Fiat Punto 1,3 JTD – im Test | 26.01.2004
Fahren & Tanken
Mit dem nagelneuen, exakt 1.251 Kubikzentimeter kleinen Motor, hat Fiat den zur Zeit kleinsten Common-Rail-Vierzylinder im Programm. Doch klein bedeutet nicht zwangsläufig brustschwach, wie uns der Selbstzünder fröhlich beweist.
Vier Ventile pro Zylinder und zwei oben liegende Nockenwellen holen in Zusammenarbeit mit der elektronisch gesteuerten Multijet-Direkteinspritzung, Turbolader und Ladeluftkühler schon bei 1.750 U/min beachtliche 180 Newtonmeter Drehmoment heraus.
Bei nur 965 Kilogramm Leergewicht geht es vor allem in den ersten drei Gängen flott zur Sache, in der Stadt und auch Überland macht der Punto damit sogar richtig Spass. Lediglich auf der Autobahn geht es dann etwas langsamer voran – wobei langsamer relativ ist: 160 km/h sind für den 1,3 Liter-Zwerg überhaupt kein Problem, lediglich darüber geht ihm etwas die Puste aus.
Dennoch schlägt sich der kleine Diesel in allen Lebenslagen mehr als wacker, viel Freude hatten wir auch mit dem Geräuschniveau, oder besser gesagt mit dem, was davon übrig blieb. Selbst auf der Autobahn blieben Wind- und Motorgeräusche erstaunlich moderat.
Auch das Fahrwerk macht einen ausgereiften, gelungenen Eindruck. Komfortabel, bei flotterer Gangart dennoch nicht überfordert und im Grenzbereich gutmütig – sprich untersteuernd. Das ist gut so, denn ESP gibt’s nur für die stärksten Modelle serienmäßig, für unseren 1,3 JTD wenigstens gegen einen Aufpreis von 500,- Euro.
Dafür gleich mit ASR (Antriebsschlupfregelung), MSR (Motorschleppmomentregelung), HBA (hydraulischer Bremsassistent) und Hill-Holder zum leichteren Anfahren am Berg. ABS inklusive EBD ist serienmäßig, die Bremsen selbst (innenbelüftete Scheiben vorne, Trommeln hinten) packen brav zu.
Der Verbrauch des neuesten Multijet-Dieselmotors liegt nach Fiat-Angaben bei 4,5 Liter, kombiniert. Das wären 5,6 im innerstädtischen und 3,9 im außerstädtischen Zyklus. Klingt wenig, war es aber nicht. Was wahrscheinlich an den Faktoren nocht-nicht-eingefahrener Motor, Winterkälte und ausschließlich Stadt- beziehungsweise Autobahnfahrten lag, somit kamen wir auf knapp über sechs Liter – unter diesen Umständen akzeptabel.