektronik den Anker wirft...

Apropos Anker werfen. Genau dieses Gefühl stellt sich ein, wenn die Brembo 17-Zoll Rennbremsanlage zu arbeiten beginnt. Die Verzögerung ist atemberaubend, die rundum innenbelüfteten Scheiben packen gnadenlos zu. Bestehen Sie darauf, dass ihre Mitfahrer die Gurtenpflicht einhalten: Beim ersten Bremsmanöver verschwinden nicht angeschnallte Beifahrer mit Garantie durch die Frontscheibe...

All diese atemberaubenden Eigenschaften haben allerdings einen, wenn auch einzigen, großen Nachteil: Du bist permanent zu schnell unterwegs. Selbst der zurückhaltendste Autofahrer kann sich dann eben nicht zurückhalten. Das hat aber nix mit Absicht zu tun.

Einmal nicht auf den Tacho geschaut, ein kurzer Druck aufs Gaspedal und schon winken freundliche Herren vom Straßenrand. Die wollen dann aber nicht nur das Auto anschauen, sondern auch Geld von dir, was weniger lustig ist.

Stichwort lustig: Wir mussten zu unserer Überraschung feststellen, dass einem bei halbwegs gesitteter Fahrweise das Lachen auch beim Tanken nicht vergeht. Freilich: Wenn du permanent wie Luzifer persönlich unterwegs bist, schnellt der Verbrauch auf 100 Kilometer schon mal auf 15, 16 Liter Superplus.

Wie heißt es so schön: Wo nix hinrinnt, kann nix herkommen. Aber bei überwiegend normaler Fahrweise kamen selbst mit kurzen Zwischensprints, Stadt- und Autobahn-Etappen nicht mehr als 12 Liter Schnittverbrauch heraus. Das liegt erstens erfreulich nahe an der Werksangabe (11,1 Liter) und lässt uns zweitens hoffen, dass wir uns den Subaru Impreza WRX STi irgendwann auch selber einmal in die Garage stellen können...

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