Mini Cooper S Cabrio - im Test | 25.10.2006
Fahren & Tanken
Prinzipiell lassen sich zwei Typen von Mini Fahrern unterscheiden: Die einen wollen einen Mini, weil es eben ein Mini ist. Diese Personen erwerben kein Auto, sondern Lifestyle.
Und dann gibt es noch die andere Gruppe derjenigen, die den Mini besitzen, weil er einer der größten Spaßmacher dieser Ära ist. Zu dieser Gruppe würden auch wir gehören, so sich jemand erbarmte und uns das ganze finanziert.
Ohne zu übertreiben, bis auf wenige Ausnahmen vom Schlage einer Lotus Elise oder eines Opel Speedsters durften wir noch kein Auto bewegen, dass sich auf eine derart direkte Weise durch die Kurven prügeln lässt.
Der sportlich abgestimmte Cooper S legt auch weit weit jenseits der gesetzlichen und zum Teil auch körperlich erträglichen Grenzen noch eine Neutralität und Kontrollierbarkeit auf den Asphalt, dass uns die Freudentränen über die Wangen kullern.
Das im Testwagen verbaute ESP hatte bis auf durchdrehende Räder niemals etwas zu tun, insofern ist auch die Entscheidung, für das System Aufpreis zu verlangen verständlich, wenn auch nicht entschuldbar.
Einen nicht unwesentlichen Beitrag zum perfekten Gesamtpaket tragen sowohl die schwergängige, sehr direkte Lenkung als auch die kräftig zupackenden, fadingunempfindlichen Bremsen bei.
Bei solch umwerfenden Fahreigenschaften sollte die Motorisierung um nicht viel nachstehen: Während die beiden 90 und 115 PS starken Aggregate maximal dem Gegner beim Ampelsprint Glücksgefühle bescheren, lassen die 170 Kompressor-PS des Cooper S das Herz des Fahrers höher schlagen.
Untermalt von einem jaulenden Singen, komplettiert durch dumpfes Bollern und Schießen aus dem Doppelendrohr wird jede Ausfahrt zum hör- und fühlbaren Erlebnis.
Gleichmäßige Kraftentfaltung bis zum Begrenzer und dickes Drehmoment bereits aus dem Drehzahlkeller ersparen häufig den Griff zum perfekt schaltbaren 6-Gang-Getriebe, bei dem nun endlich auch der Rückwärtsgang synchronisiert ist.
Der Testverbrauch von 9,5 Litern auf 100 km ist nicht unbedingt ein Spitzenwert, gemessen am Fahrspaß gibt sich der Engländer aber geradezu asketisch. Bleifüße sollten auf der Autobahn mit Werten um die 12 Liter rechnen.
Haben wir schon erwähnt, dass wir einen Sponsor suchen?